RSNplusAber Corona-Virus sitzt ihm im Nacken

“Großes Investment“: Bergkönig Geschke baut Führung aus

Foto zu dem Text "“Großes Investment“: Bergkönig Geschke baut Führung aus"
Simon Geschke (Cofidis) im Bergtrikot der Tour de France | Foto: Cor Vos

19.07.2022  |  (rsn) – Auf der ersten Pyrenäenetappe nach Foix konnte Simon Geschke (Cofidis) als Ausreißer nach großem Kampf zwölf Zähler sammeln und damit seine Führung in der Bergwertung ausbauen. Allerdings sitzt dem 36-Jährigen nun ein neuer Gegner im Nacken: Das Coronavirus.

Denn Geschkes Zimmerkollege Max Walscheid war am Vorabend positiv auf Covid-19 getestet worden und musste das Rennen aufgeben. “Ich will das Trikot mindestens bis morgen tragen, ich hoffe, ich verliere es nicht über Nacht“, sagte Geschke mit einem Augenzwinkern.

___STEADY_PAYWALL___

Der Freiburger, der schon vor einem Jahr bei den Olympischen Spielen positiv auf Corona getestet worden war, dadurch das Straßenrennen verpasste und vor Ort für mehrere Tage im Hotelzimmer in Quarantäne saß, will sich nun aber nicht zu viele Gedanken machen.

“Ich bin bei sowas nicht so unruhig, weil es nicht in meiner Macht liegt. Wir werden jetzt heute Abend und morgen testen. Und dann hoffen“, so Geschke, der aber selbst im Falle eines positiven Tests noch eine kleine Resthoffnung auf eine Weiterfahrt haben dürfte. “Es ist ja die Regelung, dass man trotz positivem Test, weiterfahren könnte. Aber klar, wenn es gar nicht geht, dann geht es nicht“, so Geschke.

Ein Corona-Aus wäre für den gebürtigen Berliner äußerst bitter, denn für den Cofidis-Profi läuft es bei der Tour richtig rund. Seit der 9. Etappe führt der Routinier die Bergwertung an und setzt alles daran, das Trikot bis nach Paris zu tragen. Auch am Dienstag ging Geschke für sein Trikot in die Offensive und saß in der 29 Fahrer starken Spitzengruppe, die den Tagessieg unter sich ausmachte.

Alles für das Bergtrikot: Für Geschke war Etappensieg kein Thema

Doch auf einen zweiten Tageserfolg nach 2015 hatte es Geschke gar nicht abgesehen. “Heute in der Spitzengruppe war mein größtes Ziel, so viele Punkte wie möglich zu holen. Die Taktik ist natürlich eine andere, als wenn du versuchst, eine Etappe zu gewinnen. Der Etappensieg war weit entfernt für mich. Es war auch eine sehr starke Gruppe. Ich habe mich nur auf die Punkte konzentriert“, so Geschke.

Trägt weiterhin das Bergtrikot: Simon Geschke (Cofidis)

Dieser fuhr am ersten Kategorie-1-Anstieg des Tages hinauf zum Port de Lers ein starkes Rennen und führte eine Verfolgergruppe wieder zur Spitze vor, übernahm dort dann die Tempoarbeit und kämpfte sich als Erster über die Wertungsabnahme. Als Lohn standen zehn zusätzliche Zähler auf der Habenseite.

Auch an der Mur de Peguere (1. Kat), dem letzten Anstieg des Tages, kämpfte Geschke um die Punkte und sicherte sich zumindest noch zwei Zähler. “Im Finale war ich dann einfach froh, mit den Punkten, die ich heute holen konnte. Unser größtes Ziel ist es jetzt, das Bergtrikot so lange wie möglich zu verteidigen. Es kommen noch zwei Etappen, die sehr wichtig für das Trikot sind. Hoffentlich kann ich einfach so weitermachen“, so Geschkes Hoffnung.

Geschke: "Hoffe, dass ich für den Tag nicht bezahlen werde"

Allerdings weiß der Cofidis-Profi auch, dass der Tag in der Fluchtgruppe viele Körner gekostet hat. “Ich hoffe, dass ich für den heutigen Tag morgen nicht bezahlen werde. Es war ein großes Investment“, so Geschke. Der Allrounder war aber happy, dass sich der Aufwand zumindest punktetechnisch rentiert hat mit den zwölf Zählern, die ihm eine 19-Punkte-Führung auf den Südafrikaner Louis Meintjes (Intermarché - Wanty Gobert) verschaffte.

“Da bin ich froh, dass es sich gelohnt hat, nicht so wie in Mende, wo ich den ganzen Tag viel Kraft investiert habe für drei Punkte am Ende. Heute waren es zum Glück ein paar mehr. Es war jetzt noch kein Riesenschritt Richtung Paris, aber es war ein wichtiger Schritt, ein kleines Statement zu setzen und die Führung auszubauen“, schloss Geschke.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2024Wafler: Ohne den schleichenden Plattfuß wäre mehr drin gewesen

(rsn) – Nach dem Auftakt der diesjährigen UCI Track Champions League belegt der Österreicher Tim Wafler Rang 13 in der Endurance League der Männer. In den beiden Ausdauer-Wettbewerben - Scratch

24.11.2024Deutlich erfolgreicher, weil deutlich entspannter

(rsn) – Sieg auf der Schlussetappe von In the Steps of the Romans (2.2), Gewinn des Sprinttrikots bei Belgrade Banjaluka (2.2) und Etappenzweiter in Kroatien bei der Istrian Spring Trophy (2.2): Alb

24.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

23.11.2024Archibald und Richardson gelingt makelloser TCL-Auftakt

(rsn) – Katie Archibald, Emma Finucane, Matthew Richardson und Dylan Bibic heißen die ersten vier Führenden der diesjährigen Track Champions League. Das britische Trio und der Kanadier waren beim

23.11.2024Iserbyt krönt cleveres Zusammenspiel mit Vanthourenhout

(rsn) – Nachdem Fem van Empel (Jumbo – Visma) im Frauenrennen ihren Vorjahressieg wiederholen konnte, hat auch Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen – Bingoal) beim Excact Cross in Kortrijk seinen Titel v

23.11.2024Van Empel ist bereit für den ersten Cross-Weltcup

(rsn) – Fem van Empel (Jumbo – Visma) hat nach ihrer Rennpause schnell wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Die Weltmeisterin gewann wie bereits im vergangenen Jahr den Exact Cross in Kortri

23.11.2024Dank Freiheiten bei Stevens für vier Teams im Einsatz

(rsn) – Hinter Tillman Sarnowski liegen zwei turbulente U23-Jahre. Der U19-Bundesliga-Gesamtsieger von 2022 hatte sich im Jahr darauf dem Team Dauner Akkon angeschlossen, das dann aber doch nicht wi

23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour

(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte

23.11.2024Red-Bull-Neuzugang Pithie will van der Poel herausfordern

(rsn) – Laurence Pithie gewann im Januar mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race sein erstes WorldTour-Rennen und beeindruckte bei den Frühjahrsklassikern. Der 22-jährige Neuseeländer belegte b

23.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?

(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202

23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem

(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag

23.11.2024Britisches Duo fordert Lavreysen und Andrews heraus

(rsn) – Mit Ausnahme der fehlenden deutschen Stars um die zweimalige Olympiamedaillengewinnerin Lea Sophie Friedrich hält die Auflistung der Athletinnen und Athleten der diesjährigen Sprintsaison

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine