Radsport News Teamcheck 2011

Astana: Das Jahr 1 nach Contador

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Alexander Winokurow (Astana) Foto: ROTH

11.01.2011  |  (rsn) - Winterzeit ist Wechselzeit. In den letzten Wochen und Monaten hat sich auf dem Transfermarkt einiges getan. Um Sie zum Saisonbeginn auf dem Laufenden zu halten, gibt Radsport News einen Überblick über die 18 ProTeams, stellt deren Aufgebote vor und bewertet Stärken und Schwächen.

Teil 2: Astana

Mit dem dreifachen Toursieger Alberto Contador hat der große Star den Astana-Rennstall verlassen. Mit einem 27 Fahrer starken Aufgebot nimmt das kasachische Team, das elf einheimische Fahrer beschäftigt, die Saison 2011 in Angriff. Die Last, Astana eine erfolgreiche Saison zu bescheren, liegt vor allem auf den Schultern des 37-jährigen Haudegen Alexander Winokurow.

Kommen und Gehen: Ein Blick auf die Palmares des bei der Tour de France positiv auf Clenbuterol getesteten Contador macht klar, dass der Weggang des Pistoleros nicht zu kompensieren sein wird. Contador nahm auch seine spanische Entourage Jesus Hernandez, Benjamin Noval und Daniel Navarro mit nach Dänemark. Mit Oscar Pereiro, der seine Karriere beendete, verlor Astana dazu noch den zweiten Toursieger. David de la Fuente, ein weiterer kletterstarker Spanier, verließ den kasachischen Rennstall ebenfalls. Die Teamleitung trennte sich auch noch vom Australier Scott Davis, dem Italiener Mirko Selvaggi sowie  von den beiden Kasachen Valeriy Dmitriyev und Bolat Raimbekov.

Hoffnungsträger unter den zehn Neuzugängen aus neun verschiedenen Nationen ist der Tscheche Roman Kreuziger (von Liquigas). Der zweifache Tour-Neunte soll bei den großen Rundfahrten eine wichtige Rolle einnehmen. Auch sein kroatischer Teamkollege Robert Kiserlovski, in diesem Jahr überaschend Giro-Zehnter, wird die Mannschaft bei den Mehretappenrennen verstärken.

Gleiches gilt für den Russen Evgeni Petrov (von Katjuscha), den Italiener Francesco Masciarelli (Acqua e Sapone) und den Schweden Frederik Kessiakoff (Garmin-Transitions). Für die Sprintankünfte verpflichtete Astana den Italiener Mirco Lorenzetto (Lampre) und den Litauer Tomas Vaitkus (RadioShack). Dazu kommen noch die Allrounder Tanel Kangert (Estland/Amateur) und William Clarke (Australien/ISD-Neri) sowie der Kletterer Remy di Gregorio (Frankreich/ Fdjeux).

Die Kapitäne: Nach dem Abgang von Contador ist der heimliche Herrscher Alexander Winokurow nun auch ganz offiziell Kapitän bei Astana. Der kasachische Routinier, Ende 2008 von einer zweijährigen Dopingsperre zurückgekehrt, möchte im Spätherbst seiner Karriere noch mal auf das Tour- Podium fahren. Dabei helfen soll ihm Kreuziger, der beim Giro d`Italia und in einwöchigen Rundfahrten die Kapitänsrolle einnehmen wird.

In den Frühjahrsklassikern ruhen die Hoffnungen wiederum auf Winokurow 82010 Gewinner von Lüttich-Bastogne-Lüttich) und dessen Landsmann Maxim Iglinskiy, der 2010 sowohl bei Mailand-San Remo, Gent-Wevelgem als auch der Flandern-Rundfahrt in die Top Ten fuhr. Die starke Klassikerfraktion komplettiert der Italiener Enrico Gasparotto, im Vorjahr Dritter beim Amstel Gold Race. In den Sprints soll es der 2010 sieglose australische WM-Dritte Allan Davis richten.

Der Geheimtipp: Gespannt sein darf man auf die Rückkehr von Tanel Kangert. Der 23-Jährige fuhr bereits 2008 und 2009 - für Ag2r - in der ProTour. Nach einem Jahr als Amateur kehrt der Este wieder in die Belletage des Radsports zurück. Angesichts der namhaften Teamkollegen wird sich für Kangertzwar nur selten die Gelegenheit bieten, auf eigene Rechnung zu fahren. Möglicherweise kann er aber in der Vorbereitung auf den Giro d`Italia, etwa bei der Tour de Romandie, für eine Überraschung sorgen. Dass ihm Rundfahrten in der Schweiz liegen könnten, zeigte der estnische Zeitfahrmeister im Jahr 2008 mit Rang 14 bei der Tour de Suisse.

Stärken- und Schwächen: Ohne Alberto Contador fehlt der Sieggarant bei den großen Rundfahrten. Dafür hat Astana aber mit Winokurow, Kreuziger, Kiserlovski, Tiralongo und Petrov eine starke Rundfahrerfraktion, die bei kleineren aber auch größeren Mehretappenrennen um das Podium mitfahren kann. Außerdem ist das Team ohne den Spanier deutlich schwerer auszurechnen. In den Klassikern zählen vor allem Winokurow, Maxim Iglinskiy, Gasparotto und Francesco Masciarelli zu Siegkandidaten. Nur in den flämischen Rennen fehlt es etwas an Tiefe. Gleiches gilt für Zeitfahren. In den Sprints sollte Allan Davis wieder zurück in die Siegesspur finden. Dann steht einer erfolgreichen Astana-Saison nicht mehr viel mehr im Wege.

Prognose: Astana verfügt über einen ausgeglichenen Kader, der in den großen Rennen Akzente setzen wird. Winokurow & Co. ist 2011 einiges zuzutrauen. Das Team wird die Rundfahrten allerdings nicht mehr in der Form dominieren, wie es 2010 der Fall war.

Das Team 2011: Assan Bazayew, Alexsandre Dyachenko, Dmitriy Fofonov, Maxim Gourov, Maxim Iglinskiy, Valentin Iglinskiy, Roman Kireyew, Yevgeni Nepomnyachsniy, Sergey Renev, Alexandre Winokurow, Andrey Zeits (alle Kasachstan), Enrico Gasparotto, Mirko Lorenzetto, Andrea Masciarelli, Paolo Tiralongo (alle Italien), Simon Clarke, Allan Davis (beide Australien),Andrij Grivko (Ukraine), Evgeni Petrov (Russland), Roman Kreuziger (Tschechien), Tanel Kangert (Estland), Josep Joufre (Spanien), Remy di Gregorio (Frankreich), Fredrik Kessiakoff (Schweden), Robert Kiserlovski (Kroatien), Gorazd Stangelj (Slowenien), Tomas Vaitkus (Litauen)

Zugänge: Mirko Lorenzetto (Lampre), Andreas Masciarelli (Acqua e Sapone), Simon Clarke (ISD Neri), Evgeni Petrov (Katjuscha), Roman Kreuziger, Robert Kiserlovski (beide Liguiqas), Tomas Vaitkus (Radioshack), Fredrik Kessiakoff (Garmin-Transitions), Remy di Gregorio (Fdjeux), Tanel Kangert (Amateur)

Abgänge: Alberto Contador, Daniel Navarro, Benjamin Noval, Jesus Hernandez (alle Saxo Bank), Oscar Pereiro, Scott Davis (beide Karriereende), David de la Fuente (Team Geox), Mirko Selvaggi (Vacansoleil), Valeriy Dmitriyew, Bolat Raimbekov (beide Ziel unbekannt).

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