Brügge-De Panne: Ackermann im Finale gestürzt

Der Mittwochs-Merlier schlägt wieder zu, Walscheid Vierter

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Tim Merlier (Alpecin - Fenix) hat Brügge-De Panne gewonnen. | Foto: Cor Vos

23.03.2022  |  (rsn) – Tim Merlier (Alpecin – Fenix) hat bei Brügge-De Panne (1.UWT) seinen dritten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach 208 Kilometern von Brügge nach De Panne in einem packenden Sprint nach Foto-Finish-Entscheid vor Dylan Groenewegen (Bike Exchange – Jayco) und Nacer Bouhanni (Arkéa Samsic) durch. Bester Deutscher war Max Walscheid (Cofidis) auf Rang vier. Sein Landsmann Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) kam 1400 Meter vor dem Ziel in einer engen Kurve zu Fall.

“Ich bin sehr glücklich über diesen Erfolg. Es ist jetzt schon mein zweiter auf WorldTour-Niveau in diesem Jahr. Darauf bin ich sehr stolz. Am Ende war es sehr eng und ich wusste nicht direkt, ob ich wirklich gewonnen hatte. Froh bin ich aber auch, dass ich in diesem chaotischen Rennen heil ins Ziel gekommen bin“, sagte Merlier im Siegerinterview.

Seinen letzten Sieg errang Merlier vor genau einer Woche bei Nokere Koerse - also auch an einem Mittwoch. "Für mich kann gerne jeden Mittwoch ein Rennen sein", fügte er scherzend an.

Nicht ganz so zum Spaßen aufgelegt war Groenewegen, der sich nur hauchdünn geschlagen geben musste und seinerseits seinen dritten Saisonsieg knapp verpassste. "Wenn man so knapp nicht gewinnt, dann ist das frustrierend", sagte der Niederländer, der aber auch relativierte. "Natürlich mag ich es nicht zu verlieren, aber das ist ein schöner zweiter Platz."

So lief das Rennen:

Das erste von fünf flämischen Eintagesrennen binnen zwölf Tagen verlief lange Zeit unspektakulär. Kurz nach dem Start in Brügge setzten sich Jens Reynders (Sport Vlaanderen – Baloise), Dimitriy Peyskens (Bingoal Pauwel Sauches WB) und Enrico Battaglin (Bardiani CSF) vom Feld ab. Das Trio konnte sich einen Vorsprung von gut sechs Minuten herausfahren, der eingangs der 44 Kilometer langen Schlussrunde auf eine Minute gesunken war. Dabei zeigte sich vor allem Nils Politt (Bora – hansgrohe) in der Nachführarbeit aktiv.

Der Kölner war es auch, der bei der letzten De Moeren-Passage, die besonders windanfällig ist, das Feld anführte und zuerst den zurückgefallenen Battaglin und 31 Kilometer vor dem Ziel auch Peyskens und Reynders einsammelte .

Danach wurde das Rennen hektischer, was zu vielen Stürzen führte. Dabei  wurden unter anderem Matthias Brändle und Rick Zabel (beide Israel – Premier Tech) aufgehalten, 23 Kilometer vor dem Ziel kollidierte Max Kanter (Movistar) mit einem Streckenposten. Während der Deutsche das Rennen schnell fortsetzen konnte, blieb der Streckenposten liegen und hatte offensichtlich große Schmerzen.

Auch danach kam es immer wieder zu brenzligen Rennsituationen, die aber gut ausgingen. Im Finale übernahm Quick-Step Alpha Vinyl das Kommando. Jannik Steimle führte sein Team auf die letzten zwei Kilometer. In einer engen Kurve 1400 Meter stürzte dann Ackermann, wodurch sich das Peloton in die Länge zog. Zugleich setzte sich Steimle wieder an die Spitze des Feldes, wo er von Michael Morkov abgelöst wurde. Allerdings war von Quick-Step-Kapitän Mark Cavendish nichts zu sehen, so dass sein Anfahrer ausscherte.

Als erster lancierte Olav Kooij (Jumbo – Visma) seinen Sprint, doch der Niederländer wurde noch abgefangen von Merlier, der sich einen packenden Sprint mit Groenewegen und Bouhanni lieferte und dabei das beste Ende für sich hatte.

 

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