Eneco Tour: Belgier mit Etappensieg an die Spitze

Wellens krönt seinen Tag mit einem Doppelschlag

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Tim Wellens (Lotto Belisol) gewinnt die 6. Etappe der Eneco Tour vor... | Foto: Cor Vos

16.08.2014  |  (rsn) – Die 10. Eneco Tor bleibt ein Sekundenspiel mit völlig offenem Ausgang. Auf der 6. Etappe der Rundfahrt durch Belgien und die Niederlande eroberte der 23 Jahre alte Tim Wellens (Lotto Belisol) mit seinem ersten Profisieg am Samstag die Spitzenposition der Gesamtwertung und geht im Rot-weißen Führungstrikot in die morgige Abschlussetappe.

Der Belgier entschied den 173,3 Kilometer langen siebten Abschnitt durch die Ardennen von Heerlen nach Aywaille an der berühmten Redoute als Solist 50 Sekunden vor dem Niederländer Lars Boom (Belkin) für sich. Dessen Landsmann Tom Dumoulin (Giant-Shimano) wurde mit 52 Sekunden Rückstand Vierter hinter dem zeitgleichen Belgier Greg Van Avermaet (BMC) und fiel im Gesamtklassement vom ersten auf den dritten Platz zurück.

„Ich hatte schon am Morgen gedacht, dass das mein Tag werden könnte, da ich mich sehr gut fühlte. Mein Hauptziel war der Etappengewinn. Da ich mit 49 Sekunden Rückstand in die Etappe gegangen bin, hatte ich nicht damit gerechnet, auch noch die Spitzenposition im Klassement zu übernehmen. Jetzt werde ich alles daran setzen, das Trikot morgen zu verteidigen“, so Wellens nach seinem Doppelschlag.

„Ich hatte heute einen wirklich guten Tag und bin sehr zufrieden mit meiner Vorstellung“, erklärte Boom, der sich trotz des nur knappen Rückstands auf Wellens mit Blick auf das Gesamtklassement zurückhaltend blieb. „Sieben Sekunden scheinen ein bisschen viel, aber wir werden einen Plan ausarbeiten“, kündigte der 28-Jährige an. Im Gesamtklassement liegt Wellens vor Boom und hat 13 Sekunden Vorsprung auf Dumoulin, der auf den letzten 20 Kilometern ohne Helfer war, nachdem der Freiburger Simon Geschke durch einen Reifenschaden gestoppt worden war. Obwohl der Niederländische Zeitfahrmeister im Finale einen starken Eindruck hinterließ, musste Dumoulin znächst Wellens und dann auch noch Boom ziehen lassen. „Ich hatte gute Beine, aber nach Simons Defekt, musste ich auf viele Attacken reagieren. Bei Wellens entschied ich mich, einen Moment zu warten udnd as gab ihm die Gelegenheit ins Führungstrikot zu fahren", erklärte der Giant-Kapitän und kündigte mit Blick auf die Gesamtwertung an: „Ich werde auch am Sonntag weiter kämpfen.

Gesamtvierter bleibt der Ukrainer Andrej Grivko (Astana/+0:34), gefolgt von Van Avermaet (+0:34) und Geraint Thomas (Sky/+0:38).

Der Brite kam mit 56 Sekunden Rückstand auf Wellens als Fünfter an der Redoute an, gefolgt von Grivko (+0:58), der wiederum eine Sekund Vorsprung auf den Belgier Jelle Vanandert (Lotto Belisol), den Niederländer Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step), Lokalmatador Philippe Gilbert (BMC) und den Italiener Marco Marcato (Cannondale) hatte.

Wellens attackierte, setzte seine entscheidende Attacke an der Côte de Niaster, der vorletzten von 16 kategorisierten Steigungen aus einer zu diesem Zeitpunkt dreiköpfigen Spitzengruppe heraus und feierte schließlich ungefährdet den bisher größten Erfolg seiner Karriere.

Aus der Favoritengruppe heraus attackierte zunächst Dumoulin, um den jungen Belgier noch einzufahren und – rund sechs Kilometer vor dem Ziel - schließlich Boom, der aber auch nicht mehr an Wellens herankam, sich im Gesamtklassement immerhin aber noch an seinem Landsmann vorbei schob und angesichts der schweren morgigen letzten Etappe, die über das Terrain des Amstel Gold Race führt, noch gute Chancen auf seinen zweiten Gesamtsieg nach 2012 hat.

Bevor die Favoriten in Erscheinung traten, hatten die Belgier Kenneth Van Bilsen (Topsport Vlaanderen), Kevin Van Melsen (Wanty - Groupe Gobert), Nick Nuyens (Garmin Sharp), und Tom Boonen (Omega Pharma QuickStep), die Italiener Davide Cimolai (Lampre-Merida) und Moreno Moser (Cannondale), der Brite Alex Dowsett (Movistar) sowie der Australier Nathan Haas (Garmin Sharp) von Kilometer sechs an das Rennen dominiert.

Giant-Shimano übernahm erwartungsgemäß die Last der Verfolgungsarbeit und mit Haas war der letzte der Ausreißer rund 20 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Danach begann die Zeit der Attacken, die schließlich mit dem happy end für Wellens endete.



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