RSNplus“Er hat sicher eine große Zukunft vor sich“

Kluge erkennt Parallelen im Karriereverlauf von Teutenberg

Von Peter Maurer aus Zolder

Foto zu dem Text "Kluge erkennt Parallelen im Karriereverlauf von Teutenberg"
Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg (links) auf dem Weg zu EM-Silber im Madison. | Foto: Cor Vos

17.02.2025  |  (rsn) - Zunächst herrschte im Velodrom von Heusden-Zolder noch etwas Verwirrung, als das deutsche Madison-Duo Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg auf dem Bronzerang angezeigt wurde. Doch noch vor der Siegerehrung, die gleich im Anschluss an das finale Rennen der Europameisterschaften stattfand, stand das Weltmeister-Duo wieder auf dem Silberrang. Lediglich das niederländische Team rund um Yanne Dorenbos und Vincent Hoppezak war für die beiden Deutschen an diesem Abend eine Nummer zu groß.

"Wir kennen sie sehr gut von den Sechstagerennen. Sie sind schnell und haben Stärke bewiesen. Am Ende waren sie nicht mehr zu schlagen", berichtete Kluge im Gespräch mit radsport-news.com nach dem 200 Runden langen Rennen, in dem sich der Oldie und zigfache Medaillengewinner mit dem aufstrebenden jungen Doppeleuropameister von Heusden-Zolder per Schleudergriff abwechselte. ___STEADY_PAYWALL___

Teutenberg bezeichnete vor dem Rennen Kluge als Mastermind in dem neu-formierten Madison-Duo, das gleich bei der Premiere vor vier Monaten in Kopenhagen bei den Weltmeisterschaften ins Regenbogentrikot fuhr. Dieses hatten sie bei der Jagd nach Punkten und Runden auch am Sonntagabend in Belgien wieder an. "Das sorgt natürlich für Aufmerksamkeit und jeder Gegner beäugt dich genauer. Die Situation ist aber nicht neu, ich kenne das seit Jahren", grinste Kluge, der dreimal schon Weltmeister wurde und vier Mal Europameister in dieser Disziplin.

Roger Kluge (links) und Tim Torn Teutenberg mit ihrer Silber-Medaille aus dem EM-Madison von Heusden-Zolder. | Foto: Cor Vos

In seinem neuen Partner sieht er auch ein wenig sich selbst, denn auch der Berliner war schon in jungen Jahren auf der Bahn in die Weltspitze vorgestoßen. Gleich bei seinen ersten Olympischen Spielen, als 22-Jähriger, gewann er in Peking Silber im Punktefahren. "Ich sehe viele Parallelen zu Tim jetzt", erzählte Kluge und fügte an: "Wir haben fast im selben Alter unsere ersten Spiele absolviert. Blicke ich auf seine Bilanz bei Großveranstaltungen, so ist er meinem jungen Ego sogar ein paar Jahre voraus. Er hat sicher eine große Zukunft vor sich, auch auf der Straße - aber natürlich hoffe ich, dass er der Bahn auch erhalten bleibt."

Auf dem Weg zum ausgeglichenen Duo

Nach Olaf Pollack, Robert Bartko, Marcel Kalz und Theo Reinhardt ist Teutenberg nun der fünfte fixe Madison-Partner für den 39-Jährigen. "Er hat sich enorm entwickelt in den letzten Jahren. Ich kann mich gut erinnern, als ich die ersten Rennen mit Theo fuhr. Da habe ich anfangs auch noch die Ansagen gemacht, aber von Rennen zu Rennen kommt mehr Erfahrung und eigenes Wissen, bis man ein ausgeglichenes Duo ist", so Kluge.

Für seinen jungen Partner war das Silber im Madison die schon dritte Medaille bei den Europameisterschaften, nachdem er sowohl im Ausscheidungsrennen als auch im Omnium Gold gewann. "Wir fahren die Rennen ja nicht, um nur dabei zu sein, sondern kommen mit gewissen Erwartungen her", meinte Teutenberg, der befand, dass im Rennen für das deutsche Duo eigentlich alles zusammengepasst hätte.

Niederländisches "Doppelding" entscheidet das Rennen

Lediglich die beiden Niederländer erwiesen sich als Spielverderber für eine mögliche dritte Goldmedaille. "Das Rennen wurde früh eröffnet, aber die favorisierten Teams haben sich lange neutralisiert", ging Kluge auf das Madison ein.

Roger Kluge (links) und Tim Torn Teutenberg in ihren Regenbogentrikots bei der EM. | Foto: Cor Vos

Noch in der ersten Hälfte konnten sich die Niederländer absetzen. Mit drei anderen Teams gingen die Deutschen auf die Verfolgung, aber erlebten die Vorentscheidung im Rennen. Zwar konnten die Verfolger wie die Niederländer eine Runde auf die Konkurrenz herausfahren, doch als Kluge und Teutenberg wieder im Hauptfeld ankamen, hatten sich Hoppezak und Dorenbos schon wieder gelöst.

"Dieses Doppelding war entscheidend. Wir wussten davor, dass sie nur schwer einzuholen sind, wenn sie wegfahren. Wir hatten noch Hoffnungen, es mit Zwischensprints wieder gutmachen zu können, doch sie zeigten uns früh, dass sie auch dort schneller waren", erklärte Kluge dann und fügte abschließend an: "Man kann nicht immer gewinnen, aber verloren haben wir nicht wirklich."

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