Stimmen zur 1. Tour-Etappe

Van Aert: “Es war ein Schock, dass Lampaert schneller war“

Foto zu dem Text "Van Aert: “Es war ein Schock, dass Lampaert schneller war“"
Wout Van Aert (Jumbo - Visma) im Auftakt-Zeitfahren der 109. Tour de France | Foto: Cor Vos

01.07.2022  |  (rsn) - Wir sammeln für Sie nach jeder Etappe der 109. Tour de France die ersten Kommentare der Protagonisten, die Sie kurz nach dem Zieleinlauf hier nachlesen können.

Yves Lampaert (Quick-Step Apha Vinyl / Etappensieger und Gelbes Trikot): "Mein Kopf explodiert. Ich hatte mir vorgenommen in die Top Ten zu fahren. Das wäre großartig gewesen. Ich bin ja nur ein Bauernjunge aus Belgien. Nun habe ich alle geschlagen, die Besten der Welt. Das hätte ich mir erwartet. Ich kann es nicht glauben, ich wusste, dass ich gut drauf bin, aber gleich am ersten Tag eine Tour-Etappe zu gewinnen. Davon habe ich nicht einmal geträumt, aber ich habe es geschafft. Es ist ein Zeitfahren, jeder kann so schnell draufdrücken wie er will, aber Van Aert, van der Poel und Ganna zu schlagen ist unglaublich."

Wout Van Aert (Jumbo - Visma / Etappenzweiter): "Es war ein Schock, dass Yves schneller war. Aber ich kann nur sagen: Chapeau. Natürlich bin ich angetreten, um heute zu gewinnen. Ich hatte auch schon einige große Namen hinter mir gelassen. Es wäre dumm von mir, zu sagen, dass Yves wegen den Bedingungen gewonnen hat. Er war einfach schneller. Er war der letzte Zeitfahrspezialist, der ins Rennen ging. Deshalb wollte ich mich noch nicht zu früh freuen, und das aus gutem Grund.“

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Etappendritter und Weißes Trikot): “Es war wirklich ein guter Tag. Ich habe den Kurs trotz des Regens genossen. Ich habe eine sehr gute Zeit hingelegt und bin in einer großartigen Position im Gesamtklassement für die erste Woche. Ich bin von Start bis Ziel Vollgas gefahren. Durch den Regen wurde es ein bisschen gefährlich. Aber in den ersten Kurven habe ich gemerkt, dass die Bedingungen doch nicht so schlecht sind. Ich hatte ein gutes Gefühl, ohne zu viel Risiko einzugehen. Ich freue mich über meine Leistung und über das Weiße Trikot. Das war der erste Test bei dieser Tour de France, nicht super lang, aber durchaus fordernd.“

Tom Steels (Sportlicher Leiter Quick-Step Alpha Vinyl): "Yves ist sehr gut gefahren. In den ersten Kurven ging es darum, die Sicherheit zu finden, aber dann wurde es immer besser. Wir wussten, dass er gut sein würde, aber hier steht die Weltelite am Start. Aus technischer Sicht ist er perfekt gefahren. Auch die Distanz liegt ihm. Alles zwischen zehn und 15 Kilometern ist ihm auf den Leib geschneidert. Er hat keinen einzigen Fehler gemacht.“

Lennard Kämna (Bora - hansgrohe / Rang 19): "Ich bin am Anfang die Kurven relativ vorsichtig gefahren, habe mich dann aber ziemlich sicher und gut gefühlt und zum Ende hin die Kurven immer ein bisschen schneller genommen. Im Großen und Ganzen war es ein solides Zeitfahren. Mal hast du sehr gute Bedingungen, mal hast du Pech. Über die Rennen gleicht es sich wieder aus. Ich bin ganz gut in Form, habe mich heute nicht überragend gefühlt, aber gut. Es wird noch ein bisschen brauchen, um richtig in den Rennmodus zu kommen, aber es war ein solider Start."

Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe / Rang 21): "Es ist erst der erste Tag bei der Tour, entsprechend wollte ich kein Risiko eingehen. Es ist besser, etwas langsamer zu fahren als zu stürzen. Es ging darum, nicht zu viel Zeit zu verlieren. Die Beine waren sehr gut. Ohne den Regen hätte ich, denke ich, ein sehr gutes Zeitfahren zeigen können. Aber auch so ist es ok."

Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe / Rang 27): "Bei mir ging es um Schadensbegrenzung, heil durchzukommen. Ich kenne mich, ich neige manchmal etwas zum Überehrgeiz. Aber heute bin ich etwas zu passiv gefahren. Mit der Zeit ist nichts gewonnen, aber nichts verloren. Ich hätte mich entscheiden sollen, ohne Visier zu fahren. Das war nicht klug, weil es viel gespritzt hat und man viel auf dem Visier hatte, mit den ganzen Zuschauern und den diversen Markierungen auf den Straßen, der Asphalt war nicht glatt, es spiegelte alles, da kam nicht mehr viel an. Also habe ich meinen Kopf runtergenommen. Subjektiv muss ich sagen, dass ich ein gutes Gefühl habe. Heute war es ein Sprint von Kurve zu Kurve, bisher habe ich nichts gemerkt von der Erkrankung".

Patrick Konrad (Bora - hansgrohe / Rang 28): "Es war sehr technisch und sehr anspruchsvoll, ein Zeitfahren für Spezialisten. Ich bin mehr Risiko gegangen, als ich mir vorgenommen habe. Die Stimmung war so gut und die Beine auch. Zwei Kurven habe ich leider nicht gut erwischt, musste korrigieren und habe etwas liegengelassen. Ich bin sehr zuversichtlich für die nächsten Tage."

Max Walscheid (Cofidis / Rang 30): "Ich wusste, dass ich heute nicht um den Sieg fahren würde. So habe ich versucht, schnell zu fahren aber zugleich wollte ich auch keinen Sturz riskieren. Und um ein Topergebnis einzufahren, muss man in den Kurven doch etwas tiefer gehen. Letztes Jahr habe ich sehr gute Zeitfahren gezeigt, in diesem Jahr müssen wir noch ein gutes Setup finden. Das ist noch nicht der Fall. Meine Leistungswerte sind eigentlich gut. Ich bin in guter Form und möchte morgen ganz vorne ankommen."

John Degenkolb (DSM / Rang 77): "Ich habe anfangs versucht, es auch in den Kurven es gut laufen zu lassen. Die Bedingungen waren etwas besser als zu Beginn, wo es geregnet hat. Als ich gemerkt habe, wie rutschig und nass es ist, habe ich rausgenommen. An so einem Tag wie heute kann man nur verlieren, wenn man kein Top-Spezialist ist. Das habe ich schon einmal am eigenen Leib erlebt. Ich muss nicht nochmals am ersten Tag nach Hause fahren."

Felix Großschartner (Bora - hansgrohe / Rang 86): "Es ist für jeden nass gewesen. Meine Kurvenskills waren richtig schlecht, das ist mir sogar ein wenig peinlich. Es ist ein bisschen schade, weil von den Beinen ist es richtig gut gegangen. Ich bin froh, nicht gestürzt zu sein. Wir schauen jetzt auf die nächsten Tage. Das Gefühl war gut, ich war einfach zu schlecht in den Kurven und das muss ich so akzeptieren."

Simon Geschke (Cofidis / Rang 98): "Es war ein schneller Kurs, durch den Regen nicht so schön zu fahren durch die Kurven. Es gab auch einige Stürze, ich habe es relativ risikoarm gestaltet. Es ist ein bisschen trockener geworden, aber man konnte nicht so fahren wie im Trockenen."

Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty Gobert / Rang 111): "Ich habe mir ein Ziel gesetzt und das war nicht hinzufallen. Das habe ich geschafft, von dem her war es ein erfolgreicher Start in die Tour. Eine der 21 Etappen ist geschafft".

Stefan Küng (Groupama - FDJ / Rang 14 / gegenüber Blick): "Ich hatte wohl zu viel um die Ohren in den vergangenen Tagen. Physisch war ich da, aber ich schaffte es nicht, die Risiken zu nehmen, die notwendig gewesen wären. Erst recht, nachdem ich vor dem Start Bissegger gekreuzt hatte, der sagte, es sei wie auf Seife"

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)