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07.07.2022 | (rsn) - Wir sammeln für Sie nach jeder Etappe der 109. Tour de France die ersten Kommentare der Protagonisten, die Sie kurz nach dem Zieleinlauf hier nachlesen können.
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappensieger und Gelbes Trikot: “Heute war es von Anfang an ein harter Tag. Die ersten zwei Stunden waren verrückt und dann ging der stärkste Mann (Wout Van Aert) in die Fluchtgruppe, hinten mussten viele fahren, auch unser Team. Ich dachte, er schafft es bis ins Ziel. Aber das Feld war stärker. In den Anstiegen habe ich mich gut gefühlt, das Team hat einen unglaublich guten Job gemacht und mich sehr gut platziert. Ich bin einfach nur glücklich. Es war kein klassischer Sprint, da wir die beiden Anstiege davor sehr hart gefahren sind. Ich hatte am Ende noch richtig gute Beine. Mir war der Sieg heute sehr wichtig, alles andere war Bonus.“
Michael Matthews (BikeExchange – Jayco / Etappenzweiter): “Am vorletzten, sehr steilen Anstieg hat mich das Team in eine sehr gute Position gebracht. Dann war es an mir, es umzusetzen. Ich war auch am Schlussanstieg in einer guten Position, konnte dort zunächst gut mithalten und bin dann auch einen ordentlichen Sprint gefahren. Pogacar fährt schon die ganze Woche unglaublich. Es ist beeindruckend, einen Fahrer mit so viel Talent zu sehen. Er hat jetzt zwei Mal die Tour gewonnen und könnte sich zurücklehnen. Aber er ist hier und zieht für die Fans eine riesige Show ab. Er macht es uns echt schwer, aber es wäre dann auch wirklich etwas Besonderes, wenn man ihn mal besiegt.“
Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers / Etappenvierter): “Im Finale hatte ich richtig gute Beine. Aber nachdem ich zu Beginn versucht hatte, in die Gruppe zu kommen und in meine Beine hörte, da dachte ich: Keine Chance, dass ich hier das Finale vorne bestreiten kann. Roglic ging am Ende sehr früh und hat mich damit überrascht. Das hat mein Momentum gekillt. Ich habe einen guten Sprint gezeigt, letztlich war dann Pogacar der Stärkste, das muss man anerkennen. Van Aert hat wirklich Eier, ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll.“
Neilson Powless (EF Education – EasyPost / Gesamtzweiter): “Sobald wir sahen, dass Van Aert in die Fluchtgruppe ging, war es unser Plan, auf das Gelbe Trikot zu fahren. Wir dachten: Perfekt, er kann sich da vorne jetzt erstmal kaputtfahren. Leider wurde unser Plan am Ende durch die Bonussekunden durchkreuzt. Deshalb bin ich sehr enttäuscht, dass wir das Gelbe Trikot nicht holen konnten. Bei Pogacar hat man den Eindruck, dass er einfach alles kann. Im direkten Duell ist Pogacar der Stärkste, man muss jetzt sehen, ob sein Team ihn in den nächsten Wochen tragen kann.“
Grischa Niermann (Jumbo – Visma / Sportdirektor): “Wir wussten, wenn wir heute auf Sprint fahren würden, dann würde uns kein Team helfen, weil Wout (Van Aert) in einer so starken Form ist. Wir wollten auch nicht eine solche Etappe über 220 Kilometer komplett kontrollieren. Deshalb war der Plan, Wout in eine große Fluchtgruppe von 15 bis 20 Fahrern zu schicken. Am Ende waren sie nur zu Dritt. Das war absolut nicht der Plan. Aber wenn man mal vorne ist, dann hat man natürlich auch Chancen Für einen Moment sah es gut aus, aber dann fingen viele Teams an nachzuführen, entweder für das GC oder für den Tagessieg.“
Alexander Krieger (Alpecin – Deceuninck / Teamkollege von Jasper Philipsen): “Wir hatten uns heute was ausgerechnet, das war offensichtlich. Wir sind schließlich den ganzen Tag hinterhergefahren. Wir haben Jasper (Philipsen) für heute einiges zugetraut. Er hat es auch bewiesen, indem er fast bis zum Ende durchgezogen hat. Es war dann doch einen Ticken zu schwer, aber wir haben es probiert. Vielleicht war es ein Berg zu viel oder einer zu steil, ich weiß es nicht, da ich auch in den letzten beiden Hügeln nicht vorne war. Wie Van Aert am Anfang attackiert hat, war krass. Aber ich weiß nicht so ganz, wo er hinwollte. Es war ein ekliges Tempo den ganzen Tag. Morgen geht es dann darum, Energie zu sparen.“
Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) : “Es sah so aus, als hätte heute eine Gruppe eine gute Chance, auch um das Gelbe Trikot zu fahren. Entsprechend habe ich in den ersten beiden Stunden ziemlich viel investiert. Es war komplett abgefahren, was Wout (Van Aert) da gemacht hat. Das war einfach mit der Brechstange, echt krass.
Lennard Kämna (Bora – hansgrohe / auf Etappenrang 33 bester deutscher Fahrer): “Es war Wahnsinn, eine superschnelle Etappe. Wir hatten auch vor, am Anfang mit ein, zwei Leuten in die Gruppe zu gehen. Aber es war dann so schnell, dass nur drei Leute gefahren sind. So richtig beruhigt hat sich das Rennen nie, wir sind früh ins Finale gestartet und der Sturz (von Aleksandr Vlasov) war super ärgerlich. Der Sturz war absolut unnötig, wir kommen mit 50 um die Kurve und da ist einfach eine Verkehrsinsel. ich war vorne mit Aleks und ich wusste sofort, er wird jetzt stürzen, da führt kein Weg dran vorbei. Ich hörte es nur noch scheppern. Sowas (die Streckenführung) geht absolut nicht. Das war absolut Mist.“
Wout Van Aert (JUmbo -Visma / Ausreißer / Grünes Trikot): "Das Gelbe Trikot ist auf jeden Fall schöner… aber ich habe das Gelbe geliebt, und ich werde auch das Grüne lieben. Heute Morgen haben wir uns gedacht, dass wir auf dieser langen Etappe bei der Kontrolle des Rennens nicht viel Hilfe erhalten würden. Daher war die Idee, in eine Ausreißergruppe zu gehen. Das hat sich als ziemlich schwierig herausgestellt. Letztlich waren wir vorne nur zu dritt, da war mir schon klar, dass es schwer würde, es bis ins Ziel zu schaffen. Aber ich habe weitergemacht, um dem Gelben Trikot die Ehre zu erweisen. Ich wusste, dass ich mich nach all den Anstrengungen nicht mehr in den Kampf um den Etappensieg würde eingreifen können."
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