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13.03.2013 | (rsn) - Mailand-San Remo eröffnet am Sonntag die Reihe der großen Klassiker. Die Primavera ist mit 298 Kilometern das längste der fünf Radsport-Monumente, zum Kreis der Favoriten zählen wie in den vergangenen Jahren sowohl Klassikerspezialisten als auch Sprinter. Und möglicherweise gibt es auch einen Überraschungssieger, wie es 2012 Simon Gerrans war. Radsport News stellt die Sieg Anwärter vor.
John Degenkolb (Argos-Shimano / Deutschland/24 Jahre)
Form: In der noch jungen Saison ist der Überflieger des vergangenen Jahres noch nicht so recht in Schwung gekommen. Auch zuletzt bei Tirreno-Adriatico lief es für Degenkolb nicht nach Wunsch. Muskuläre Probleme zwangen den Argos-Kapitän auf der 4. Etappe zur Aufgabe. Die sind zwar mittlerweile behoben. „John hatte einen Knoten in seiner Oberschenkelmuskulatur, der durch den Regen und die langen Strecken entstanden ist. Durch Massage konnte das Problem aber gelöst werden. Dabei konnte er normal trainieren“, erklärte der Sportliche Leiter Marc Reef. Allerdings war die Vorbereitung auf den ersten großen Klassiker des Jahres nicht ideal. So geht Degenkolb mit einem sechsten Etappenrang bei der Katar-Rundfahrt als bestem Ergebnis in die Primavera. Dennoch sagte Degenkolb selbstbewusst: „Ich fühle mich im Moment sehr gut.“
Erfahrung: Bei seinem Debüt im Vorjahr konnte Degenkolb einen formidablen fünften Platz herausfahren. Mit den Streckenkenntnissen im Gepäck könnte sich der 24-Jährige leichter tun. „Auf diese Erfahrung des Vorjahres baue ich. Da habe ich bewiesen, dass ich im Finale eine Rolle spielen kann“, so Degenkolb.
Team: Bei Argos-Shimano ist Degenkolb trotz einer nicht perfekten Vorbereitung der uneingeschränkte Kapitän, auf eine Nominierung der beiden weiteren Topsprinter Marcel Kittel und Tom Veelers wurde bewusst verzichtet. „Die Strecke kommt ihm entgegen, deshalb werden alle für ihn arbeiten“, kündigte Reef ein. In der rennentscheidenden Phase werden Degenkolb vor allem seine beiden Landsleute Simon Geschke, der zuletzt bei Tirreno-Adriatico gute Form zeigte, und Johannes Fröhlinger, aber auch der Niederländer Tom Dumoulin unterstützen. Sie sollen ihren Kapitän an der Cipressa und am Poggio in einer guten Position halten und notfalls Ausreißergruppe stellen oder abdecken. Sollte es zu einem Sprint einer größeren Gruppe kommen, soll in der Vorbereitung auch der von seinem Schlüsselbeinbruch wiedergenese Koen de Kort eine wichtige Rolle spielen. Vor dem Finale sollen sich der Niederländer Roy Curvers, der Franzose Mathieu Sprick und der Chinese Cheng Ji um Degenkolb kümmern.
Wünsche: Mit seinem fünften Platz bei Mailand-San Remo 2012 sowie Rang vier bei der WM in Valkenburg auf dem Kurs des Amstel Gold Races hat Degenkolb bewiesen, dass er bei den schweren Klassikern um das Podium mitfahren kann. Dennoch wird sich der Argos-Kapitän wünschen, dass das Rennen nicht zu schwer wird und die Sprinterteams alle Attacken vereiteln mögen. Aber auch ein langsames Rennen mit einem Massensprint wäre nicht ideal Finale für Degenkolb, der in dem Fall gegen Asse wie Mark Cavendish und André Greipel keine großen Chancen haben dürfte. Das perfekte Szenario wäre ein Sprint aus einer gut 20 Fahrer starken Gruppe.
Unsicherheitsfaktor: Hinter Degenkolbs Form steht nach wie vor ein großes Fragezeichen. Auch wenn er sich dieser nach eigenen Aussagen sehr gut fühlt, ist doch fraglich, ob der Thüringer über die für die Primavera nötige Rennhärte besitzt, um auch nach über 280 Kilometern bestehen zu können. Im Vorjahr war Mailand-San Remo zwar der Türöffner für eine hervorragende Saison, damals aber hatte Degenkolb immerhin zwei Podiumsplatzierungen bei Paris-Nizza vorzuweisen. Zudem liegt die Regenwahrscheinlichkeit für den Sonntag derzeit bei über 90 Prozent - das wären ganz ähnliche Bedingungen wie bei Tirreno-Adriatico, die bei Degenkolb vergangene Woche die muskulären Probleme hervorriefen.
Prognose: Auch aufgrund der suboptimalen Vorbereitung wird es für Degenkolb schwer werden, seinen fünften Platz aus dem Vorjahr zu wiederholen oder gar zu verbessern. Ein Ergebnis in den Top Ten wäre schon ein Erfolg.
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