--> -->
15.01.2025 | (rsn) - Nach dem ersten Jahr in der Women's WorldTour musste der von Ex-Profi Dirk Baldinger geleitete deutsche Rennstall gehörig Federn lassen. Bekannte Fahrerinnen wie die Polin Marta Lach (zu Visma - Lease a Bike) oder Tour-Etappengewinnerin Cédrine Kerbaol (zu EF – Oatly - Cannondale) sind abgewandert.
Für Baldinger ist das nichts Neues, denn Ceratizit – WNT Pro Cycling befindet sich mit einem Jahresbudget von etwa drei Millionen Euro eher im Mittelfeld aller 15 Women's WorldTeams. Jahr für Jahr heißt es, kostengünstig junge Talente unter Vertrag zu nehmen, um diese an die Spitze des Weltradsports heranzuführen. Bis sie dann, ausreichend bekannt und erfolgreich, zu größeren Mannschaften weiterziehen.
___STEADY_PAYWALL___ Zwar gehört diese "Ausbildungs-Philosophie“ seit Jahren zur DNA von Ceratizit - WNT. In den vergangenen Monaten jedoch drehte sich das personelle Karussell besonders schnell. Das lag unter anderem, gerade im Fall von Kerbaol, aber auch daran, dass nicht alle Lizenzunterlagen für 2025 fristgerecht bei der UCI waren. Dadurch öffnete sich für die Französin erst die Möglichkeit, trotz laufenden Vertrags, zu gehen.
Gleich zehn Fahrerinnen verließen in diesem Winter insgesamt das Team, aufgefüllt wurde der Kader mit jungen, noch unerfahrenen Kräften aus der zweiten Reihe. Die Niederländerin Daniek Hengeveld (von dsm-firmenich - PostNL) ist dabei die einzige Neu-Verpflichtung, die aus einem WorldTeam kommt. Aber auch ihr fehlen, genauso wie den übrigen sieben Zugängen, vor allem Grand-Tour-Erfahrungen.
Da scheint es wie eine glückliche Fügung, dass das Management um Claude Sun den Schweizer Marcello Albasini als Performance Director gewinnen konnte. Der Vater von Ex-Profi Michael Albasini bringt jede Menge Expertise in das Team. Nachdem er schon unter anderem als Schweizer Nationaltrainer und Sportlicher Leiter von IAM Cycling tätig war, widmet sich Albasini zukünftig der wissenschaftlichen Betreuung seiner Athletinnen.
Sandra Alonso soll mit ihrer Konstanz für die nötigen UCI-Punkte sorgen / Foto: Instagram/ceratizit_wnt
Haben sich die Kemptener in der letzten Saison mit 20 Siegen sicherlich selbst ein wenig überrascht, wäre es vermessen, mit ähnlich hohen Erwartungen in den Startlöchern für 2025 zu stehen. Das Team hat mit dem Hauptsponsor Ceratizit, einem Hersteller von Zerspanungswerkzeugen, noch einen Vertrag bis Ende des Jahres. Und auch wenn mehrfach von Unternehmensseite betont wurde, das Radteam und Ceratizit seien wie eine große Familie, ist Baldinger realistisch genug: Am Ende der Saison zählen nur Fortschritte.
Nachdem mit Alice Maria Arzuffi (zu Laboral Kutxa - Fundación Euskadi) und den Fidanza-Schwestern Martina (Visma - Lease a Bike) und Arianna (Laboral Kutxa - Fundación) gleich drei Italienerinnen das Team verlassen haben, hält nun lediglich die 21-jährige Sara Fiorin "il tricolore“ hoch. Als Juniorin feierte sie schon einige Erfolge auf der Bahn – sowohl in Kurzzeit- als auch Ausdauerdisziplinen - und wurde bei den Europameisterschaften 2021 in Apeldoorn Vize-Europameisterin im Ausscheidungsfahren.
In den vergangenen beiden Jahren fuhr Fiorin für das UAE Development Team, aus dem schon einige junge Talente in die WorldTour aufgestiegen sind. Hier gelang ihr in der Saison 2023 dann auch der Durchbruch auf der Straße, als sie beim dreitägigen Giro Rosa Mediterraneo (Nat.) eine Etappe gewann.
In der abgelaufenen Saison konnte Fiorin bestätigen, dass dieses Resultat keine Eintagsfliege war. Mit Siegen bei der Umag Trophy (1.2) und beim ZLM Omloop der Kempen (1.2) sowie zahlreichen Top-Ten Ergebnissen bei belgischen 1.1-Rennen konnte sie den Kemptener Rennstall von ihren Sprint-Qualitäten überzeugen. Ob Fiorin dabei mit Unterstützung der jungen Sarah van Dam (23) und Kristýna Burlová (22) an die Sprint-Erfolge von Martina Fidanza oder Marta Lach anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. Interessant übrigens: Noch bei Olympia 2024 in Paris war Fiorin für Italien als Kurzzeit-Athletin im Sprint- und Keirin-Turnier angetreten – eher untypisch für einen Straßenprofi.
Sara Fiorin soll Martina Fidanza (zu Team Visma - Lease a Bike) bei den Sprintankünften ersetzen. / Foto: Cor Vos
Das Frauen-Radteam aus dem Allgäu und Fariba Hashimi haben gemeinsam etwas Historisches erreicht. Afghanistan ist kein Land, das als Sprungbrett für den Profi-Radsport bekannt ist. Nicht für männliche Radsportler und noch viel weniger für Frauen. Ausnahme ist Hashimi, sie ist der erste afghanische Radprofi in der Women's WorldTour und verkörpert quasi die Idee des WCC Teams, dem Entwicklungsteam des Radsportweltverbandes UCI. Genau wie der eritreische Weltklasse-Sprinter Biniam Girmay entstammt Hashimi diesem UCI-Förderprogramm für Radsportler aus Entwicklungsländern.
Gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Yulduz gelang Hashimi 2023 beim Development Team von Israel Premier Tech - Roland der Einstieg in den internationalen Radsport, ehe sie in der vergangenen Saison dann endgültig auf sich aufmerksam machte. Ein Etappensieg bei der Tour de l'Ardeche sowie jeweils zweite Plätze in der Bergwertung des Giro Rosa Mediterraneo (Nat.) und der Tour de l'Ardeche (2.1) überzeugten die Verantwortlichen von Ceratizit - WNT, die 21-Jährige ins Aufgebot zu holen.
“Fariba ist eine starke Bergfahrerin und wir sind überzeugt, dass sie uns bei den Ardennen-Klassikern und Etappenrennen helfen kann”, zeigte sich Baldinger gegenüber RSN zuversichtlich, dass Hashimi seinem Team wird weiterhelfen können.
Dirk Baldinger verpflichtete Fariba Hashimi und zeigte sich von den Qualitäten der jungen Afghanin überzeugt. / Foto: Cor Vos
Das Aufgebot:
Sandra Alonso (Spanien / 26), Franziska Brauße (Deutschland / 26), Kristýna Burlová (Tschechien / 22), Mylène De Zoete (Niederlande / 26), Lana Eberle (Deutschland / 21), Sara Fiorin (Italien / 21), Fariba Hashimi (Afghanistan / 21), Daniek Hengeveld (Niederlande / 22), Marta Jaskulska (Polen / 24), Célia Le Mouel (Frankreich / 24), Dilyxine Miermont (Frankreich / 24), Sarah van Dam (Kanada / 23), Petra Zsankó (Ungarn / 23)
Davon Neuzugänge:
Kristýna Burlová (Team Dukla Praha), Sara Fiorin (UAE Development Team), Fariba Hashimi (WCC Team), Daniek Hengeveld (Team dsm-firmenich - PostNL), Célia Le Mouel (St Michel - Mavic - Auber 93 WE), Dilyxine Miermont (St Michel - Mavic - Auber 93 WE), Sarah van Dam (DNA Pro Cycling), Petra Zsankó (RC Arbö - Askö Raspo Knittelfeld)
Teamleitung:
Manager: Claude Sun
Sportdirektor: Dirk Baldinger
Sportliche Leiter: Marcello Albasini, Fortunato Lacquaniti
Material:
Rahmenhersteller: Orbea
Gruppe: Shimano
Laufräder: Oquo
Reifen: Vittoria
Trikot: Alé
Helm: Kask
(rsn) - Die zunehmende Orientierung der großen Teams in der Women´s WorldTour in Richtung Tour de France ist auch bei Visma - Lease a Bike erkennbar. Die niederländische Mannschaft hat mit Pauline
(rsn) - Die Frauen von Uno - X Mobility gehen in ihre vierte WorldTour-Saison. Dabei sind sie ihren männlichen Kollegen weiterhin einen Schritt voraus: Sie starten in der höchsten Liga des Radsport
(rsn) - Mit dem Transfer von Elisa Longo Borghini hat das UAE Team ADQ endgültig seine Ambitionen unterstrichen, künftig eine ähnliche Dominanz im Peloton einnehmen zu wollen, wie die Männermannsc
(rsn) - Nach einer turbulenten Saison 2024 dürfte das Bedürfnis nach mehr Ruhe und Harmonie im Team SD Worx – Protime groß gewesen sein. Zu sehr haben der Zoff um Demi Vollering und deren schlie
(rsn) - Das Team Roland gehört zu den wenigen der 15 WorldTour-Rennställen, die ohne einen weiteren Titelsponsor in die Saison gehen. Die finanziellen Folgen machen sich auch in der Größe des Aufg
(rsn) - Im Team der Deutschen Meisterin Franziska Koch hat sich im Outfit mehr geändert als im Aufgebot. Nachdem der Chemiekonzern DSM seit 2021 das Trikot der Niederländerinnen geschmückt hatte, p
(rsn) – Haben die Männer mit dem Mallorquiner Enric Mas zumindest einen Kandidaten für ein Grand-Tour-Podium im Kader, setzen die Frauen des Movistar Teams in erster Linie weiterhin auf Erfolge be
(rsn) – Viele WorldTour-Rennställe im Radsport schreiben sich das Wort Gleichberechtigung inzwischen auf die Fahne. Einer der größten Vorreiter kommt aus Australien. Denn schon als die GreenEdg
(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsports. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lid
(rsn) - Als am Ende der Saison 2023 der Hauptsponsor Human Powered Health bekannt gab, das gleichnamige Männerteam aufzulösen und nur noch die Frauen zu unterstützen, eröffneten sich für Manageri
Aus dem Cyclocrosssport hat sich Fenix – Deceuninck in den letzten Jahren von einem kleinen Team zu einer WorldTour-Equipe gemausert, die 2024 als Elfte in der Endabrechnung der UCI abschließen kon
(rsn) – Die teilstaatliche Lotteriegesellschaft FDJ ist mit dem französischen Radsport seit vielen Jahrzehnten eng verbunden – lange Zeit vor allem als Titelsponsor des nördlich von Paris beheim
(rsn) - Bei der vierten Austragung der Tour de France Femmes avec Zwift (2.WWT) wartet auf die 154 Starterinnen viel harte Arbeit auf dem Weg von Vannes nach Chatel Les Portes de Soleil. An neun Renn
(rsn / ProCycling) – Bevor es in die Alpen geht, wartet auf die Fahrer der 112. Tour de France noch ein klassischer Übergangstag und zugleich die letzte Chance für die Sprinter vor Paris. Die 17.
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) - Es sah gar nicht gut aus für Felix Gall (Decathlon – AG2R). Nach dem Aufstehen hätte der Österreicher den Tag mit der Bergankunft auf dem legendären Mont Ventoux fast abhaken können. "I
(rsn) – Parallel zur vorletzten Etappe der Tour de France (2.UWT), die nahe der Schweizer Grenze ausgetragen wird, startet am 26. Juli im westfranzösischen Vannes die 4. Ausgabe der Tour de France
(rsn) – Red Bull – Bora – hansgrohe ist auf der 16. Etappe der Tour de France 2025 ein Statement der besonderen Art gelungen. Im berüchtigten Schlussanstieg hinauf zum Mont Ventoux zogen Floria
(rsn) - Der Triumph von Valentin Paret-Peintre (Soudal – Quick-Step) auf dem mythischen Anstieg zum Mont Ventoux zeigt mal wieder: Aufgeben ist im Radsport keine Option. Und manchmal winken gerade d
(rsn) – An Willen mangelte es Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf dem Weg zum Mont Ventoux jedenfalls nicht. Am Ruhetag hatte er erklärt, den Tour-Sieg noch nicht abgeschrieben zu haben,
(rsn) – Laut dem norwegischem TV2-Sender ist Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility) im Ziel der 16. Tour-Etappe auf dem Gipfel des Mont Ventoux zusammengebrochen. Der Norweger soll kurzzeitig d
(rsn) – Valentin Paret-Peintre (Soudal – Quick-Step) hat die 16. Etappe der Tour de France 2025 zum Mont Ventoux gewonnen. Im Sprint von vier Ausreißern war er schneller als Ben Healy (EF Educat
(rsn) – Das lange Warten hat sich für die Franzosen gelohnt. Bis zur 16. Etappe musste sich die Grand Nation für den ersten Tagessieg bei dieser 112. Tour de France gedulden. Umso heroischer wurde
(rsn) – Valentin Paret-Peintre (Soudal – Quick-Step) hat bei der 112. Tour de France für den ersten Etappensieg eines heimischen Fahrers gesorgt. Der Franzose ließ auf dem 16. Teilstück über 1