Die Stimmen zur 1. Etappe des Giro´Italia

Küng: “Ich habe es nicht verdient, 43 Sekunden zu verlieren“

Foto zu dem Text "Küng: “Ich habe es nicht verdient, 43 Sekunden zu verlieren“"
Stefan Küng (Groupama - FDJ) belegte im Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia den 5. Platz. | Foto: Cor Vos

06.05.2023  |  (rsn) - Zum Auftakt des 106. Giro d‘Italia setzte Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) ein erstes Ausrufezeichen. Doch sein Sieg im Einzelzeitfahren über 19,6 Kilometer zwischen Fossacesia und Ortona ließ die Konkurrenten nicht sprachlos zurück. Die Stimmen nach der 1. Etappe:

Lennard Kämna (Bora – hansgrohe): "Es war nicht schlecht, solide würde ich behaupten. Die Strecke war hart, so lange geradeaus hat man nie die Möglichkeit, durchzuschnaufen, da wären ein paar Kurven besser gewesen. Es war aber ein schöner Parcours. Es war hart, aber okay. Top Ten wäre schön gewesen, wenn ich noch in Schlagdistanz zu den anderen Gesamtwertungsfahrern bin, dann war das ein guter Start, weit weg von einer Katastrophe, alles im Rahmen.“

Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe): "Es war ein guter Start für mich mit den Top Ten. Ich habe fast die gleiche Zeit wie alle anderen Klassementgegner außer Remco. Ein guter Start, aber der Weg nach Rom ist noch weit."

Remco Evenepoel: "Ich bin super happy. Das ist das beste Resultat, welches wir am ersten Tag erzielen konnten. Wir wollten es so schnell wie möglich angehen und waren schnell genug. Ich sagte im Bus, dass 20:30 für den Sieg reichen, am Ende war ich ein wenig schneller als meine Vorhersage. Ich bin am Anfang fast alles mit demselben Gang gefahren und mit den gleichen Umdrehungen, von dem her kann ich nur zufrieden sein. Ich will mich gar nicht auf den Vorsprung konzentrieren, sondern freue mich über den Sieg. Nun heißt es, bis zum nächsten Zeitfahren so viele Körner wie möglich zu sparen und gut durch die erste Woche kommen. Wir glauben, dass wir das Trikot bis zur vierten Etappe behalten können. Ich mag das jetzt genießen, weil es eine wirklich schöne Rückkehr zum Giro war."

Tao Geoghegan Hart (Ineos Grenadiers): "Es war kein schlechtes Zeitfahren. Ich konnte viele große Namen hinter mir lassen. Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Von der Form her ist es wie erwartet. Aber aus dem Tag kann man nicht wirklich große Schlüsse ziehen. Es waren gerade mal 20 Kilometer und diese fast nur geradeaus. Jetzt kommen noch drei Wochen und noch acht Tage bis zum ersten Ruhetag. Jetzt muss man ruhig bleiben. Es sind viele starke Fahrer hier, von dem her ist es für mich eine Ehre, unter den Favoriten zu sein.“

Almeida: Remcos Abstand ist größer, als ich es erwartet hätte

Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck): "Morgen ist eine gute Chance für die Sprinter. Die Etappe passt mir gut, aber anderen auch. Ich habe gute Unterstützung hier, viele Jungs, die mich unterstützen. Ich bin jetzt seit Roubaix nicht mehr gefahren, fühle mich aber gut."

Mauro Gianetti (Sportlicher Leiter UAE Team Emirates/gegenüber Eurosport GCN): "Es war eine unglaubliche Performance von Brandon (McNulty), Joao (Almeida) und Jay (Vine). Sie haben ein tolles Zeitfahren abgeliefert. Es ist der erste Tag. Da misst man mal die Temperatur der anderen. Von daher ist die Stärke von Evenepoel nichts Überraschendes, aber er war sehr, sehr gut. Wir haben viel investiert, in das Material, aber auch in die Zeit im Windkanal. Jede Sekunde ist wichtig. Heute hat gezeigt, mit drei Fahrern in den Top Ten, wie stark wir nun in diesem Segment sind. Joao hat Zeit verloren, aber wir sind in einer guten Position und das ist ein gutes Signal."

Stefan Küng (Groupama - FDJ): "Ich habe mich, so gut es geht, auf diesen Giro vorbereitet. Das war heute mein Maximum. Remco hat sich weiterentwickelt und steht nun über allen. Ich war zu weit hinten, um noch um den Tagessieg mitzukämpfen. Wir wissen, dass Remco einen großen Motor hat. Das war auch der Parcours, der perfekt zu ihm passt. Ich hatte Selbstvertrauen, viel an der Aerodynamik gearbeitet im Winter. Das Ergebnis ist hart wegzustecken. Ich denke nicht, dass ich es verdient habe, 43 Sekunden zu verlieren. Es kommt noch ein großes Zeitfahren. Das sollte mir besser liegen. Es war mein erstes Rennen seit Roubaix. Ich dachte schon, dass es schwer wird für mich heute, aber am Sonntag wartet ja noch eine Chance.“

Joao Almeida (UAE Team Emirates): "Ich kenne meine Grenzen und war ein bisschen überrascht, dass die Zeit so gut war. Wir haben eine gute Teamleistung gezeigt. Das unterstreicht den Fortschritt, den wir in dieser Disziplin gemacht haben. Ich bin zufrieden. Ich hatte den Sieg von Remco erwartet, aber der Abstand ist größer, als ich es erwartet hätte. Es ist wichtig mit den richtigen Beinen anzufangen. Wir sind in einer guten Position.“

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