12. Etappe, Pau – Peyragudes, 214,5 Km, Bergankunft

Wer passt in Valverdes Fußstapfen?

Foto zu dem Text "Wer passt in Valverdes Fußstapfen?"
Das Profil der 12. Etappe der 104. Tour de France | Foto: Cor Vos A.S.O.

13.07.2017  |  (rsn) – Nach einem Ruhetag und zwei flacheren Teilstücken steht heute die erste von zwei Etappen in den Pyrenäen an – und die Organisatoren gönnen den Fahrern keine gemütliche Einführung in das französisch-spanische Hochgebirge. 214,5 Kilometer einschließlich sechs Bergwertungen stehen auf dem Programm, wobei vor allem die letzten 40 Kilometer extrem schwer sind. 2012 gewann Alejandro Valverde (Movistar) hier als Solist.Wer aber wird der Nachfolger des vielseitigen Spaniers, der bereits zum Auftakt in Düsseldorf so schwer stürzte?

TagesTour: Die ersten gut 50 Kilometer dieser Etappe sind flach und führen von Pau aus über Tarbes nach Südosten. Ein gemütliches Einrollen wird es wohl dennoch nicht, da die Gruppe des Tages hart umkämpft sein wird. Bei Kilometer 64 steht mit der Côte de Capvern (4. Kategorie) die erste Bergwertung des Tages an. Danach folgt noch einmal ein längeres Flachstück mit dem Zwischensprint in Loures-Barousse. Bei Kilometer 111,5 Kilometer beginnt mit dem Col des Ares (2. Kategorie) die Zick-Zack-Route durch die Pyrenäen. Nach dem steilen Col de Menté (1.Kategorie) folgt der härteste Anstieg des Tages, der unrhythmische Port de Balès (HC, 11,7 Km, 7,7 Prozent), mit 1.755 Metern zugleich der höchste Punkt der Etappe.

Nach einer 15 Kilometer langen Abfahrt geht es direkt wieder bergauf und zwar zum berühmten Col de Peyressourde (1. Kategorie, 9,7 Km, 7,8 Prozent), der wiederum eher gleichmäßig ansteigt. Von dessen Gipfel aus folgt eine gut zwei Kilometer lange Abfahrt, bevor in Richtung Ziel in Peyragudes noch einmal 2,4 steil bergauf führende Kilometer bewältigt werden müssen.

KulTour: Die Pyrenäen sind aufgrund ihrer schönen und zum Teil wenig berührten Natur ein beliebtes Reiseziel. Der Cirque de Gavarnie im Nationalpark Pyrenäen liegt gut 30 Kilometer Luftlinie vom heutigen Etappenziel entfernt an der Grenze zu Spanien. Der Felsenkessel hat einen Durchmesser von rund zwei Kilometern und an einer seiner fast senkrechten Felswände liegen die Gavarnie-Fälle, die mit einer Höhe von über 420 Metern zu den höchsten Wasserfällen Europas gehören. Wer sich vorab ein literarisches Bild machen möchte, sollte Henry Millers „Land der Erinnerungen“ lesen, das die Region geradezu euphorisch beschreibt. Oder man vertraut auf die UNESCO, welche die gesamten Berggruppe Pyrénées-Mont Perdu 1997 in ihre Welterbenliste aufgenommen hat.

HisTourie: Das erste und bisher einzige Mal war Peyragudes im Jahre 2012 Ziel einer Tour -Etappe. In seiner Comeback-Saison nach einer zweijährigen Doping-Sperre im Zuge der Operacion Puerto siegte damals Alejandro Valverde (Mo-vistar), der in der ersten Woche gestürzt war und am Fuß der Planche des belles filles dazu noch Defekt hatte, womit er alle Chancen auf das angepeilte Tour-Podium verlor. Zwar startete die Etappe damals in Bagnères-de-Luchon, doch schon damals standen fünf der heutigen sechs Anstiege im Programm, darunter das finale Trio aus Port de Bales, Peyressourde und Peyragudes. Valverde gehörte 2012 zu einer großen Spitzengruppe, aus der er sich 35 Kilometer vor dem Ziel alleine absetze und solo ins Ziel jagte. Hinter ihm fuhr Bradley Wiggins (Sky) auf Rang drei und machte damit den ersten britischen Tour-Sieg quasi perfekt. Der 37-jährige Wiggins ist mittlerweile zurückgetreten, der gleich-altrige Valverde ist bereits ausgeschieden. Die Frage wird sein, ob es einen Fahrer gibt, der in die Fußstapfen des vielleicht vielseitigsten Fahrers des Pelotons hineinpasst?

RSN-Prognose: Auch heute wird es wieder einen harten Kampf um die Zusammensetzung der Spitzengruppe geben. Kletterstarke Etappenjäger schielen auf den prestigeträchtigen Sieg in Peyragudes, Anwärter auf das Gepunktete Trikot wissen um die vielen Bergpunkte, die heute vergeben werden. Zudem werden einige der Favoriten versuchen, starke Helfer in der Gruppe zu platzieren, um andere Teams unter Druck zu setzen und im Finale eine sogenannte Relais-Station zu haben. Wenn sich eine große Gruppe findet, die gut zusammenarbeitet, wird sie wohl auch den Etappensieger stellen, da das Profil suggeriert, dass die Favoriten frühestens am Port de Balès die Karten offenlegen werden.

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