Hürther ist heiß auf Paris-Roubaix

Übermütiger Politt vor der "Muur" zurückgepfiffen

Foto zu dem Text "Übermütiger Politt vor der
Nils Politt (Katusha-Alpecin) | Foto: Cor Vos

03.04.2017  |  (rsn) - Im vergangenen Jahr sorgte Nils Politt als Debütant bei der Flandern-Rundfahrt für Furore. Der junge Hürther mischte damals in der Ausreißergruppe des Tages mit und beendete die "Ronde“ auf Rang 89. Bei der gestrigen 101. Auflage des Frühjahrsklassikers war von Politt zwar nicht so viel zu sehen - dennoch bewertete der 23-Jährige seinen Auftritt auch im Hinblick auf Paris-Roubaix am kommenden Sonntag ausgesprochen positiv.

"Ich bin nicht nur zufrieden mit meiner Form, sondern bin viel schlauer und besser gefahren als letztes Jahr. Ich war an den Schlüsselstellen immer vorn“, befand Politt nach dem 260 Kilometer langen Rennen im Gespräch mit radsport-news.com. Einmal startete der Jungprofi von Katusha-Alpecin dann doch eine Attacke, als er in der Anfahrt zur berühmten Mauer von Geraardsbergen aus dem Feld davonzog, aber von der Sportlichen Leitung prompt gebremst wurde.

"Vor der Muur war ich wohl etwas übermütig und habe ich es einmal probiert. Da kam aber direkt durch das Radio 'Nils, du fährst erstmal nicht weiter‘“, berichtete Politt. Stattdessen wurde der fast zwei Meter große Rheinländer dann gebraucht, als es darum gehen sollte, den abgehängten Tony Martin - neben Alexander Kristoff die zweite Katusha-Option an diesem Tag - wieder nach vorne zu bringen.

"Tony hatte sich zum Schluss aber nicht mehr gut gefühlt“, sagte Politt, der bei der zweiten Überquerung des Kwaremont rund 37 Kilometer vor dem Ziel der Tempobeschleunigung von Peter Sagan (Bora-hansgrohe) nicht mehr folgen konnte und schließlich in der dritten Verfolgergruppe 3:30 Minuten hinter dem überragenden Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) ins Ziel kam und damit drittbester Katusha-Fahrer nach Kristoff und Baptiste Planckaert war.

"Wir haben ein gutes Rennen gezeigt, wir sind gut gefahren“, bilanzierte Politt, der auch mit dem Ergebnis zufrieden war. Kristoff sicherte sich im Sprint der Verfolger noch Rang fünf, Planckaert belegte Rang 21. Nun schaut die deutsche Klassikerhoffnung auf den kommenden Sonntag, wenn die "Königin der Klassiker“ ansteht. "Paris-Roubaix, da freue mich darauf“, sagte Politt, der beim Debüt 2016 nicht das Velodrome in Roubaix erreichte und deshalb "Ankommen“ als sein Hauptziel ausgab. Aber Politt wäre kein guter Profi, wenn er nicht auch mehr im Sinn hätte. "Ein Platz unter den besten 30 wäre perfekt“, nannte er sein Wunsch-Szenario.

Mehr sollte allerdings für seine Teamkollegen Martin und Kristoff rausspringen, bei denen es bei den bisherigen Klassikern noch nicht nach Wunsch gelaufen ist. Vor allem der 31-jährige Martin blieb bisher hinter den Erwartungen zurück und beendete auch gestern die Flandern-Rundfahrt vorzeitig. Nun bleibt ihm noch die Chance bei Paris-Roubaix, wo Katusha erneut auf die deutsch-norwegische Doppelspitze setzt. Angesichts der zu erwartenden hohen Ausfallquote auf dem material- und kraftraubenden Frühjahrsklassiker für sein Team ein Vorteil, wie Politt meinte: "Tony und Kristoff sind heiß auf Roubaix, und mit zwei Leadern ist es gar nicht so schlecht, denn da kann es jeden treffen.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.04.2017Naesen vor Paris-Roubaix optimistisch: "Siegen? Wieso nicht?"

(rsn) - Nach dem Sturz am Oude Kwaremont sprachen am Sonntag alle über Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC). Dabei ging völlig unter, dass auch Oliver N

04.04.2017Albasini hängt die Konkurrenten mit großem Gang ab

(rsn) - Michael Albasini (Orica-Scott) ist ein Mann für wichtige Rennen. Das bewies der 36 Jahre alte Schweizer auch am Dienstag wieder, als er die 2. Etappe der 57. Baskenland-Rundfahrt für sich en

04.04.2017Gilbert mit kurzer Rennpause, Vanmarckes Roubaix-Start gefährdet

(rsn) - Nach seinem Sieg bei der Flandern-Rundfahrt wird Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) eine kurze Rennpause einlegen und sich auf die Ardennenklassiker vorbereiten. Damit wird der Belgische Me

03.04.2017Flandern: Jacke eines Zuschauers löste Sagan-Sturz aus

(rsn) - Auch mehr als 24 Stunden nach dem Ende der 101. Flandern-Rundfahrt gibt es noch reichlich Diskussionsstoff. Im Laufe des Tages ist im Internet ein neues Video aufgetaucht, das den Auslöser de

03.04.2017Die 101. Flandern-Rundfahrt in acht Szenen

(rsn) - Die gestrige 101. Flandern-Rundfahrt bot wieder alles, was einen großen Klassiker ausmacht - Attacken, Hektik, Stürze, Defekte und am Ende ein Super-Solo: Im Eurosport-Video wrd das flämisc

03.04.2017Arndt: "Agressiver und aufmerksamer um jede Position fighten"

(rsn) - Trotz seiner erst 25 Jahre ist Nikias Arndt in Sachen Flandern-Rundfahrt schon fast ein alter Hase. Auf bereits fünf Starts kommt der Sunweb-Profi mittlerweile beim flämischen Frühjahrsklas

03.04.2017Gilbert: "Viele dachten, ich sei verrückt - ich auch"

(rsn) - Philippe Gilberts letzter Start bei der Flandern-Rundfahrt erfolgte 2012. Damals beendete der Belgier das Rennen auf Rang 75, Sieger war Tom Boonen, der seinen dritten - und damit letzten - Tr

03.04.2017Sagan nach “Ronde“-Sturz: “Es war mein Fehler“

(rsn) - Als Titelverteidiger und großer Favorit neben Greg Van Avermaet (BMC) ist Peter Sagan (Bora-hansgrohe) bei der Flandern-Rundfahrt angetreten, doch nach fast sechseinhalb Stunden Fahrzeit kam

02.04.2017Degenkolb: "Das habe ich nicht erwartet"

(rsn) - Am Ende der 1000 Meter langen Zielgerade in Oudenaarde sprintete John Degenkolb (Trek-Segafredo), als ginge es um Platz 1. Der Oberurseler wurde Dritter - in der zweiten Gruppe nach Philippe G

02.04.2017Video: Boonens Defekt-Pech am Taaienberg

(rsn) - Ausgerechnet am Taaienberg musste Tom Boonen (Quick-Step Floors) am Sonntag alle Hoffnungen auf einen vierten Triumph bei der "Ronde" begraben. In dem berühmten Anstieg, in dem der Belgier in

02.04.2017Greipel: "Ich will nicht immer auf die Sprints warten"

(rsn) - Wie in den letzten beiden Jahren zeigte der Deutsche Meister André Greipel bei der Flandern-Rundfahrt, dass er nicht nur in Massensprints präsent sein kann. Der 34-jährige Hürther attacki

02.04.2017Rivera stirbt zwei Tode und gewinnt die Ronde trotzdem

(rsn) - So richtig glauben konnte sie es auch eine gute Stunde nach der Zielankunft nicht: Coryn Rivera (Sunweb) strahlte über das ganze Gesicht, als sie nach der Dopingkontrolle am Mannschaftsbus de

Weitere Radsportnachrichten

10.03.2025Dicke Luft bei Lidl – Trek nach verpatztem Paris-Nizza-Auftakt

(rsn) – Vor der 1. Etappe von Paris-Nizza (2.UWT) sagte Mads Pedersen (Lidl – Trek) im Interview, dass er diesen Auftakt beim ´Rennen zur Sonne´ gerne gewinnen und erster Gesamtführender werde

10.03.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

09.03.2025Jochum fährt auf Rhodos den ersten Podestplatz der Saison ein

(rsn) - Am Wochenende standen die deutschen KT-Teams in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Kroatien und Griechenland an der Startlinie. Dabei fuhr Ben Jochum für Lotto – Kern Haus – PSD Bank

09.03.2025Strade-Sturz als Abmahnung für Pogacars Roubaix-Träume

(rsn) – Die Begeisterung über die möglichen Startabsichten von Tadej Pogacar (UAE Emirates- XRG) beim WorldTour-Klassiker Paris-Roubaix hält sich zumindest bei seinem Teammanagement im Grenzen.

09.03.2025Della Casa: “Wir wollen das Labor der UCI sein“

(rsn) - Keine Überraschung brachte der Kongress des Europäischen Radsportverbandes UEC in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Wie erwartet, wurde der Italiener Enrico Della Casa als Präsident w

09.03.2025Merlier holt sich Paris-Nizza-Auftakt, Walscheid Zehnter

(rsn) – Alles beim Alten, oder zumindest wie vor zwei Jahren. Damals gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) den Auftakt von Paris-Nizza in La Verrière. Dieses Mal gelang es dem Europameister au

09.03.2025Auch Mitfavoriten Vacek und Scaroni gaben bei Strade Bianche auf

(rsn) – Sieger Tadej Pogacar war bei der 19. Strade Bianche (1.UWT) nicht der einzige Fahrer, der Bodenkontakt aufgenommen hatte. Wie so oft bei Rennen über unbefestigte Straßen kam es auch in der

09.03.2025Ohne “Big Four“ ein offenes Rennen zwischen den Meeren

(rsn) – Beim 60. Tirreno-Adriatico (2. UWT) wird der Nachfolger von Jonas Vingegaard gesucht (Visma – Lease a Bike). Der Däne gewann im vergangenen Jahr nach O Gran Camino auch die seine zweite R

09.03.2025Kitzkis und Le Roux´ Nachfolger gefunden

(rsn) – In vier Folgen wurde in diesem Winter die zehnte Zwift-Academy ausgetragen. Neben dem Titel des Siegers stand erneut ein Vertrag bei einem der großen Development Teams auf dem Spiel. Vier M

09.03.2025Großschartner: “Geschenkt wird uns nichts“

(rsn) – Als 2016 Fabian Cancellara zum dritten Mal in seiner Karriere Strade Bianche gewann, war Felix Großschartner (UAE - Emirates – XRG) schon mit dabei. Seitdem ist der Österreicher das Renn

09.03.2025De la Parte beendet seine Karriere

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

08.03.2025Niewiadoma gibt Entwarnung: “Mir geht es gut“

(rsn) – Für das deutsche Team Canyon – SRAM – zondacrypto ist der toskanische Schotterklassiker Strade Bianche (1.WWT) am Samstag zur großen Enttäuschung geworden. Anstatt mit Tour-de-France-

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Paris-Nice (2.UWT, FRA)
  • Tirreno-Adriatico (2.UWT, ITA)