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28.01.2025 | (rsn) - Die zunehmende Orientierung der großen Teams in der Women's WorldTour in Richtung Tour de France ist auch bei Visma - Lease a Bike erkennbar. Die niederländische Mannschaft hat mit Pauline Ferrand-Prévot eine Fahrerin verpflichtet, mit der sie zukünftig nach dem Tour-Sieg greifen will.
"Ich freue mich super darauf, wieder auf der Straße zu fahren. Diese Idee hatte sich seit dem letzten Winter immer mehr", wird der prominente Neuzugang in einer Pressemitteilung des Teams zitiert. "Nach Olympia beschloss ich mit dem Mountainbiken aufzuhören und zum Straßenrennsport zurückzukehren, weil ich mit dem Radfahren einfach noch nicht fertig war", erklärte sie ihre Entscheidung für ein Comeback auf der Straße.
Die Französin wolle dabei nichts überstürzen, sondern sich drei Jahre Zeit geben, um ihre außerordentliche Karriere möglichst mit einem Sieg bei der Grande Boucle zu krönen. Das Team wird ihr eine Zeit der Eingewöhnung zugestehen müssen, denn ihre letzte Saison als Straßen-Profi bestritt Ferrand-Prévot 2020 bei Canyon - SRAM Racing. Und die auch nur auf dem Papier, denn im Corona-Jahr fuhr sie kein einziges Straßenrennen für die Leipziger. ___STEADY_PAYWALL___
Folglich werden trotz des viel besprochenen Transfers der Mountainbike-Olympiasiegerin die meisten Erwartungen erneut auf den Schultern von Altmeisterin Marianne Vos ruhen. Die 37-Jährige geht in ihre 20. Profi-Saison und hat im Vorjahr mit Siegen beim Omloop Het Nieuwsbald und dem Amstel Gold Race eindrücklich bewiesen, dass sie nicht gewillt ist, die jüngere Generation an sich vorbeiziehen zu lassen.
Der Hunger von Vos, ihren 257 Profi-Siegen weitere hinzuzufügen, scheint ungebrochen. Die dreifache Straßen-Weltmeisterin wird wie in den letzten vier Jahren Visma – Lease a Bike als Kapitänin vor allem bei den Frühjahrsrennen, aber auch bei Rundfahrten immer dann anführen, wenn es nicht allzu lang bergauf geht.
Marianne Vos möchte das Grüne Trikot bei der diesjährigen Tour de France Femmes verteidigen. | Foto: Cor Vos
Die Routinierin soll dabei vermehrt von Cross-Weltmeisterin Fem van Empel unterstützt werden, die bei der Erstaustragung von Mailand-Sanremo ihre Straßensaison beginnt. Van Empel sieht ihre eigenen Stärken bei den Frühjahrsklassikern, so dass man gespannt sein darf, ob der Querfeldein-Spezialistin in den nächsten Monaten auf diesem Terrain der Durchbruch auf der Straße gelingen kann.
Dem Team könnte solch eine Entwicklung nur recht sein, sind doch mit Riejanne Markus und Anna Henderson zwei Leistungsträgerinnen abgewandert, auf die sich das Team bei Eintagesrennen verlassen konnte. Anstatt an dieser Stelle gleichwertig nachzubessern, setzte Manager Rutger Tijssen vermehrt auf die Jugend.
Mit den Transfers der erst 18-jährigen Imogen Wolff (Großbritannien) und Viktória Chladonová (Slovakei) sicherte er sich zwei der fünf wohl stärksten Juniorinnen des Vorjahres. Wolff konnte schon ab September letzten Jahres als Trainee bei Visma Profi-Luft schnuppern und belegte bei La Choralis Fourmies Feminine (1.1) Platz 13 und holte anschließend WM-Bronze im Zeitfahren sowie Rang sechs im Straßenrennen von Zürich. Die slowakische Junioren-Meisterin Chladonová war dort mit Silber im Zeitfahren und Bronze im Straßenrennen sogar noch besser.
Multi-Disziplin-Ass Fem van Empel könnte 2025 auch auf der Straße richtig durchstarten. | Foto: Cor Vos
Nur zwei Jahre älter ist die Französin Marion Bunel, die 2024 für St Michel – Mavic – Auber93 fuhr und eine der vielversprechendsten reinen Bergfahrerinnen der Welt ist. Sie gewann die Tour de l'Avenir und wurde Dritte der Nachwuchswertung bei der Tour de France. Neben diesen drei Youngstern wirkt die Sprinterin Martina Fidanza als 25-Jährige fast schon alt.
Doch nicht nur in Sachen Neuzugänge gilt im Frauenteam von Visma – Lease a Bike, dass man auf die Jugend setzt. Mit einem Durchschnitt von 24,8 Jahren verfügt man über den viertjüngsten Kader in der Women's WorldTour. Die Hälfte der Visma-Fahrerinnen ist unter 23 Jahre alt. Zu dieser Riege zählt auch die 21-jährige Deutsche Linda Riedmann, die gerade bei den Klassikern auch mehr und mehr zu einer Ergebnisfahrerin reifen dürfte.
Im Grunde müsste sich Ferrand-Prévot nichts mehr beweisen. Im September 2014 wurde sie im spanischen Ponferrada zunächst Weltmeisterin auf der Straße, um im Folgejahr bei den Titelkämpfen im Cross und auf dem Mountainbike ebenfalls ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Drei Weltmeistertitel innerhalb eines Jahres – dieses Kunststück ist keinem anderen Radprofi je gelungen.
In den Jahren nach dem Triple fuhr Ferrand-Prévot weiterhin mehrgleisig, wobei sich ihre Interessenslage immer mehr in Richtung Mountainbike verschob. Dort wurde sie in verschiedenen Disziplinen (Cross-Country, Marathon, Short Track und Staffel) insgesamt zwölfmal Weltmeisterin. Krönung dieser einmaligen Serie war die Goldmedaille bei Olympia in Paris im vergangenen August.
Mit Visma – Lease a Bike hat Ferrand-Prévot nun eine Equipe gefunden, die es ihr ermöglichen könnte, sich den letzten großen Traum in ihrer Karriere zu erfüllen: den Gesamtsieg bei der Tour de France. Völlig unbekannt ist das neue Arbeitsumfeld für sie nicht. Ihr Partner Dylan van Baarle ist seit 2023 bei den Niederländern unter Vertrag und auch Kapitänin Vos war bereits vor zehn Jahren bei Rabobank Teamkollegin der Französin. Eine viel größere Umstellung dürfte der Belastungswechsel von den kurzen und hochintensiven Cross-Country-Rennen zu langen Etappenrennen sein, bei denen ganz andere Anforderungen an den Körper gestellt werden.
Ferrand-Prévot musste bei der Teampräsentation in Amsterdam viele Fragen beantworten. | Foto: Cor Vos
Mit der Niederländerin Reijnhout hat die Mannschaft ein hoffnungsvolles Rundfahrt-Talent in ihren Reihen. Das Vertrauen in das Potenzial der erst 20-Jährigen scheint groß zu sein, war sie doch im Vorjahr bei fünf WorldTour-Rundfahrten am Start. Dabei gab sie auch ihr Grand-Tour-Debüt beim Giro d’Italia, den sie aber nach der vierten Etappe verlassen musste.
Reijnhout entstammt wie Lauren Molengraaf (FDJ – SUEZ) dem niederländischen Förderprogramm CyclingClassNL, einer Initiative des niederländischen Radsportverbandes und ihres aktuellen Teams. Nach ihrer Juniorinnen-Zeit erhielt sie direkt einen Vertrag bei Visma – Lease a Bike und zahlte das Vertrauen in sie mit einem völlig überraschenden Sieg beim Deakin University Elite Women’s Road Race (1.WWT) Anfang 2024 zurück. Mit ihrem ersten Profi-Erfolg war Reijnhout die zweitjüngste Gewinnerin in der Geschichte der Women’s WordTour.
Rosita Reijnhout nach ihrem Sieg beim Deakin University Elite Women's Road Race 2024. | Foto: Cor Vos
Das Aufgebot:
Carlijn Achtereekte (Niederlande / 34), Marion Bunel (Frankreich / 20), Viktoria Chladonova (Slowakei / 18), Femke de Vries (Niederlande/ 30), Pauline Ferrand-Prevot (Frankreich/ 32), Martina Fidanza (Italien/ 25), Mijntje Geurts (Niederlande / 21), Lieke Nooijen (Niederlande / 23), Maud Oudeman (Niederlande / 21), Rosita Reijnhout (Niederlande / 20), Linda Riedmann (Deutschland / 21), Eva van Agt (Niederlande / 27), Fem van Empel (Niederlande / 22), Nienke Veenhoven (Niederlande / 20), Margaux Vigie (Frankreich / 29), Sophie von Berswordt (Niederlande / 28), Marianne Vos (Niederlande / 37), Imogen Wolff (Großbritannien / 18)
Davon Neuzugänge:
Marion Bunel (St Michel-Mavic-Auber93 WE), Viktoria Chladonova (Neo-Profi), Pauline Ferrand-Prévot (2024 ohne Straßen-Team), Martina Fidanza (Ceratizit-WNT), Imogen Wolff (Neo-Profi)
Teamleitung:
Manager: Rutger Tijssen
Sportdirektor: Jan Boven
Sportliche Leiter: Jan Boven, Jos van Emden, Robby Cobbaert
Material:
Rahmenhersteller: Cervélo
Gruppe: SRAM
Laufräder: Reserve & Vision
Reifen: Vittoria
Trikot: Yellow B.
Helm: Giro
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