Schweinberger und Kiesenhofer im Zeitfahren gestürzt

Österreichische Medaillenträume platzten im Nieselregen von Paris

Von Peter Maurer (Paris)

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Christina Schweinberger | Foto: Arne Mill/Cycling Austria

28.07.2024  |  (rsn) - Für das Einzelzeitfahren der Frauen bei den Olympischen Spielen hatten sich Christina Schweinberger und Anna Kiesenhofer sehr viel vorgenommen. Im Nieselregen von Paris wurden die beiden Österreicherinnen dann aber unsanft aus allen Medaillenträumen gerissen. Sowohl die Tirolerin als auch die Straßenolympiasiegerin von 2021 kamen zu Sturz, wie die meisten der insgesamt 35 Starterinnen. Nach 32,4 Kilometern landete Schweinberger auf Rang zehn, Kiesenhofer beendete das Rennen angeschlagen auf Platz 33. Bei den Männern kam Felix Großschartner zwar sturzfrei durch, mehr als Rang 19 war aber nicht drin.

"Der Sturz allein war nicht verantwortlich, dass ich keine Medaille gemacht habe. Auch ohne hätte es wohl nicht gereicht", bilanzierte Schweinberger nach dem Rennen und fügte an: "Da hat schon mehr gefehlt. Die Leistung müssen wir noch genauer analysieren, aber ich glaube ich kann mir nicht viel vorwerfen."

Nur ein Mal durften die Fahrerinnen und Fahrer den Parcours in der Pariser Innenstadt besichtigen, da war das Wetter allerdings heiß und trocken. Speziell bei den Frauen gab es zahlreiche Stürze, immer wieder rutschte in den technischen Kurven die Vorderräder weg. "Es traf mich unerwartet, danach bin ich die restlichen Kurven zu vorsichtig angefahren", erklärte Schweinberger.

Kiesenhofer mit Abschürfungen und leichten Prellungen

Ihr Bodenkontakt verlief glimpflicher als jener ihrer Teamkollegin Kiesenhofer. Die 33-Jährige war in einem Kreisverkehr zu Fall gekommen und zog sich dabei Abschürfungen am Ellenbogen zu. "Ich habe gezweifelt, ob ich überhaupt weiterfahren kann. Es ist richtig schade, denn ich habe mich so gut gefühlt und die Beine waren gut. Umso größer ist die Enttäuschung, weil ich bei optimalen Bedingungen, also bei schönem Wetter ein richtig gutes Rennen hätte fahren können", so die Niederösterreicherin, die wie Schweinberger enttäuscht war über den Ausgang des Rennens.

Kiesenhofer musste nach dem Rennen im medizinischen Bereich sogar genäht werden. Bei ihrer Rückkehr ins Olympische Dorf wurde sie nochmals untersucht, wobei Abschürfungen und leichte Prellungen festgestellt wurden. Kiesenhofers Start im Straßenrennen ist aber nicht gefährdet.

"Wenn man so hört, wer alles gestürzt ist, da ist schon Angst mitgefahren", erklärte Großschartner nach dem Rennen der Männer, die nach den Frauen an den Start gingen. Österreichs einziger Teilnehmer im Kampf gegen die Uhr verfolgte das Rennen der Frauen beim Aufwärmen. "Ich weiß schon, dass ich ganz gut Zeitfahren kann und wenn du hier 20 Sekunden schneller bist, bist du fünf, sechs Plätze weiter vorne", bilanzierte der Oberösterreicher dann. Mit seiner Leistung war er insgesamt zufrieden, auch wenn Großschartner das Rennen nicht zu seinen stärksten Zeitfahren zählen wollte.

"Es wäre gut gewesen, wenn man den Kurs nochmal hätte abfahren können, aber das war ja für jeden gleich. In manchen Kurven habe ich mir gedacht, das wäre schon etwas schneller gegangen", sagte Großschartner abschließend.

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