Italienerin feiert zweiten Sieg in fünf Tagen

Balsamo weist Kool in De Panne deutlich in die Schranken

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Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat die 7. Classic Brugge-De Panne gewonnen. | Foto: Cor Vos

21.03.2024  |  (rsn) – Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat vier Tage nach ihrem Heimsieg bei der Trofeo Alfredo Binda auch den Classic Brugge-De Panne gewonnen und sich dabei im Massensprint überlegen gegen Charlotte Kool (dsm-firmenich – PostNL) durchgesetzt. Damit bestätigte die 26-Jährige, die in De Panne schon 2022 als Weltmeisterin gewonnen hatte und 2023 Zweite war, ihre beeindruckend starke Form ein weiteres Mal: Balsamo hat jetzt schon vier Saisonsiege auf ihrem Konto.

"Ich bin wirklich glücklich und in einer richtig starken Form und fühle mich wieder gut. Das ist für mich das Wichtigste nach dem Sturz im letzten Jahr. Danach war es wirklich schwer, wieder auf ein hohes Level zurückzukommen. Deshalb freue ich mich umso mehr", sagte die Italienerin radsport-news.com im Sieger-Interview mit Blick auf ihre nach einem Sturz auf der 1. Etappe des RideLondon Classique schweren zweiten Saisonhälfte 2023.

Dritte wurde nach 155 Kilometern auf völlig flachem Parcours die Polin Daria Pikulik (Human Powered Health) vor Chiara Consonni (UAE Team ADQ) aus Italien, der Australierin Georgia Baker (Liv – AlUla – Jayco) und der US-Amerikanerin Chloe Dygert vom Leipziger Team Canyon – SRAM.

Im Sprint-Finale setzte sich Balsamo ans Hinterrad von Kool, deren Team dsm-firmenich – PostNL das Rennen im Finale kontrolliert, die letzten Attacken vereitelt und dann auch den Sprint sehr stark vorbereitet hatte.

DSM bereitet vor, Balsamo räumt ab

Kools Anfahrerin Rachele Barbieri lancierte den Spurt nach technischer schwieriger Anfahrt in De Panne auf der gebogenen Zielgeraden und erst 160 Meter vor dem Ziel traten vom Hinterrad der Italienerin sowohl Kool als auch Balsamo gleichzeitig an. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Weltmeisterin von 2021 die deutlich schnellere ist und am Ende gewann sie souverän mit einer Radlänge Vorsprung.

"Mein Team ist eine tolle Sprintvorbereitung gefahren und dann hatte ich nach der letzten Kurve noch Clara (Copponi) bei mir. Aber dann habe ich Charlotte gesehen und mir gedacht, dass ihr Hinterrad die beste Position für mich ist. Und als ich dann das 200-Meter-Schild gesehen habe, bin ich einfach Vollgas gefahren", schilderte Balsamo das Finale aus ihrer Perspektive.

"Es war schwer, weil ich weiß, dass sie (Kool) wirklich stark ist. Deshalb war ich mir natürlich absolut nicht sicher – auch weil noch andere sehr starke Sprinterinnen hier waren. Ein Sprint ist immer schwer. Aber als ich in guter Position war, habe ich daran geglaubt."

So lief Brügge-De Panne der Frauen:

Bei bewölktem Himmel und elf Grad, aber kaum Wind, setzte sich das Peloton am Donnerstagmittag auf dem Großen Marktplatz von Brügge in Bewegung. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis sich mit Nathalie Bex (Chevalmeire) eine Solistin löste, was für Ruhe im Feld sorgte. Die Belgierin setzte sich innerhalb weniger Kilometer bis auf 1:45 Minuten ab, bevor das Peloton dann ab Kilometer 50 langsam mit der Verfolgung begann und Bex nach knapp 20 Kilometer langer Flucht schon wieder gestellt wurde.

Mit geschlossenem Feld ging es erstmals über das Ziel in De Panne, bevor sich zu Beginn der ersten der beiden 43-Kilometer-Runden um den Zielort und Veurne sowie das Überschwemmungsgebiet 'De Moeren' mit der 24-jährigen Italienerin Alessia Vigilia (FDJ – Suez) und der 21-jährigen Niederländerin Lisa van Helvoirt (VolkerWessels) nochmal ein Duo löste. Als 64 Kilometer vor Schluss aber die kleinen und sehr windanfälligen Sträßchen in 'De Moeren' erreicht wurden, waren beide wieder gestellt.

Schweinberger zweimal in der Offensive

Nun entwickelte sich ein sehr aktives Rennen. Für fünf Kilometer löste sich ein Quartett um Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck), das aber vehement verfolgt und deshalb wieder gestellt wurde. Danach nahm Gladys Verhulst-Wild (FDJ – Suez) reiß aus, fuhr 20 Sekunden heraus, wurde aber eingangs der Schlussrunde erst von einem Sextett um Linda Riedmann (Visma – Lease a Bike) und kurz darauf auch vom gesamten Feld wieder gestellt.

23 Kilometer vor Schluss setzte sich dann nach einer kurzen Ruhephase Nina Buijsman (FDJ – Suez) ab. Die Niederländerin hatte lange nur zehn Sekunden Vorsprung, weil dsm-firmenich – PostNL im Feld Tempo bolzte. Dann aber hörte das Team von Charlotte Kool damit 18 Kilometer vor Schluss auf und die Lücke wuchs schlagartig auf 1:15 Minuten an. Zwölf Kilometer vor dem Ziel begann die niederländische Mannschaft aber wieder mit der Verfolgung und knabberte schnell Sekunde um Sekunde vom Vorsprung ihrer Landsfrau weg, so dass die dann doch schon 6,6 Kilometer vor dem Ziel gestellt werden konnte.

Von da an lief das Rennen auf den erwarteten Massensprint in De Panne zu, auch wenn Schweinberger 3,5 Kilometer nochmal einen Vorstoß wagte: dsm-firmenich – PostNL hatte alles unter Kontrolle und führte das Feld in Richtung Ziel. Dort lancierte Rachele Barbieri den Sprint um den Sieg für Kapitänin Kool, doch von deren Hinterrad startete Balsamo ihren Spurt zeitgleich mit der Niederländerin und war auf den letzten 200 Metern schließlich die klar Stärkere.

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