Frösis Sprint-Kolumne

Marcel Kittel ist wieder ganz der Alte!

Foto zu dem Text "Marcel Kittel ist wieder ganz der Alte!"
Robert Förster | Foto: Cor Vos

06.04.2016  |  (rsn) – Nicht erst seit dem heutigen Scheldeprijs steht für mich fest: Marcel Kittel ist wieder da und ganz der Alte. Es hätte niemanden gewundert, wenn er einige Zeit gebraucht hätte, um sich an sein neues Team zu gewöhnen, aber er ist seit Saisonbeginn in einer super Verfassung und genießt ganz offensichtlich die volle Unterstützung seines Teams.

Es gibt nämlich für einen Sprinter nichts Schlimmeres als ein Team, das auch noch eine andere Option hat, die man ziehen kann, wenn es mit der Nummer 1 nicht klappt. Etixx aber setzt, wie man sehen kann, in den Sprints zu 100 Prozent auf Kittel.

Dabei war ich schon etwas überrascht, dass das Team die letzten 2,5 Kilometer von vorn gefahren ist, meiner Meinung nach war das etwas zu früh. Kittels Zug hat sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen und auch Lotto-Jumbo Führungsarbeit übernehmen lassen.

Zwar hatte Kittel im Finale noch drei Helfer vor sich, doch musste Sabatini als letzter Anfahrer allerdings schon 250 Meter vor dem Ziel aus der Führung raus und Marcel schon hier seinen Sprint beginnen. Cavendish kam noch auf etwa zehn Zentimeter an ihn ran, aber mit einem Tigersprung konnte sich Marcel ins Ziel retten.

André Greipel folgte mit etwas Abstand auf Rang drei, aber ich denke, dass auch er in einer Super-Form ist. Ihm steckt einfach noch die Flandern-Rundfahrt in den Beinen, wo er eine starke Leistung gezeigt, dabei aber auch viel Kraft gelassen hat. Vom Sonntag bis heute ist einfach nicht genügend Zeit, um sich zu regenerieren.

Es war auch ohne Berge ein im Finale ziemlich schweres Rennen, denn auf den vier Zielrunden folgte auf eine zwei Kilometer lange Kopfsteinpflaster-Passage noch ein vier Kilometer langes „Windkanten-Stück“, wodurch es zu einem regelrechten Ausscheidungsfahren wurde. Dazu kam im Finale noch der Regen und zusammen mit dem Wind hat das dafür gesorgt, dass wir keinen „Sprint Royale“ zu sehen bekamen. Da man aufgrund der Regen-Wind-Bedingungen oft von vorne fahren musste, haben die Teams viele ihrer Helfer schon früh „geopfert“ – am Ende sprintete noch eine Gruppe von weniger als 50 Fahrern um den Sieg.

Ich finde es übrigens schade, dass der Scheldeprijs, der ja oft als die „WM der Sprinter“ bezeichnet wird, zwischen der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix liegt. Es ist unmöglich, alle drei Rennen super gut zu fahren, was man auch an Peter Sagan gesehen hat. Der Gewinner der Flandern-Rundfahrt hat zwei Runden vor Schluss zwar angegriffen, das Rennen letztlich aber schon mit Sicht auf Roubaix bestritten und ist dann noch ausgestiegen. Ähnliches gilt für Titelverteidiger Alexander Kristoff, den man praktisch gar nicht gesehen hat (und der am Ende Fünfzehnter wurde, d. Red.).

Bei einem Blick auf das Endklassement, in dem neben Kittel und Greipel ja auch noch Nikias Arndt als Siebter ganz weit vorne landete, kann ich mich nur mit meinen ehemaligen Sprintkollegen (und -rivalen) freuen, das war ein prima Tag für den deutschen Radsport.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.07.2016Hut ab vor André Greipel! Das war ein Sprint fürs Lehrbuch!

(rsn) - Heute muss ich Chapeau sagen! Hut ab vor André Greipel! Im Schlussspurt auf den Champs-Elysèes hat er alles richtig gemacht. Sein Sieg auf der letzten Etappe der Tour de France 2016 war eine

17.07.2016Cavendishs dumme Aktion war unnötig, denn er war schneller

(rsn) - Heute war es super aufregend für mich! Denn wir hatten im Sprint Royale eine andere Situation! Auch wenn er für die deutschen Sprinter nicht schön endete, weil wir mit Mark Cavendish wieder

07.07.2016Cavendish ist wieder das Maß der Dinge!

(rsn) – Mich wundert es, dass die Sprintentscheidungen bei dieser Tour so knapp ausfallen und die Spitze so eng zusammengerückt ist. Das ist interessant, vor allem natürlich für die Zuschauer, ko

05.07.2016Marcel und Etixx haben kühlen Kopf bewahrt!

(rsn) – Das war heute wohl noch knapper als gestern, aber wir haben unseren deutschen Etappensieg, den wir ja alle haben wollten. Ich hatte Marcel Kittel auf meiner Rechnung, war etwas überrascht,

04.07.2016Cavendish und Greipel haben das mit ihren Anfahrern 1a gemacht

(rsn) – Schwer zu sagen, warum sich die Teams nicht so finden, wie wir das in der Vergangenheit bei Massensprints gesehen haben. Heute lief es bis zur scharfen Linkskurve zwei Kilometer vor dem Ziel

02.07.2016Greipels und Kittels Beine waren noch nicht offen

(rsn) – Ich muss gestehen, dass ich vor der Etappe nicht auf Mark Cavendish getippt hätte. Er hat zuletzt nicht so viele Rennen gewonnen, als dass man ihn unbedingt auf der Rechnung haben musste. A

09.05.2016Kittels Sprintzug harmoniert noch nicht hundertprozentig

(rsn) - Keine Frage, Marcel Kittel fährt derrzeit beim Giro d’Italia in einer anderen Liga. Er war auf den beiden ersten Sprint-Etappen unschlagbar. Dabei fiel auf, dass er überlegen gewann, obwoh

11.04.2016Boonen hat bei Paris-Roubaix nichts falsch gemacht

(rsn) - Schon viermal hat Tom Boonen (Etixx-Quick Step) das Monument Paris-Roubaix gewonnen. Auch diesmal lag der Belgier perfekt im Rennen. Er erreichte mit vier Konkurrenten das Velodrom. Sein Sieg

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)