69. Vuelta a España: Spanier feiert Solosieg

Diesmal bringt die „13“ Navarro Glück

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Daniel Navarro (Cofidis) bejubelt seinen Vuelta-Etappensieg. | Foto: Cor Vos

05.09.2014  |  (rsn) – Nach einer enttäuschenden Tour de France hat Daniel Navarro (Cofodis) bei der 69. Vuelta a España den bisher größten Erfolg seiner langen Laufbahn eingefahren. Der 31 Jahre alte Spanier gewann am Freitag die 188,7 Kilometer lange 13. Etappe von Belorado nach Obregón zum dortigen Naturpark von Cabárceno nach einer Attacke an der 100 Meter langen letzten Steigung des Tages rund zwei Kilometer vor dem Ziel und sorgte für den dritten Einzelsieg eines heimischen Fahrers bei der 69. Auflage der Spanien-Rundfahrt.

„Ich brauchte eine gute Position, als sich das Feld für den letzten Anstieg gruppierte. Von da an habe ich versucht, den Sieg zu erringen und es hat prima geklappt“, meinte Navarro in einem ersten Kommentar im Ziel. „Ich habe jetzt mein Ziel erreicht und alles, was jetzt noch kommt ist eine Zugabe.“

Zwei Sekunden hinter Navarro blieb dessen Landsmann Daniel Moreno (Katusha) nur der zweite Platz, gefolgt vom zeitgleichen Niederländer Wilco Kelderman. Weitere zwei Sekunden dahinter kam die erste Verfolgergruppe mit allen Favoriten ins Ziel, so dass sich an der Spitze der Gesamtwertung keine Änderungen ergaben.

Der Spanier Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) behauptete als Etappensiebter souverän sein Rotes Trikot und führt weiter mit 20 Sekunden vor Alejandro Valverde (Movistar), der als Vierter knapp an einigen Bonussekunden vorbei schrammte, mit deren Hilfe er den Rückstand auf den zweimaligen Vuelta-Gewinner hätte verkürzen können. Dritter bleibt der Kolumbianer Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step/+1:20) vor dem Briten Chris Froome (Sky/+1:20) sowie den Spaniern Joaquim Rodriguez (Katusha/+1:35) und Sámuel Sanchez (BMC).

„Ich bin für einen weiteren Tag vorn, aber die Abstände sind sehr klein“, sagte Contador nach seinem dritten Tag im Roten Trikot, den er schnell abhakte, indem er den Blick nach vorn richtete: „Das Ziel ist nun, auch morgen im Roten Trikot zu bleiben. Es wird schwierig werden, nicht erst im Schlussanstieg, sondern auch schon davor. Ich fühle mich aber gut. Ich habe keinerlei Schmerzen mehr in meinem Bein.“

Wie erwartet wurde das Rennen auf den letzten drei Kilometern spannend, und hier auf dem rund einen Kilometer langen und bis zu 15 Prozent steilen Stich, der zum Parque de Cabárceno hinauf führte. Navarro, der im Juli die Frankreich-Rundfahrt an seinem Geburtstag wegen einer Erkrankung auf der 13. Etappe aufgegeben hatte, folgte dem Antritt von Gianluca Brambilla (Omega Pharma-Quick Step), zog mühelos an dem Italiener vorbei und behauptete auf den letzten knapp zwei Kilometern seinen knappen Vorsprung auch deshalb, weil sich die Favoriten eher belauerten denn attackierten.

Daniel Martin versuchte es zweimal im Finale, auch Froome ging einmal in die Offensive, doch beide kamen nicht weg, so dass die Favoritengruppe fünf Sekunden hinter Navarro geschlossen ins Ziel kam und im Gesamtklassement alles beim Alten blieb. Auch der Etappengewinner konnte sich nicht von seinem zwölften Rang verbessern, lediglich seinen Rückstand gegenüber Contador um 15 Sekunden auf nun 4:11 Minuten verringern.

Bester deutscher Fahrer bleibt Dominik Nerz (BMC), der in einer weiteren Verfolgergruppe 20 Sekunden hinter Navarro ankam und nun auf Position 24 der Gesamtwertung 13:03 Minuten Rückstand aufweist.

Nerz‘ Teamkollege Danilo Wyss hatte sich zuvor in Szene gesetzt, nachdem er den Sprung in eine elfköpfige Gruppe schaffte, die sich schon nach sieben Kilometern vom Feld lösen konnte. Gemeinsam mit dem Schweizer fuhren sich Alexey Lutsenko (Astana), Jay Thomson (MTN-Qhubeka), Peter Sagan (Cannondale), Paolo Longo Borghini (Cannondale), Jasper Stuyven (Trek), Damiano Cunego (Lampre-Merida), Stef Clement (Belkin), Luis Leon Sanchez (Caja Rural), Damien Gaudin (Ag2r-La Mondiale) und Vegard Breen (Lotto-Belisol) einen Vorsprung von allerdings nur drei Minuten auf das Feld heraus, in dem Orica-GreenEdge fast den gesamten Tag über für das Tempo sorgte.

Die Australier fuhren für ihren Kapitän Michael Matthews, für den sich die letzte Rampe dann allerdings als zu steil erwies. Bereits im letzten von drei Bergen des Tages, dem 10,5 Kilometer langen und 5,5 Prozent steilen Alto del Caracol (2. Kat.) hatte John Degenkolb den Anschlus verloren.

Der dreimalige Etappengewinner kam mit 15 Minuten Rückstand ins Ziel, verteidigte aber seine Führung in der Punktewertung ebenso wie der Spanier Lluís Guillermo Mas Bonet (Caja Rural) sein Bergtrikot. Dagegen kam Degenkolbs Konkurrent Nacer Bouhanni im Feld mit über den letzten Berg und wurde im Sprint der Verfolger sogar noch Fünfter hinter Valverde, wodurch er in der Punktewertung seinen Rückstand auf den Frankfurter auf nunmehr 22 Zähler verkürzen konnte.

Im Alto del Caracol fiel auch die Ausreißergruppe auseinander, lediglich Lutsenko, Wyss, Sanchez, Cunego und Gaudin bleiben an der Spitze übrig, wobei der Franzose mächtig zu kämpfen hatte, um nicht abgehängt zu werden.

Als der Vorsprung auf das Feld, in dem mittlerweile FDJ.fr das Kommando übernommen hatte, auf rund 30 Sekunden geschrumpft war, attackierte Lutsenko seine Begleiter und lieferte noch einen aussichtslosen Kampf, ehe auch er 7,5 Kilometer vor dem Ziel im Feld verschwunden war. Danach lotsten Tinkoff-Saxo, Movistar und Katusha ihre Kapitäne nach vorne, ehe Brambilla mit seiner wilden Attacke das Finale eröffnete.

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