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14.08.2024 | (rsn) – Sucht man das junge, weibliche Pendant zu Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck), so passt wohl die junge Niederländerin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) am besten in dieses Schema. Eigentlich ist die 22-Jährige noch lieber auf unfestem Untergrund zu finden, gehört im Cyclocross und auf dem Mountainbike zu den absolut Weltbesten. Zuletzt verpasste sie als Vierte nur knapp eine Medaille bei den Olympischen Spielen in Paris, nun fand sie mit ihrem Etappensieg bei der Tour de France Femmes in Lüttich einen schönen Ausgleich.
"Natürlich hätte ich gerne Paris mit einer Medaille verlassen. Ich war zumindest auf dem Weg zu Silber oder Bronze, aber es sollte nicht sein. Trotzdem war die Vorbereitung für das Olympische Mountainbike-Rennen gut und diese wollte ich nun im Rennen nutzen", grinste die junge Niederländerin in der Pressekonferenz nach ihrem Sieg. Nach einem wahren Klassikertag, der die Fahrerinnen von Valkenburg über den Cauberg zum Finale von Lüttich-Bastogne-Lüttich führte, gewann sie den Dreiersprint gegen die viel erfahreneren Demi Vollering (SD Worx – Protime) und Kasia Niewiadoma (Canyon SRAM). ___STEADY_PAYWALL___
Erst nachdem das Fotofinish zu Gunsten der Offroad-Spezialistin entschied, konnte sie jubeln. Minutenlang wartete sie an der Seite von Vollering im Ziel. Die beiden hatten bei den Spielen viel Kontakt und wie es scheint auch eine engere Freundschaft entwickelt. "Wir waren im gleichen Hotel untergebracht und saßen oft beim Essen zusammen. Die Unterhaltungen mit Puck waren immer gut", schilderte Vollering dann, die ihr Maillot Jaune verteidigte.
Viele Glückwünsche aus dem ganzen Feld gab es für den neuen "Straßen-Stern" | Foto: Cor Vos
"Sie war nach dem Mountainbike-Rennen sehr enttäuscht und ich sagte ihr dann, solche Rennen würde es in einer Karriere geben, aber es kommen dann auch wieder andere Rennen, wo man viel zurückbekommt", gab sich Vollering als Mentorin zu erkennen. Pieterse war sich selbst nach der Enttäuschung überhaupt nicht sicher, ob sie die Tour de France Femmes überhaupt bestreiten soll, doch die Vorjahressiegerin bekräftigte sie in ihrem Vorhaben.
"Sie hat viel Talent, aber auch noch viel Luft nach oben. Ich hoffe, dass sich ihre Persönlichkeit nicht zu viel ändert. Wenn sie sich von Jahr zu Jahr weiterentwickelt in kleinen Schritten, dann kann sie eine ganz Große werden", ist sich Vollering sicher, die mit ihrer jungen Landsfrau nun eine neue Gegnerin im Kampf um die Gesamtwertung auf den Schirm haben muss.
Millimeter entschieden im Duell zwischen Vollering (li.) und Pieterse (re.) | Foto: Cor Vos
"Ich bin neugierig, was sie an den langen Anstiegen zeigen kann. Wir werden dann sehen, wie sich das im Hinblick auf die Gesamtwertung entwickelt", meinte die 27-Jährige. Pieterse selbst wollte in dieser Hinsicht noch nicht zu viel verraten, sie wüsste noch nicht, wie ihr die Berge liegen. Der Klassikerparcours zumindest passte perfekt für die Mountainbike- und Cyclocross-Spezialistin, die die kurzen, aber intensiven Anstiege gut verkraftete, auch wenn ihr im Vergleich zu ihren Gegnerinnen Vollering und Niewiadoma deutlich an Erfahrung fehlte. Denn in den Ardennen fuhr Pieterse bislang noch keine Straßenrennen, während die anderen beiden Jahr für Jahr bei den Frühlingsklassikern hier ganz vorne zu finden sind.
Trotzdem war die junge Niederländerin die erfolgreiche Speerspitze eines starken Teamauftritts. "Wir haben es heute gut ausgespielt. Ich konnte lange Energien sparen, bis es in La Redoute reinging, wo das Rennen begann. Danach hieß es, die Position zu behalten", analysierte Pieterse, die mit Yara Kastelijn und Pauliena Rooijakkers im Finale noch zwei starke Teamkolleginnen an ihrer Seite fand.
"Das zeigte, wie stark wir als Team sind und es ist cool zu sehen, wie wir uns entwickelt haben. Denn begonnen haben wir auf der Straße als ein Haufen von Cyclocross-Spezialistinnen. Nun sind wir auf der WorldTour. Bislang war der größte Erfolg der Etappensieg von Yara im letzten Jahr. Nun haben wir eine weitere Marke gesetzt", freute sie sich. Einen fixen Wechsel auf die Straße peilt die junge Niederländerin aber noch nicht an. "Ich muss mich noch nicht entscheiden. Ich habe gesehen, dass es ganz gut geht beides zu kombinieren", meinte Pieterse.
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