Jury greift nach Cyclassics erneut hart durch

Pithie bekommt Gelbe Karte für Verlangsamen nach Leadout

Von Felix Mattis

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Laurence Pithie (Red Bull - Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

17.08.2025  |  (rsn) – Laurence Pithie (Red Bull – Bora – hansgrohe) hat von der UCI-Jury nach den ADAC Cyclassics in Hamburg eine Gelbe Karte sowie eine Geldstrafe in Höhe von 500 Schweizer Franken bekommen. Dem Neuseeländer wurde zur Last gelegt, dass er im Sprintfinale nach seinem Leadout für Danny van Poppel Tempo rausgenommen hat und dadurch andere Fahrer in Gefahr gebracht haben soll.

In der Konkretisierung in Klammern heißt es im Communique der Kommissäre: "Wissentliches Verbleiben auf der Linie von anderen Fahrern, feiern im Feld, sprechen in den Funk oder Hände vom Lenker nehmen im Feld". Pithie jubelte nicht, er nahm keine Hand vom Lenker um in den Funk zu sprechen oder anderes zu tun. Also scheint der Jury ausschließlich die Fahrlinie und das Verlangsamen des Neuseeländers nach Beendigung seines Sprintanfahrens für van Poppel nicht gefallen zu haben.

Pithie lancierte den Massensprint hinter Ausreißer und Sieger Rory Townsend bis zur Höchstgeschwindigkeit. Er brachte den Niederländischen Meister bis rund 250 Meter vor dem Ziel und pilotierte ihn in Richtung Innenbahn der in einem langen Linksknick verlaufenden 'Zielgeraden' in der Mönckebergstraße. Dann blickte er sich um und scherte leicht nach rechts in Richtung Außenbahn aus, um die Sprinter innen auf dem direkten Weg zur Ziellinie durchzulassen.

Einzig Paul Magnier (Soudal – Quick-Step), Paul Penhoet (Groupama – FDJ), Tobias Lund Andresen (Picnic – PostNL) und Axel Laurance (Ineos Grenadiers) fuhren noch rechts an Pithie vorbei ganz außen herum, wobei der Neuseeländer aber auch die Lücke zur Bande nicht ganz schloss, so dass er dort niemand einklemmte.

Trotzdem bestrafte ihn die Jury. Es ist nicht das erste Mal, dass auf diese Weise in dieser Saison gegen Sprint-Anfahrer durchgegriffen wird, die nach getaner Arbeit langsamer werden und durchs Feld zurückfallen. Eine solche Strafe bekam beispielsweise auch Michael Schwarzmann nach Brügge-De Panne im Frühjahr bereits und monierte anschließend im Gespräch mit radsport-news.com: "Man erwartet von uns, dass wir, nachdem wir All-Out unser Leadout gefahren sind, nochmal Vollgas weiter durchziehen. Das geht nicht."

Gelb fürs Zurückfallenlassen sah auch Bram Welten (Picnic – PostNL) nach der 4. Etappe des Giro d'Italia in Lecce, nachdem er Etappensieger Casper van Uden den Sprint angefahren hatte und in der Straßenmitte auf gerader Linie blieb, als er langsamer wurde.

Der Schlussspurt der Cyclassics in Hamburg im Video:

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