RSNplusTeutenberg als Role Model

Nationaltrainer Schädlich: “Müssen Straße und Bahn verknüpfen“

Von Peter Maurer aus Zolder

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Lucas Schädlich, der bisher die deutschen Juniorinnen coachte, wird neuer Bahn-Ausdauertrainer der BDR-Männer. | Foto: BDR

13.02.2025  |  (rsn) - Gerade einmal zwei Wochen ist es her, seitdem das deutsche Bahnnationalteam der Männer im Trainingslager in Mallorca in einen schweren Unfall verwickelt wurde. Ein Auto raste in die Trainingsgruppe, verletzte sechs der sieben Athleten und sorgte dafür, dass German Cycling bei den Bahn-Europameisterschaften in Heusden-Zolder im Vierer der Männer nicht vertreten ist. Mit Bruno Keßler kehrt am Freitag nun einer der sechs verletzten Fahrer auf die Bahn zurück.

“Wir sind immer noch dabei das aufzuarbeiten und zu verdauen. Das Geschehene sitzt noch tief, aber den Umständen entsprechend gut. Wir geben uns als Mannschaft viel Kraft“, erklärte Bundestrainer Lucas Schädlich gegenüber dem ZDF im Velodrom von Heusden-Zolder. Dort ist der frühere Nachwuchstrainer erstmals als Chef der Ausdauerfahrer bei Titelkämpfen im Einsatz - nach einer Vorbereitung, die durch den Unfall komplett durcheinandergewürfelt wurde.

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“Wir mussten alle Pläne anpassen, denn die direkte EM-Vorbereitung hatte keine Relevanz mehr. Aber im Sport musst du immer nach vorne schauen und das haben wir gemacht“, erzählte Schädlich weiter. Im Oktober gewann der Vierer eine überraschende Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen. Mit dabei waren Benjamin Boos und Keßler, die beide auch in den Mallorca-Unfall involviert waren.

“Dort haben wir gesehen, wozu die Jungen schon in der Lage sind. Wir wollen noch stärker werden und die Lücke zur Weltspitze Stück für Stück schließen“, erklärte Schädlich weiter. Mit Tim Torn Teutenberg hat er dabei einen jungen Athleten im Kader, der dort schon angekommen ist. Auf der Straße fährt er schon bei Lidl – Trek im WorldTour-Aufgebot, auf der Bahn unterstrich er am Mittwochabend mit seinem erneuten EM-Titel im Ausscheidungsrennen, dass er schon jetzt ein Garant für Topergebnisse ist.

Auf der Straße wird die Physis für die Bahn geschaffen

Teutenberg ist auch so etwas wie das Role Model für die Zukunft des deutschen Bahnteams. “Wir haben eine klare Vorstellung, wo wir hinwollen und definieren unsere Entwicklung als Gesamtteam“, erzählte Schädlich dann gegenüber RSN und ging auf die Zusammenarbeit der Trainer auf dem Weg vom Nachwuchs bis zur Elite ein: “Wir müssen die Straße und die Bahn verknüpfen und achten, dass persönliche Ziele nicht unserem Gesamtkonzept im Weg stehen. Natürlich wollen wir den Fahrern auch den WorldTour-Traum ermöglichen, denn genau dort schaffen sie die Physis für die Bahnrennen. Aber wir wollen auch auf der Bahn als Einheit zusammenstehen und das stärkste Team sein.“

Wie bereits bei der EM 2023 setzte sich Tim Torn Teutenberg im Elimination-Wettbewerb gegen den Portugiesen Rui Oliveira (rechts) durch. | Foto: Cor Vos

Blickt man auf die Erfolge im Ausdauerbereich schon am Auftaktabend, so zeigt sich, dass sowohl die Gold- und Silbermedaillengewinner einen starken Straßenbezug haben. So fährt Elimination-Weltmeister Teutenberg für Lidl – Trek und absolvierte schon in Australien seine ersten Rennen, wie auch der Silberne Rui Oliveira, der ebenfalls seine Straßensaison in Down Under eröffnete. Bei den Frauen siegte Martina Fidanza im Scratch vor Lorena Wiebes. Das Duo war zuletzt schon bei der UAE Tour der Frauen im Einsatz.

“Wir glauben, dass dieser hybride Ansatz am erfolgversprechendsten ist. Die jungen Athleten bringen Unbekümmertheit mit und wir statten sie mit Erfahrung aus“, so Schädlich, der mit Theo Reinhardt Unterstützung auf der Trainerseite bekommt. Der 34-Jährige, der zuletzt bei den SixDays in Berlin seine Karriere beendete, soll speziell in den Ausdauerwettbewerben als Taktikexperte fungieren und ist auch schon in Belgien mit beim Team.

Hinzu kommt noch Team-Oldie Roger Kluge, dessen Erfahrung im Oktober bei der Bahn-WM zur Madison-Goldmedaille - gemeinsam mit Teutenberg. “Natürlich sind wir mit der Zusammenarbeit mit Teams auch von deren Freigabe für die Athleten abhängig, aber unser Ziel ist es einen bestimmten Weg aufzuzeigen“, so Schädlich abschließend.

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