--> -->
01.02.2012 | (rsn) – Marcel Kittel (Project 1t4i) startet beim Etoile de Bessèges in seine zweite Profisaison. Die steht derzeit unter keinem guten Stern, denn in der Affäre um den Sportmediziner Andreas Franke taucht auch der Name des 23 Jahre alten Erfurters auf. Im Interview mit Radsport News erläutert Kittel, wie die Blut-Behandlung mit UV-Strahlen ausgesehen hat, die er 2007 und 2008 am Olympia-Stützpunkt Erfurt erhalten hat und warum er das umstrittene Verfahren trotz Bedenken erst nach einiger Zeit abgelehnt hat.
Angesichts der Ereignisse der vergangenen Tage – mit welchem Gefühl gehen Sie in Ihr erstes Saisonrennen?
Kittel: Im Moment weiß ich das gar nicht so richtig. Es fällt mir nicht leicht, mich auf das Rennen zu konzentrieren, nach dem, was in den letzten Tagen geschehen ist. Ich versuche natürlich, meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken und im Rennen mein Bestes zu geben.
Mit welchen Zielen starten Sie beim Stern von Bessèges?
Kittel: Bevor ich am Sonntag Fernsehen geschaut habe, war mein Ziel ein Etappensieg und ganz allgemein ein guter Saisoneinstand. Aber jetzt habe ich hier noch eine andere Belastung und ich muss schauen, wie weit ich den Kopf frei kriegen kann.
Kaum einer ihrer etatmäßigen Anfahrer ist in Frankreich dabei. Ist das nicht ein Nachteil für Sie?
Kittel: Zunächst mal haben wir hier eine gute Mannschaft am Start, mit der wir bestimmt was auf die Reihe bekommen. Alle sind gut drauf und ich habe vollstes Vertrauen in mein Team. Aber in der Besetzung fahren wir erstmals zusammen und das wird auch nicht mein Sprintzug für die großen Rennen sein.
Wie lief die Vorbereitung auf die Saison?
Kittel: Sehr gut. Ich habe das Trainingslager in Altea Hills mit einem guten Gefühl abgeschlossen und mir das Rennen in Bessèges ganz bewusst rausgesucht. Im vergangenen Jahr bin ich bei der Tour de Langkawi in Malaysia bei 35 Grad in die Saison gestartet – und hier in Frankreich hat es null Grad, wenn auch bei Sonnenschein. Der Unterschied ist also schon ziemlich groß. Aber ich wollte die Abwechslung.
Haben Sie mit Ihrem Teamchef Iwan Spekenbrink vor dem Rennen nochmals über das Thema UV-Behandlung in Erfurt gesprochen?
Kittel: Nach der Pressemitteilung, die das Team verschickt hat, habe ich mit Iwan nicht mehr gesprochen. Aber alles, was da zu lesen ist, entspricht den Tatsachen und ich habe ganz offen und genau geschildert, was sich damals in Erfurt zugetragen hat. Mehr kann ich nicht tun. Ich bin jetzt auch auf ein gewisses Wohlwollen angewiesen und ich hoffe auf Fairness in der Berichterstattung.
In der Berichterstattung taucht auch der Begriff Blutdoping auf. Was sagen Sie dazu?
Kittel: Das ist absurd. Da werden teilweise nicht mal die Fakten korrekt geschildert. Es ist die Rede von Transfusionen und Infusionen, dabei hat es sich lediglich um eine Injektion gehandelt. Es ist wichtig, dass die Fakten publik gemacht werden, aber ich habe den Eindruck, dass manche Medien keinen blassen Schimmer haben, worüber sie da berichten. Ich empfinde es als eine bodenlose Frechheit, was da geschieht.
Was genau ist denn damals passiert bei dieser Behandlung mit UV-Strahlen?
Kittel: Zunächst mal bin ich immer nur zu Dr. Franke gegangen, wenn ich verletzt war oder mich krank gefühlt habe. Anfang 2008 etwa hatte ich eine Angina. Er hat mir Arzneimittel verschrieben und mich mit Rotlicht behandelt. Die Prozedur selber ging so vor sich, dass ich eine Nadel in den Arm gesetzt bekam, an der ein etwa 30, 40 Zentimeter langer dünner Schlauch hing. Der führte durch einen kleinen Kasten – eine Art Mini-Solarium -, in dem das Blut dann durch drei oder vier UV-B Lampen bestrahlt wurde. Danach lief das Blut in die Kanüle einer Spritze, mit der es mir dann wieder injiziert wurde. Dabei hat es sich um eine Menge von 50 Milliliter gehandelt. Der ganze Vorgang dauerte fünf bis zehn Minuten.
In Anbetracht der Doping-Problematik im Radsport - kam Ihnen dieses Verfahren nicht suspekt vor?
Kittel: Als mir Dr. Franke das zum ersten Mal erklärt hat, kam es mir schon komisch vor und ja, es hat grenzwertig geklungen. Aber er versicherte mir, dass das nichts mit Doping zu tun hätte und völlig legal sei, zumal es sich wie gesagt nur um 50 Milliliter Blut gehandelt hat. Ich war damals 18, 19 Jahre alt, hatte vollstes Vertrauen zu dem Arzt, aber nicht das nötige Selbstbewusstsein, um in der Situation zu sagen: Das will ich nicht. Das habe ich dann im Frühjahr 2008 getan und danach wurde bei mir dieses Verfahren nicht mehr angewendet.
Machen Sie Dr. Franke, der ja ein erfahrener Sportmediziner ist, Vorwürfe wegen dieser UV-Behandlung?
Kittel: Es war zweifellos falsch, dass er das Blut von jungen Sportlern mit UV-Strahlen behandelt hat. Dr. Franke hat das ja mittlerweile selber zugegeben und im April 2011 damit aufgehört. Aber das hätte er schon früher machen sollen.
(rsn) – In der „Causa Erfurt“ hat der Internationale Sportgerichtshof CAS einen namentlich nicht genannten deutschen Radsportler vom Dopingvorwurf freigesprochen. Der CAS entschied in dem Ende 2
(rsn) – Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA wird in der „Causa Erfurt“ gegen die Freisprüche des Erfurter Radsportlers Jakob Steigmiller und der Eisschnelläuferin Judith Hesse keine Rechtsmittel
Köln (dapd). In der Erfurter Affäre um mit UV-Bestrahlung behandeltes Blut ist Radprofi Jakob Steigmiller vom Dopingvorwurf freigesprochen worden. So lautete das Urteil des Deutschen Sportschiedsger
(rsn) – Vom vermeintlichen Dopingskandal um die umstrittenen UV-Behandlungen des Erfurter Sportmediziners Andreas Franke scheint nicht mehr viel übrigzubleiben. Wie die Nationale Anti-Doping-Agentu
(rsn) – Nach einer Meldung der Online-Ausgabe der Thüringer Allgemeinen Zeitung liegen im Fall der Erfurter UV-Affäre dem Sportausschuss des Bundestages und der Staatsanwaltschaft drei Gutachten b
(rsn) - Der Erfurter Sportmediziner Andreas Franke hat im Streit um seine umstrittenen UV-Behandlungen vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen den Westdeutschen Rundfunk WDR erwir
(rsn) – Auch Patrick Gretsch (Project 1t4i) hat im Zusammenhang mit der Affäre um den Erfurter Sportmediziner Dr. Andreas Franek als Zeuge bei der Staatsanwaltschaft in Erfurt ausgesagt. Die Befrag
(rsn) – Jakob Steigmiller (Thüringer Energie Team) ist einer von bisher zwei Sportlern, die sich einem Doping-Verfahren gegenüber sehen, weil sie am Olympia-Stützpunkt Erfurt ihr Blut vom damalig
(rsn) – Die Welt Anti Doping Agentur WADA hat die Angaben des niederländischen Teams Porject 1t4i bestätigt, wonach die UV-Blutbehandlung, der sich unter anderem auch Marcel Kittel und Patrick Gre
(sid/rsn) – Gegenüber dem Internetportal cyclingnews.com hat sich Marcel Kittel (Project 1t4i) in der Affäre um den Erfurter Sportmediziner Andreas Franke erstmals zu Wort gemeldet. Der 23 Jahre a
(rsn) – Marcel Kittels Team Project 1t4i hat am Abend auf Meldungen reagiert, wonach der 23 Jahre alte Erfurter einer von 30 Sportlern sei, bei denen der Erfurter Sportmediziner Andreas Franke unerl
(rsn) - Die Nationale Anti Doping Agentur NADA hat einen Bericht der ARD-Sportschau vom Sonntag bestätigt, wonach im Zusammenhang mit der Doping-Affäre um den Erfurter Sportmediziner Andreas Franke
(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri
(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar
(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli
(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse
(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa
(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von
(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre
(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3
(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel
(rsn) – Nachdem sich erst wieder kürzlich einige Radprofis zu mangelnden Sicherheitsvorkehrungen beim erstmals ausgetragenen Copenhagen Sprint (1.UWT/1.WWT) kritisch geäußert hatten, dürfte eine
(rsn) - Mit der Kreuzfahrtreederei MSC Cruises, einem der weltweit größten Anbieter für Vergnügungsreisen auf dem Meer, steigt kurz vor dem Start der Tour de France ein weiterer potenter Geldgeber
(rsn) – Was haben der Reifenhersteller Michelin, der Anbieter von Pferdewetten PMU, Mineralölkonzern BP oder Autohersteller Skoda gemeinsam? All die international tätigen Konzerne waren (oder sind