Aktuelles Nationen-Ranking entscheidend für Paris 2024

BDR mit nur 2 Männern und 3 Frauen bei Olympia-Straßenevents

Foto zu dem Text "BDR mit nur 2 Männern und 3 Frauen bei Olympia-Straßenevents"
Maximilian Schachmann beim Olympia-Straßenrennen vor zwei Jahren in Tokyo, beziehungweise auf der Rennstrecke von Fuji. | Foto: Cor Vos

19.10.2023  |  (rsn) – Mit dem Ende der WorldTour-Saison 2023 hat der Radsport-Weltverband UCI auch seine neuesten Weltranglisten veröffentlicht – und die sind besonders wichtig. Denn anhand der Nationen-Rankings vom 17. Oktober berechnet sich die Startplatz-Vergabe für Straßenrennen und Einzelzeitfahren bei den Olympischen Spielen im kommenden August in Paris.

Für den Bund Deutscher Radfahrer werden, das steht nun fest, nur zwei Männer und drei Frauen zu den Straßen-Events bei den Spielen von Paris reisen dürfen. Österreich hat je zwei Startplätze für Männer und Frauen, die Schweiz bei den Männern zwei und bei den Frauen vier.

Erstmals werden 2024 bei Olympia auf der Straße genauso viele Frauen wie Männer am Start stehen – nämlich je 90, was eine drastische Verkleinerung des männlichen Starterfeldes im Vergleich zu den vergangenen Olympischen Spielen bedeutet. Die jeweils fünf besten Teams in den Nationen-Rankings der Frauen und Männer starten in Paris mit je vier Athletinnen beziehungsweise Athleten. Die Plätze sechs bis zehn im Ranking bekommen drei Startplätze, die Plätze elf bis 20 je zwei und dahinter gibt es noch je einen Startplatz pro Nation auf den Plätzen 21 bis 45.

Höchst komplizierte Startplatzvergabe

Die übrigen zehn Quotenplätze werden an zehn weitere Nationen vergeben, die bislang keinen Platz haben – allerdings nicht nach Nationen-Ranking, sondern über andere Kriterien: Zwei Plätze gehen an die zwei im WM-Straßenrennen 2023 am besten platzierten Nationen, die sonst noch keinen Platz haben. Weitere sechs Plätze werden vergeben an die je zwei besten Nationen bei den Kontinental-Meisterschaften von Afrika, Amerika und Asien 2023, die anders sonst keinen Platz bekommen hätten.

Die letzten zwei Startplätze gehen dann an das Gastgeberland. Da Frankreich aber via Nations Ranking bereits sowohl bei Frauen als auch Männern mehr als zwei Plätze hat, werden diese zwei Plätze wiederum an die nächstbesten zwei Nationen im Nations Ranking vergeben, die sonst noch keinen Platz haben.

Mit der Maximalanzahl von vier Startplätzen gehen bei den Männern Belgien, Dänemark, Slowenien, Großbritannien und Frankreich an den Start. Bei den Frauen sind es die Niederlande, Italien, Belgien, die Schweiz und Polen. Drei Startplätze bekommen bei den Männern Spanien, die Niederlande, Italien, Australien und die USA sowie bei den Frauen Großbritannien, Australien, Frankreich, Deutschland und Kanada.

Nur ein deutscher Zeitfahrer bei Olympia in Paris

Für die beiden Einzelzeitfahren, bei denen je 35 Frauen und Männer starten dürfen, gibt es keine Extra-Startplätze. Das heißt, dass die Plätze dort nur von Fahrerinnen und Fahrern besetzt werden können, die ohnehin bereits einen Startplatz über das Straßenrennen oder andere Radsport-Disziplinen bekommen haben.

Die 25 besten Nationen der Frauen- oder Männer-Rankings dürfen jeweils eine Person an den Start des Zeitfahrens schicken. Die weiteren zehn Startplätze gehen an die zehn besten Nationen aus den WM-Einzelzeitfahren von 2023 in Glasgow – mit einem Limit bei zwei Startplätzen pro Nation. Würde eine Nation durch die WM-Top-10 mehr als einen weiteren Platz bekommen, rückt die nächste Nation auf.

Das heißt, dass Deutschland und Österreich bei den Frauen einen zweiten Zeitfahr-Startplatz bekommen, die Schweiz bei den Männern. Den möglichen zweiten deutschen Platz im Männer-Zeitfahren verpasste Lennard Kämna, das kann man nun im Nachhinein sagen, bei der WM um zwei Sekunden im Duell mit dem Kanadier Derek Gee um Rang 17 in Glasgow.

Die Olympia-Quotenplätze kompakt:

Frauen:
4 Plätze: Niederlande, Italien, Belgien, Schweiz, Polen
3 Plätze: Großbritannien, Australien, Frankreich, Deutschland, Kanada
2 Plätze: Dänemark, USA, Österreich, Neuseeland, Spanien, Südafrika, Usbekistan, Norwegen, Slowenien, China
1 Platz: Russland*, Finnland, Ukraine, Thailand, Luxemburg, Schweden, Kolumbien, Tschechien, Hong Kong, Kuba, Südkorea, Ruanda, Irland, Belarus*, Serbien, Slowakei, Mauritius, Brasilien, Chile, Algerien, Namibia, Zypern, Japan, Israel, Portugal
1 Platz via Sonderkriterien: Ungarn, Lettland (2x WM), Vietnam, Malaysia (2x Asien-Meisterschaft), Mexiko, Costa Rica (2x Amerika-Meisterschaft), Nigeria, Burkina Faso (2x Afrika-Meisterschaft), Vereinigte Arabische Emirate, Litauen (2x aufgefüllt durch Nationenranking)
10 Nationen mit zweitem Zeitfahrplatz durch WM-Ergebnis: USA, Australien, Österreich, Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Polen, Deutschland, Slowenien, Dänemark

Männer:
4 Plätze: Belgien, Dänemark, Slowenien, Großbritannien, Frankreich
3 Plätze: Spanien, Niederlande, Italien, Australien, USA
2 Plätze: Schweiz, Portugal, Kolumbien, Norwegen, Deutschland, Österreich, Irland, Kanada, Kasachstan, Neuseeland
1 Platz: Eritrea, Russland*, Ecuador, Polen, Lettland, Marokko, Tschechien, Ungarn, Mongolei, Japan, Algerien, Slowakei, Usbekistan, Luxemburg, Griechenland, Südafrika, Venezuela, Israel, Estland, Türkei, Panama, Thailand, Argentinien, Ukraine, China
1 Platz via Sonderkriterien: Südkorea, Iran (2x Asien-Meisterschaft), Uruguay, Costa Rica (2x Amerika-Meisterschaft), Mauritius, Uganda (2x Afrika-Meisterschaft), Ruanda, Uruguay, Südkorea, Hong Kong (4x aufgefüllt durch Nationenranking**)
10 Nationen mit zweitem Zeitfahrplatz durch WM-Ergebnis: Belgien, Italien, Großbritannien, USA, Portugal, Australien, Dänemark, Norwegen, Schweiz, Kanada

*Russland und Belarus dürfen bei den Olympischen Spielen nicht teilnehmen. Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus können ihre Plätze aber wahrnehmen, wenn sie unter neutraler Flagge antreten.

**Im WM-Straßenrennen der Männer in Glasgow kam kein Fahrer einer Nation ins Ziel, die über das Nationenranking keinen Olympia-Startplatz hat. Deshalb gibt es bei den Männern vier Aufrücker statt nur zwei.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.08.2024Niederlande dominiert im Sprint, aber verliert nach Paris Erfolgscoach

(rsn) - Mit drei Goldmedaillen, alle eingesammelt von Superstar Harrie Lavreysen, war die Niederlande die dominante Nation bei den Bahnbewerben der Olympischen Spiele in Paris. Vier der fünf Medaille

11.08.2024Einmal Silber und einmal Bronze für BDR in Paris

(rsn) – Zwei Medaillen sind die Ausbeute der Olympischen Spiele für Deutschlands Radsportlerinnen und Radsportler. Lea Sophie Friedrich verbesserte die Bilanz am Schlusstag noch um Silber im Sprin

11.08.2024Friedrich verliert Finale gegen Andrews und gewinnt Silber

(rsn) – Am letzten Tag der Olympischen Spiele in Paris standen im Velodrome Saint-Quentin-en-Yvelines noch drei Medaillenentscheidungen an. Im Sprint der Frauen sicherte sich Lea Friedrich Silber h

11.08.2024Im Überblick: Die 22 Olympischen Rad-Wettbewerbe

(rsn) – Am Samstag werden bei den Olympischen Spielen von Paris mit den Zeitfahren der Frauen und Männer die Radsport-Wettbewerbe eröffnet. Vom 27. Juli bis zum 11. August stehen, und zwar im Stra

10.08.2024Portugal behält im Madison-Chaos den Überblick

(rsn) – Tränen flossen nach dem Madison der Männer bei Italien und Portugal. In einem von Stürzen und Chaos gekennzeichneten Rennen sicherten sich Rui Oliveira und Iuri Leitao die Goldmedaille. I

10.08.2024Olympia-Debüt endete für Andres und Seitz schmerzhaft

(rsn) - Zum ersten Mal in ihrer Karriere standen Michelle Andres und Aline Seitz bei Olympischen Spielen am Start. Im Velodrome National in Saint-Quentin-en-Yvelines gaben die beiden Schweizerinnen ih

09.08.2024Friedrich und Hinze im Sprint-Achtelfinale, Lavreysen holt Gold

(rsn) – Bei den Olympischen Spielen in Paris haben Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze problemlos das am Samstag anstehende Achtelfinale des Sprint-Turniers erreicht. Die 24-jährige Friedrich, die

09.08.2024Friedrich in Olympischer Sprint-Quali mit neuem Weltrekord

(rsn) - Lea Sophie Friedrich hat sich von ihrem enttäuschenden Ausscheiden im Keirin-Halbfinale der Olympischen Spiele von Paris gut erholt gezeigt. Die 24-Jährige erzielte über 200 Meter in der fl

08.08.2024Benjamin Thomas holt Olympia-Gold im Omnium, Teutenberg 7.

(rsn) – Ohne Medaillengewinn endeten am Donnerstag die beiden Bahnrad-Entscheidungen bei den Olympischen Spielen von Paris. Im Keirin der Frauen wurde Emma Hinze Fünfte und landete damit zwei Posi

08.08.2024Verrückter Plan ging mit wenig Technik, aber viel Power auf

(rsn) – Olympische Märchen sind etwas Schönes, erzählen sie meist davon, wie eine Außenseiterin oder ein Außenseiter am Tag X alle überraschte und plötzlich mit einer Medaille belohnt wurde

07.08.2024Ukpeseraye kommt für Nigeria zur überraschenden Bahnpremiere

(rsn) – Bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Roubaix stand bei den Frauen erstmals ein Vierer aus Nigeria am Start. Der Italiener Giandomenico Massari, Radsportpräsident im sechstgrößten Land der

07.08.2024Auf Weltrekord folgt Gold: Australiens Bahnvierer Olympiasieger

(rsn) - Australien hat zum dritten Mal nach 1984 und 2004 Olympia-Gold in der 4.000-Meter-Mannschaftsverfolgung gewonnen. Kelland O’Brien, Sam Welsford, Oliver Bleddyn und Conor Leahy setzten sich i

Weitere Radsportnachrichten

23.07.2025Verbalattacken gegen Gegner: Politt weist Vorwürfe zurück

(rsn) - Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe auf der 16. Etappe der Tour de France 2025 Profis, die versuchten, sich der Ausreißergruppe anzuschließen, verba

23.07.2025Merlier: “Sie stürzen anscheinend lieber als zu sprinten“

(rsn) – Nachdem mit Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) gut vier Kilometer vor dem Ziel der letzte Ausreißer eingeholt wurde, kam es auf der 17. Etappe der Tour de France 2025 zum erwarteten Massensp

23.07.2025Milan entgeht Sturz und sprintet im Regen von Valence zum Sieg

(rsn) – Die vermeintlich letzte Chance für die Sprinter bei der diesjährigen Tour de France endete nicht so, wie es sich die meisten vorgestellt hatten. Nach 160 Kilometern von Bollène nach Valen

23.07.2025Abschied von den Bergrädern

(rsn) - Nur noch zwei Bergetappen in den Alpen warten vor dem großen Tour-Finale von Paris auf die Profis. Die Pyrenäen sind schon bezwungen und auch der Mont Ventoux wurde bereits erklommen. Dennoc

23.07.2025Nach Halswirbelbruch: Soudal verlängert mit Vangheluwe

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.07.2025Das Reglement der Tour de France Femmes auf einen Blick

(rsn) – Im Farbenspiel des Pelotons sollen sie jederzeit deutlich erkennbar sein – die Führenden in den Sonderwertungen der Tour de France Femmes. Die Trikotfarben (Gelb, Grün, Gepunktet und Wei

23.07.2025Voeckler kritisiert Politt: “Abscheuliches Verhalten“

(rsn) – Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) hat sich auch auf der Ventoux-Etappe der Tour de France mal wieder ganz in den Dienst seines Kapitäns Tadej Pogacar gestellt. Der 31-jährige Hürthe

23.07.2025Die Aufgebote für die 4. Tour de France Femmes

(rsn) – Parallel zur vorletzten Etappe der Tour de France (2.UWT), die nahe der Schweizer Grenze ausgetragen wird, startet am 26. Juli im westfranzösischen Vannes die 4. Ausgabe der Tour de France

23.07.2025Van Poppel verlässt die Tour de France vor der 17. Etappe

(rsn) - Danny van Poppel (Red Bull - Bora - hansgrohe) wird nicht mehr zur 17. Etappe der Tour de France von Bollène nach Valence antreten. Der 31-jährige Niederländer ist in der Nacht von Dienstag

23.07.2025Das Preisgeld: Wieviel gibt’s wofür bei der Tour de France Femmes?

(rsn) - Bei der vierten Austragung der Tour de France Femmes avec Zwift (2.WWT) wartet auf die 154 Starterinnen viel harte Arbeit auf dem Weg von Vannes nach Chatel Les Portes de Soleil. An neun Renn

23.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 17. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

23.07.2025Letzte Chance für die Sprinter - vor Paris

(rsn / ProCycling) – Bevor es in die Alpen geht, wartet auf die Fahrer der 112. Tour de France noch ein klassischer Übergangstag und zugleich die letzte Chance für die Sprinter vor Paris. Die 17.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Classique des Cannes (1.2, 000)
  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)