Frösis Sprintkolumne

Hut ab vor André Greipel! Das war ein Sprint fürs Lehrbuch!

Von Robert Förster

Foto zu dem Text "Hut ab vor André Greipel! Das war ein Sprint fürs Lehrbuch!"
Robert Förster | Foto: Cor Vos

25.07.2016  |  (rsn) - Heute muss ich Chapeau sagen! Hut ab vor André Greipel! Im Schlussspurt auf den Champs-Elysèes hat er alles richtig gemacht. Sein Sieg auf der letzten Etappe der Tour de France 2016 war eine Augenweide für jeden Sprint-Liebhaber.

Es war nicht nur der Sprint, der so gut war. Es waren die ganzen letzten 600 Meter.
 
André hat gemerkt, wenn er hinten dranbleibt, dass sein Anfahrer ihn nicht bis zur 200 Meter-Marke ziehen kann. Er hat Tempo rausgenommen. Er hat verzögert und ist wieder reingefahren. Wie er das gemacht hat, kann man in jedem Lehrbuch verwenden.

Greipel ließ eine Lücke, als er merkte, dass sein Anfahrer es im Gegenwind auf der Zielgerade nicht schaffen würde. Er wusste, dass er nicht zu früh im Wind sein durfte. Also wartete er ab und ließ noch drei vorbeifahren, um sich dann bei Kristoff anzuhängen. Dafür hat er nicht nur Auge, sondern auch das Quäntchen Glück gehabt, weil er das richtige Hinterrad fand!

Und dann ist er zum richtigen Zeitpunkt angetreten!

Dass Sagan noch mächtig aufkam, interessierte am Ende nicht mehr. André war genau zu richtigen Zeit vorne. Sagan kam einfach zu spät. Bei ihm hat das Timing nicht gepasst. Deshalb kann man nicht spekulieren, was gewesen wäre, wenn der Sprint noch ein paar Meter länger gewesen wäre.

Schade, dass der Showdown zwischen André Greipel und Marcel Kittel ausfiel, den hätte sicher jeder gerne gesehen.

Bei Etixx sah es am Anfang noch ganz gut aus. Sie waren zwar 15 bis 20 Plätze zu weit hinten, aber da dachte ich, das kann noch etwas werden. Doch als sie aus dem Tunnel kamen, war von ihnen nichts mehr zu sehen. Sabatini, Kittels Anfahrer, schaute sich zwar noch mal um, aber an seinem Hinterrad war niemand mehr zu sehen. Damit war die Sache durch.

Für Greipel aber hat heute alles gepasst. Er hatte sich auch nicht durch die letzten drei Wochen entmutigen lassen, in denen er dem Erfolg hinterher fuhr. Er hatte heute das Glück, dass er in den letzten drei Wochen nicht hatte, durch sein Können und sein Auge wettgemacht! Er war nicht nur der Schnellste, er hat auch noch alles richtiggemacht!

Euer Frösi

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