--> -->
28.07.2017 | (rsn) - Paul Martens (LottoNL-Jumbo) hatte bei seiner dritten Tour de France allen Grund zum Jubeln. Sein Team kehrte mit zwei Etappensiegen durch Primoz Roglic und Dylan Groenewegen aus Frankreich zurück - und das, obwohl nach dem Ausscheiden zweiter wichtiger Fahrer nicht mehr viel auf einen Erfolg hingedeutet hatte, wie der 33-Jährige im Gespräch mit radsport-news sagte.
Folgte nach dem perfekten Finale in Paris die größte Party, die Sie nach einem Tour-Ende bisher erlebt haben?
Paul Martens: Die Stimmung war nach dem Etappensieg auf den Champs-Élysées natürlich super, alle waren ausgelassen, alle haben es genossen. Es gab dann allerdings keine große Feier, weil alle müde waren. Wir waren zwar alle stolz auf das, was wir erreicht hatten, aber die Disconacht haben wir dann doch weggelassen - und ich persönlich bin auch aus dem Alter raus.
Kapitän Robert Gesink ist früh ausgeschieden, nur fünf Mann kamen in Paris an - aber das Team kehrte mit zwei Etappensiegen heim. Hatten Sie damit noch gerechnet?
Martens: Wir haben tatsächlich den einen oder anderen Schlag einstecken müssen, gerade mit Gesink, der als Zweiter auf der ersten Bergetappe gezeigt hatte, dass er für die eine oder andere Überraschung gut gewesen wäre. Und als George Bennett am zweiten Ruhetag auch noch krank wurde, habe ich nicht mehr dran geglaubt, dass wir noch große Dinge reißen würden. Umso schöner war dann der erste Etappensieg von Primoz; der zweite von Dylan war dann noch die Kirsche auf der Torte.
Wie fällt die persönliche Bilanz Ihrer dritten Tour aus?
Martens: Ich bin dieses Jahr gut durch die Tour gekommen, habe keinen richtig schlechten Tag gehabt, im Gegensatz zu den letzten Jahren, als ich auch immer mal zittern musste. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass ich bei den "schweren Starts“, als große Gruppen gingen, nochmal dabei gewesen wäre. Aber irgendwie ging dann doch nicht alles.
Welche Rollen haben die beiden routinierte Deutschen Paul Martens und Robert Wagner im Teamgefüge gespielt?
Martens: Robert war für die Sprints mit Dylan anfangs der letzte Mann, später haben wir die Reihenfolge dann ein bisschen geändert. Ich war Team-Kapitän, für Entscheidungen im Rennen zuständig und anfangs derjenige, der George, der schon von Anfang an "heimlich“ auf Klassement gefahren ist, unterstützen musste und der ihm auch die Ruhe geben sollte, um den Tour-Stress zu überstehen.
Werden Primoz Roglic und Dylan Groenewegen in den kommenden Jahren die beiden dominierenden Figuren im Team sein?
Martens: Dylan und Primoz sind derzeit mit Kruijswijk und Gesink die Eckpfeiler unseres Teams. Es wird schwierig sein, die beiden auf Dauer zu halten. Wir gehören in Sachen Budget nicht zu den größten Teams, eher ist es genau andersrum, und da wird in Zukunft die Entscheidung kommen müssen, auf wen man sich konzentriert. Es wird schwierig werden, beide halten zu können, denn sie können Weltstars werden, und die haben ihren Preis.
Sie dagegen bleiben auf jeden Fall im Team, haben kürzlich einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben. Offenbar sind beide Seiten zufrieden - werden Sie Ihre Karriere auch bei LottoNL-Jumbo Deine beenden?
Martens: Klar, ich bin glücklich. Es war zwar nicht so, dass ich mich gar nicht umgehört hätte, aber ich habe mich relativ früh mit dem Management zusammengesetzt und da wurde schnell deutlich, wohin das gehen würde. Ich fühle mich mit meiner aktuelle Rolle sehr wohl, und solange ich diese Rolle nach meinen eigenen Ansprüchen auch gut umsetzen kann, spricht nichts dagegen, auch weiterzufahren. Aber der Zahn der Zeit wird auch an mir nagen.
Sie werden im Herbst 34. Denken Sie schon ans Karriereende?
Martens: Derzeit habe ich keinen Grund darüber nachzudenken, was mit 36 sein wird. Ich will einfach jedes Jahr genießen und dann wird man schon sehen, wie es weitergeht.
Könnten Sie sich vorstellen, so wie Grischa Niermann als Sportlicher Leiter weiter fürs Team zu arbeiten?
Martens: Es stimmt, Grischa ist jetzt auch mein Sportlicher Leiter und Trainer. Natürlich könnte ich mir vorstellen, in der Zukunft auch innerhalb des Teams etwas zu machen. Ich werde es auch probieren - aber ob es als Sportlicher Leiter sein wird? Ich würde lieber noch etwas flexibler arbeiten wollen. Ich denke, ich will nach meiner aktiven Karriere nicht immer noch 200 Tage im Jahr von zu Hause weg sein will. Dazu vermisse ich jetzt schon meine Familie zu sehr.
Sie haben bei der Tour komplett fürs Team gearbeitet. Werden Sie in dieser Saison noch mal auf Ergebnis fahren können?
Martens: Am Wochenende steht der Prudential Ride an, dann kommen weitere Eintagesrennen wie Hamburg, Plouay, die beiden WorldTour-Rennen in Kanada. Vor allem für Plouay und Kanada will ich versuchen, nochmal einen Formhöhepunk hinzukriegen, um auf Ergebnis zufahren kann. Robert Gesink wird in Kanada nicht fahren können, weshalb wir nicht mit einem erklärten Kapitän dorthin hinfahren, und da hätte ich die Freiheiten, etwas zu probieren.
20.07.2020Video-Rückblick: Matthews erobert das Grüne Trikot der Tour 2017(rsn) - Als Michael Matthews (Sunweb) 2017 erstmals in seiner Karriere das Grüne Trikot der Tour de France eroberte, beendete er eine glanzvolle Frankreich-Rundfahrt, in deren Verlauf er auch zwei Et
01.07.2020Video-Rückblick: Valverdes Tour-Sturz von Düsseldorf(rsn) - Vor genau drei Jahren stürzte Alejandro Valverde (Movistar) beim Auftakt der Tour de France in Düsseldorf im Zeitfahren auf regennasser Straße so schwer, dass dem Spanier sogar das Karriere
30.10.2019Düsseldorf muss Tour de France-Vertrag offenlegen(rsn) - Die Stadt Düsseldorf muss den Vertrag, der zwischen der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und der französischen Amaury Sport Organisation im Zuge es Tour de France-Starts 2017 geschloss
06.12.2017Fall Sagan: Dimension Data kritisiert Vorgehensweise der UCI(rsn) - Mark Cavendishs Dimension Data-Team fühlt sich bei der Entscheidungsfindung im Fall Sagan übergangen. Wie Manager Douglas Ryder in einer Pressemitteilung erklärte, sei man davon ausgegangen
05.12.2017Sagans Tour-Ausschluss beruhte auf einem Fehlurteil(rsn) - Peter Sagans Disqualifikation nach der 4. Etappe der Tour de France war nicht Folge eines Fehlverhaltens des Weltmeisters, der in einem hart umkämpften Sprint in Vittel den Sturz seines Konku
13.11.2017Sagans Tour-Disqualifikation wird vor dem CAS verhandelt(rsn) - Peter Sagans umstrittene Disqualifikation nach der 4. Etappe der Tour de France wird am 5. Dezember vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelt. Das geht aus CAS-Terminkalender her
06.09.2017Düsseldorf macht mit Grand Depart 7,8 Millionen Euro Verlust Düsseldorf (dpa) - Die Stadt Düsseldorf hat mit dem Start der Tour de France 2017 einen Verlust von 7,8 Millionen Euro gemacht. Diese Zahl nannte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) bei de
28.07.2017Denk: "Das Material gibt es ja, man muss es nur verwenden"(rsn) - Ralph Denk hat mit Verwunderung auf die Forderung von Philippe Mariën, Chef der Jury der Tour de France, reagiert, künftig bei Radrennen auf den Video-Beweis zu setzen. Hintergrund ist der A
28.07.2017Barguil fährt lieber ohne Powermeter(rsn) – Auch in diesem Jahr brodelt nach der Tour de France in Sachen Teamwechsel die Gerüchteküche, vor allem bei denjenigen Fahrern, deren Verträge auslaufen. Letzeres gilt zwar nicht für Warr
28.07.2017Jury-Chef der Tour fordert Video-Beweis für Sprints(rsn) - Philippe Mariën, Chef der Jury der Tour de France, die Peter Sagan nach der 4. Etappe in einer heftig kritisierten Entscheidung wegen dessen vermeintlichem Ellbogencheck gegen Mark Cavendish
28.07.2017Dan Martin fuhr die Tour mit zwei gebrochenen Wirbeln zu Ende(rsn) - Daniel Martin (Quick-Step Floors) hat sich bei seinem Sturz auf der 9. Etappe der Tour de France zwei Wirbel gebrochen. Die Verletzung allerdings wurde erst in dieser Woche bei einer Computert
27.07.2017"Wir hatten einen guten Leadout, aber manchmal läuft´s halt nicht"(rsn) - Für Rick Zabel hätte das Tour-Debüt nicht schlechter beginnen können. Im Auftaktzeitfahren in Düsseldorf zog sich der Profi des Katusha-Alpecin-Teams zwei Bänderrisse in der Schulter zu.
30.12.2025Del Grosso wird in Diegem zum ´Mini-Mathieu´ (rsn) – Das Trikot des Niederländischen Meisters mit dem Sponsorennamen Alpecin in großen Lettern auf der Brust, dazu die oft verpönte weiße Rennhose: Diese Beschreibung trifft in diesem Crosswi
30.12.2025Pieterse bleibt in Diegem trotz Platten vor Schreiber (rsn) – Fünfmal startete Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) in dieser Crosssaison – jedesmal in Weltcuprennen, bei denen die Niederländerin jeweils unter die besten Fünf kam. Gleich bei ihrem
30.12.2025Nach Sturz: Weltcup-Führender Sweeck muss Crosssaison beenden (rsn) – Nach seinem Sturz beim Azencross in Loenhout ist für Laurens Sweeck die Crosssaison 2025/26 vorzeitig beendet. Wie sein Team Crelan – Corendon auf Instagram mitteilte, habe sich der 32-jÃ
30.12.2025Van Aert: Cross-WM nur bei Chance auf den Titel (rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) wird kurz vor den Belgischen Cross-Meisterschaften über einen möglichen WM-Start entscheiden. Das bestätigte sein Trainer Mathieu Heijboer gegenübe
30.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan
30.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
30.12.2025Eine konstante Tour mit Platz fünf gekrönt (rsn) – Vor der Tour de Suisse ließ Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit seinem Ziel aufhorchen, die Tour de France unter den besten Fünf der Gesamtwertung abschließen zu wollen -
30.12.2025Bahnstars Klein und Süßemilch komplettieren Rembe - rad-net (rsn) – Mit der Verpflichtung von zwei weiteren Hochkarätern des deutschen Frauen-Radsports ist die Personalplanung von Rembe – rad-net women abgeschlossen. Wie das neue deutsche Kontinental-Team
30.12.2025Griff an den Lenker: Fan entschuldigt sich bei van der Poel (rsn) – Nach dem Azencross von Loenhout wurde weniger über Mathieu van der Poels sechsten Sieg im sechsten Rennen diskutiert als vielmehr über einen Zuschauer, der dem Weltmeister in den Lenker gr
30.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
30.12.2025Tour-Bergtrikot, erster Rundfahrtsieg und zwei Holzmedaillen (rsn) – Elise Chabbey (FDJ - Suez) machte 2025 in der Weltrangliste einen großen Sprung bis auf den sechsten Platz. Schon in den vergangenen Jahren gehörte die Schweizerin zu den weltbesten Klas
29.12.2025Gravelteams als Gamechanger? (rsn) – Während viele Gravelspezialisten noch als "Privatiers" über Sponsorenverträge hauptberuflich Radfahren können, sind in jüngster Vergangenheit strukturelle Tendenzen zu beobachten, die