RSNplusAckermann im Pech, Almeida glänzt

Tops und Flops der WorldTeam-Zugänge: UAE Emirates

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Tops und Flops der WorldTeam-Zugänge: UAE Emirates"
Joao Almeida bestätigte nach seinem Transfer zum UAE Team Emirates, dass er ein großes Rundfahrt-Talent ist. | Foto: Cor Vos

08.11.2022  |  (rsn) – Zum Saisonende nehmen wir nochmals die Neuzugänge der 18 WorldTeams vom Jahresanfang in den Blick. Welcher Fahrer hat sich als Top-Verpflichtung und wer als ein Transfer-Flop herausgestellt?


UAE Team Emirates
Nachdem sein Team bisher als der Schwachpunkt des zweimaligen Tour-Siegers Tadej Pogacar galt, hat UAE Emirates im Winter zur Saison 2022 schwer eingekauft. Mit George Bennett, Joao Almeida und Marc Soler kamen drei starke Berg- und Rundfahrer in den Kader. Dazu wurden Joel Suter und Alexys Brunel sowie fürs Flache und die Sprinter- beziehungsweise Klassikerriege Felix Groß, Alvaro Hodeg und Pascal Ackermann verpflichtet - wobei Hodeg die gesamte Saison verletzt verpasste.

Dass es bei der Tour für Pogacar dann nicht zum dritten Sieg in Folge reichte, lag aber weniger an schlechten Verpflichtungen, als vielmehr an der Stärke der Konkurrenz von  Jumbo – Visma und am Pech in Sachen Corona-Infektionen während der Frankreich-Rundfahrt.

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Bennett und Soler kamen mit zur Tour, zumindest der Neuseeländer konnte dort aber nicht wirklich viel ausrichten – wohl auch, weil er sich auch mit dem Coronavirus infizierte und aussteigen musste. Ein echter Transfer-Flop war Bennett daher nicht, weil das Primärziel, bei der Tour als Helfer parat zu stehen, erreicht wurde, er dann aber Pech hatte. Soler verhalf Pogacar zuvor zum Tirreno-Gesamtsieg und wurde Siebter bei der Baskenland-Rundfahrt – ein ordentlicher, wenn auch kein überragender Einstand.

Der Top-Transfer: Joao Almeida
Der lohnenswerteste Einkauf des Emirate-Rennstalls war Almeida. Der Portugiese wurde als Kapitän für die Rundfahrten geholt, die Pogacar nicht besetzte, und lieferte durchweg starke Leistungen ab. Almeida wurde Fünfter bei der UAE Tour, die Pogacar gewann, Achter bei Paris-Nizza, Dritter bei der Katalonien-Rundfahrt, Zweiter bei der Burgos-Rundfahrt und schließlich Fünfter bei der Vuelta a Espana.

Bis zu seinem positiven Corona-Test beim Giro d'Italia prägte er auch die Italien-Rundfahrt entscheidend mit und lag auf Podiums-Kurs – eine rundum überzeugende Saison und eine Bestätigung, dass der erst 24-jährige Portugiese zur absoluten Weltspitze der Rundfahrer gehört.

Der Transfer-Flop: Alexys Brunel
Pascal Ackermann schaffte es auch nach seinem Wechsel weg von Bora – hansgrohe nicht in den Tour-Kader. Das aber war klar, als er sich dem Pogacar-Team anschloss. Der Deutsche orientierte sich bei UAE in die Richtung um, die er schon vor Jahren angedeutet hatte: Er sieht sich nicht als reinen Sprinter, sondern will auch in Richtung Klassiker gehen. Das war dann auch der Plan nach seinem Wechsel und Ackermann bereitete sich auf die flämischen Rennen vor.

Über eigene Siege konnte Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) im Jahr 2022 nur selten jubeln. | Foto: Cor Vos

Dass er bei den ersten Massensprints des Jahres nicht siegte, schien eine nachvollziehbare Konsequenz zu sein - zumal Ackermann sich auf den weniger flachen Etappen nicht schonte, sondern bei Tirreno-Adriatico etwa auch als Helfer für Pogacar agierte, um harte Kilometer in die Beine zu bekommen. Dann gelang beim Bredene Koksijde Classic der ersehnte Sieg, doch nur fünf Tage später machte ein Sturz im Finale von Brugge-De Panne das Frühjahr des Pfälzers zunichte. Ackermann brach sich das Steißbein und versuchte anschließend zwar, sich durch die Klassiker zu quälen, die Schmerzen aber waren zu groß und in jedem der großen Rennen stand am Ende ein DNF zu Buche.

In der zweiten Jahreshälfte orientierte er sich wieder mehr in Richtung Sprint, gewann eine Etappe der Polen-Rundfahrt und holte drei Top-3-Plätze in den Sprints der Vuelta – nicht so stark wie einst, trotzdem aber auch nicht schlecht. Auch wenn sein Jahr also nicht besonders gut verlief, ist er daher nicht der Transfer-Flop von UAE. Das ist vielmehr Alexys Brunel.

Alexys Brunel beendete nach nur einem halben Jahr bei UAE Team Emirates seine Profi-Karriere - erstmal. | Foto: Cor Vos

Der Franzose war zwar ohnehin nicht als Siegfahrer von Groupama – FDJ verpflichtet worden. Doch dass er im Juni seinen Vertrag auflösen und sich in Richtung Triathlon orientieren würde, konnte nicht im Interesse seines Arbeitgebers gewesen sein, als man ihn wenige Monate zuvor verpflichtet hatte. Brunel bestritt für UAE 21 Renntage, sah dabei aber nur 13 Mal den Zielstrich und verabschiedete sich dann im Alter von nur 23 Jahren aus dem WorldTour-Peloton – ein echter Fehleinkauf für sein Team.

Übrigens: Im Sommer fuhr Brunel dann nach seinem Abschied aus den Emiraten doch noch eine UCI-Rundfahrt und zeigte sich dort plötzlich wiedererstarkt. Bei der Tour de la Guadeloupe (2.2) gewann er für ein französisches Amateur-Team eine Etappe, fuhr fünf Mal in die Top Ten und wurde Sechzehnter des Gesamtklassements. So ganz vorbei scheint die Karriere also doch noch nicht zu sein, nur bei UAE Team Emirates hat es wohl nicht gepasst.

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