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24.03.2022 | (rsn) - Mit einem breiten Lächeln im Gesicht stand Michael Gogl am Mittwochvormittag am Großen Markt von Brügge und strahlte mit der Sonne um die Wette. Und dass, obwohl der Österreicher im Trikot von Alpecin – Fenix keinen leichten Tag vor sich hatte. Denn Gogl wurde aufgrund einiger krankheitsbedingter Ausfälle erst kurzfristig für die Minerva Classic Brugge-De Panne nachnominiert, dann aber gleich als Bodyguard für den späteren Sieger Tim Merlier.
“Der Auftrag ist im Finale sich einen Weg durch das Chaos zu bahnen und Tim in die richtige Position zu bringen“, beschrieb er seinen Einsatzplan vor dem 207,9 Kilometer langen Rennen, das von der flämischen Haupstadt Brügge aus an die Nordseeküste führte. “Es war das Who is Who der Sprinter am Start und durch den fehlenden Wind ging am Ende fast jeder frisch in das Finale, was die letzten Kilometer noch schwerer und noch gefährlicher machen“, fügte der 28-Jährige an.
Seinen Kapitän brachte er aber gut auf die Zielgerade und wie schon vor einer Woche bei Nokere Koerse schlug Merlier zu, feierte in De Panne seinen dritten Saisonerfolg. “Er hat einfach Kraft ohne Ende“, lobte Gogl den Belgier, mit dem er sich blendend versteht. “Wir sind schon ein paar Rennen miteinander gefahren, verstehen uns richtig gut und scherzen gerne untereinander“, grinste der Österreicher.
Gogl auch bei Alpecin im Dienste großer Fahrer
Seitdem er 2016 ins Profilager wechselte, fuhr Gogl an der Seite von vielen großen Fahrern wie Alberto Contador, Peter Sagan, John Degenkolb, Giacomo Nizzolo oder jetzt auch Merlier oder Mathieu van der Poel. Und bislang lobten fast alle die Leistungen des rot-weiß-roten Profis, der für seine Kapitäne immer wieder an seine Grenzen ging.
“Michael ist ein extrem netter Kerl, toll für die Stimmung im Team. Er macht einen großartigen Job und weiß, wo man im Finale sein muss“, erklärte Merlier, der sich mit beiden österreichischen Teamkollegen super versteht: “Auch Tobias Bayer macht einen tollen Leadout und ich vertraue ihm da voll. Wenn die beiden für dich arbeiten, dann erleichtert das deinen eigenen Job enorm.“
Am Freitag bei der E3 Saxo Bank Classic hofft Gogl aber dann auf persönliche Freiheiten. “Wir stehen ohne Superleader am Start und ich möchte geil Rennen fahren“, blickte er voraus, merkte aber an, dass absolut alles andere als ein leichtes Rennen auf ihn wartet: „Der E3-Preis ist grausam. Nirgendswo kommen die Hügel so komprimiert wie bei diesem Klassiker.“
Dann warten auch endlich die ersten Hellinge und Kasseien, die bei Brügge-De Panne noch nicht befahren wurden. “Trotzdem ist es richtig gefährlich. Es ist schon irre, was wir da auf den schmalen Straßen riskieren müssen“, übte der 28-Jährige auch Kritik am finalen Rundkurs des Mittwochsrennens und fügte an: “Wir müssen aufpassen, denn ich denke streckenführungstechnisch sind wir bei solchen Stadtparcours ziemlich am Limit. Es ist wenig passiert an Stürzen, das Risiko ist extrem hoch, dass richtig schwere Verletzungen passieren können. Und immerhin ist es ein WorldTour-Rennen, da sollte schon ein gewisser Standard vorhanden sein.“
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