Energiewacht Tour: Zwick sprintet auf Rang 7

Wild legt im Sprint den Grundstein für einen möglichen Gesamtsieg

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Wild legt im Sprint den Grundstein für einen möglichen Gesamtsieg"
Kirsten Wild (Giant-Shimano) gewinnt den Auftakt der Energiewacht Tour 2014. | Foto: Cor Vos

09.04.2014  |  (rsn) - Kirsten Wild ist in ihrer niederländischen Heimat wie im vergangenen Jahr mit einem Sieg in die Energiewacht Tour (2.2) gestartet. Die Sprinterin vom Team Giant-Shimano entschied am Mittwoch die 1. Etappe über 93 Kilometer mit Start und Ziel in Delfzijl im Sprint vor der Britin Elizabeth Armitstead (Boels-Dolmans) und Jolien D’Hoore (Lotto-Belisol) sowie der Italienerin Barbara Guarischi (Alé Cipollini) für sich.

Martina Zwick (Bigla) belegte als beste Deutsche hinter Gracie Elvin (Orica-AIS) und Thalita De Jong (Rabobank-Liv) den siebten Platz. „Ich bin zufrieden - auch wenn ich natürlich lieber etwas weiter vorne gewesen wäre. Aber ich nähere mich dem Podium“, erklärte die Sportstudentin, die im Winter wegen eines Schlüsselbeinbruchs ihre Cross-Saison vorzeitig hatte beenden müssen, radsport-news.com. „Mit dem Schlüsselbein habe ich beim Radfahren keine Probleme mehr.“

Gegen die derzeit wohl beste Sprinterin der Welt hatte Zwick in Delfzijl keine Chance, doch damit hatte auch niemand gerechnet. Schon als die Fahrerinnen auf die Zielgerade einbogen, war vielen Beobachtern klar, dass Wild gewinnen würde.

Trotzdem gab sich die Niederländerin demütig: „Das war nicht einfach heute, aber ich habe mich gut gefühlt und das Team war stark, was ein gutes Zeichen für den weiteren Verlauf der Rundfahrt ist“, kommentierte sie ihren sechsten Saisonsieg, den sie mit mehr als einer Radlänge Vorsprung errang und der ihr außerdem zehn Sekunden Zeitbonifikation für die Gesamtwertung bescherte.

Bei der letztjährigen Austragung der Rundfahrt hatte Wild gleich vier von sechs Etappen gewonnen und im Gesamtklassement den dritten Rang hinter ihren beiden Landsfrauen Ellen Van Dijk und Loes Gunnewijk belegt, die ihr damals im Einzelzeitfahren Zeit abnahmen. Diesmal wird der Kampf gegen die Uhr am Freitag im Kollektiv als Mannschaftszeitfahren ausgetragen, was Wild in Sachen Gesamtsieg helfen könnte.

Um die Rundfahrt allerdings zu gewinnen, müssen die Frauen im Norden der Niederlande jeden Tag an der Windkante um den Anschluss zur Spitzengruppe kämpfen. Und diese Jagd durch den Wind begann schon auf der 1. Etappe nach wenigen Kilometern, als das Hauptfeld erstmals auseinanderriss.

Bald bildete sich eine 28-köpfige Spitzengruppe, der neben Zwick mit Romy Kasper (Boels-Dolmans), Trixi Worrack (Specialized-lululemon) und Claudia Häusler (Giant-Shimano) drei weitere Deutsche angehörten. „Wir wollten versuchen zu attackieren um einen Sprint zu vermeiden“, erklärte Kasper, die am Ende aber doch mit dafür sorgen musste, dass Armitstead im Sprint möglichst gute Karten gegen Wild hatte.

Etwas später schaffte Lisa Brennauer (Specialized-lululemon) mit einer Verfolgergruppe den Anschluss. Die Gesamtvierte des Vorjahres war in der Anfangsphase gestürzt und hatte die erste große Gruppe deshalb verpasst. Und auch Anna Knauer (Rabobank-Liv) kam in der dritten von vier Runden noch nach vorn.

Auf der letzten 23 Kilometer langen Runde um den Start- und Zielort sorgte dann vor allem RusVelo im zweiten großen Feld dafür, dass schließlich doch noch mehr als 80 Frauen gemeinsam ins Finale kamen. Dort teilte ein Sturz auf den letzten 1000 Metern das Feld zwar erneut, doch die Zeit wurde gemäß des UCI-Reglements bereits vorher genommen.

Bis auf die mit Bonifikationen versehenen Wild, Armitstead und D’Hoore sowie Elena Cecchini (Estado de Mexico), die am Zwischensprint gepunktet hatte, gehen alle für den Gesamtsieg in Frage kommenden Fahrerinnen am Donnerstag mit derselben Ausgangsposition in die 116 Kilometer lange 2. Etappe rund um Wedde: Sie alle haben 13 Sekunden Rückstand auf die Auftaktsiegerin und werden erneut versuchen, die Sprinterinnen an der Windkante abzuhängen, um deren Zeitbonifikationen wettzumachen.

„Ich denke nicht, dass es jeden Tag am Ende wieder so zusammenläuft wie heute“, zeigte sich Brennauer optimistisch. „Der Wind wird eine entscheidende Rolle für die Gesamtwertung spielen.“

Das 15 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren, das ihr und ihrer Teamkollegin Worrack beim Weltmeister-Team Specialized-lululemon entgegenkommt, könnte am Ende zum Zünglein an der Waage werden. „Sehr große Abstände erwarte ich zwischen den Favoritenteams nicht“, so Brennauer. „Aber bei einer Rundfahrt wie dieser macht jede Sekunde einen enormen Unterschied“ - vorausgesetzt man kann die beinahe täglichen zehn Bonussekunden von Wild ausgleichen.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.04.2014Podium bei Energiewacht Tour: Worrack rettet eine Sekunde ins Ziel

(rsn) - Zwei Etappensiege - im Mannschaftszeitfahren und am Schlusstag - sowie die Plätze drei, fünf und sechs im Gesamtklassement: Das Team Specialized-lululemon konnte die Energiewacht Tour einm

13.04.2014Blaak gewinnt zum Abschluss, Brand holt den Gesamtsieg

(rsn) - Chantal Blaak (Specialized-lululemon) hat zum Abschluss der Energiewacht Tour für den fünften niederländischen Etappensieg gesorgt. Die 24-Jährige setzte sich am Ende der 104,7 Kilometer

12.04.2014Brand fährt Koedooder aus dem Gelben Trikot

(rsn) - Lucinda Brand (Rabobank-Liv) hat am vorletzten Tag der niederländischen Energiewacht Tour (Kat. 2.2) das Gelbe Trikot erobert. Die Niederländische Meisterin gewann die 4. Etappe über 136,

12.04.2014Worrack, Brennauer und Cromwell hoffen auf das himmlische Kind

(rsn) - Im Mannschaftszeitfahren geht weiterhin alles über ein Team: Specialized-lululemon. Die US-amerikanische Equipe des deutschen Sportlichen Leiters Ronny Lauke hat sowohl 2012 als auch 2013 d

11.04.2014Sturz bringt Armitstead und Kasper um Chancen im Klassement

(rsn) - Während Specialized-lululemon und das Team Bigla am zweigeteilten dritten Tag der Energiewacht Tour allen Grund zum Jubeln hatten, erlebte das Team Boels-Dolmans einen schwarzen Freitag.

11.04.2014Specialized-lululemon bleibt im Teamzeitfahren das Maß aller Dinge

(rsn) - Die Weltmeisterinnen sind weiterhin nicht zu schlagen: Nach ihren dominanten Auftritten in den Teamzeitfahren der letzten Jahre sind die Frauen des Teams Specialized-lululemon auch ohne die

11.04.2014Koedooder mit erstem Saisonsieg ins Gelbe Trikot

(rsn) – Auf der Etappe 3a der Energiewacht Tour (2.2) haben die Niederländerinnen ihren dritten Hemsieg verbuchen können. Nachdem Giant-Shimano-Sprinterin Kirsten Wild die ersten beiden Abschnitte

10.04.2014Wild zum Zweiten: Niederländerin baut ihren Vorsprung aus

(rsn) - Kirsten Wild (Giant-Shimano) hat auch am zweiten Tag der Energiewacht Tour (Kat. 2.2) keine Konkurrentin an sich vorbei gelassen. Die Niederländerin sicherte sich den Sieg auf der 2. Etappe

10.04.2014Knauer erlebte ihren besten Tag im Elitefeld

(rsn) - Der Schritt aus dem Nachwuchs- in das Elitefeld der Frauen ist ein großer. Die 19-jährige Anna Knauer (Rabobanl-Liv) musste das zu Saisonbeginn spüren. Zwar beendete sie den Omloop Het Ni

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

30.03.2025Clever und stark: Roglic nach Katalonien bereit für den Giro

(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine