Sieben Teams starten mit ihren Giro-Kapitänen

Tour of the Alps gespickt mit Klassementspezialisten

Von Sebastian Lindner

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Tour of the Alps 2022 | Foto: Cor Vos

17.04.2023  |  (rsn) – Wenn am Montag die Tour of the Alps (17. - 21. April / 2.Pro) im österreichischen Rattenberg beginnt, ist das aus vielerlei Hinsicht der erste Vorgeschmack auf den diesjährigen Giro d'Italia. Da wäre einerseits die Streckenführung, die über fünf Tage verteilt sportliche 14.800 Höhenmeter auf 750 Kilometern anbietet.

Da sind aber vor allem auch die Lineups, die bei den meisten der acht an den Start gehenden WorldTour-Teams schon ziemlich nahe an dem sind, was ab dem 6. Mai die 106. Italien-Rundfahrt in Angriff nehmen wird. Von den Topfavoriten auf den Giro-Sieg fehlen nur Primoz Roglic (Jumbo – Visma) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step), die allerdings auch die größten Aussichten auf das Rosa Trikot haben dürften.

Ineos mit Thomas, Geoghegan Hart, Arensman und Sivakov

Vor allem Ineos Grenadiers dürfte diesem Duo gefährlich werden. 2018-Tour-Sieger Geraint Thomas, 2020-Giro-Sieger Tao Gheoghegan Hart, Youngster Thymen Arensman und Pavel Sivakov, der die Tour of the Alps 2019 gewinnen konnte, gehen sowohl beim Giro als auch bei der TotA an den Start. “Die Tour of the Alps passt hervorragend in unser Jahresprogramm und bietet die ideale Gelegenheit, um die Form unserer Spitzenfahrer zu prüfen“, sagte Ineos' Sportlicher Leiter Matteo Tosatto in einer Pressemitteilung der Rundfahrt.

Die Kapitänsfrage wird bei den Briten erst unterwegs geklärt, erklärte Tosatto. “Thomas hatte zu Beginn dieser Saison einige körperliche Probleme, zuletzt aber bei der Katalonien-Rundfahrt mit ordentlichen Leistungen aufgezeigt. Bei ihm gilt es, von Tag zu Tag zu schauen. Geoghegan Hart, Arensman und Sivakov haben hingegen allesamt das Potenzial, um Jagd auf das Grüne Trikot zu machen. Wir werden kurzfristig entscheiden, wobei in unseren Überlegungen nicht nur das Gesamtklassement, sondern auch andere taktische Hintergründe eine Rolle spielen.“

Kämna testet GC-Qualitäten, weitere Deutsche als Helfer dabei

Weniger Unklarheiten diesbezüglich dürften bei Bora – hansgrohe herrschen. Aleksandr Vlasov, der bei der Italien-Rundfahrt Nachfolger von Vorjahressieger Jai Hindley werden soll, geht als Kapitän in die TotA und wird Unterstützung von den Giro-Startern Lennard Kämna, Matteo Fabbro und Patrick Konrad erhalten.

Neben Kämna, der sich sowohl bei der TotA als auch beim Giro im Klassement testen will, sind mit Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious), Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost), Maximilian Schachmann und Florian Lipowitz (beide Bora - hansgrohe), Juri Hollmann (Movistar) und Florian Stork (DSM) fünf weitere Deutsche am Start, die aber in erster Linie Helferdiente verrichten werden. Für Steinhauser bedeutet das, seine Giro-Kapitäne Rigoberto Uran und Hugh Carthy zu beschützen, Sütterlin wird Santiago Buitrago ein wichtiger Helfer sein, Stork Andreas Leknessund. Hollmann wird für Ivan Sosa fahren, doch ob der auch den Giro in Angriff nimmt, ist offen.

Beim Team Astana Qazaqstan ist kein Mann für die Gesamtwertung dabei, Joe Dombrowski, Harold Tejada und Fabio Felline, sind eher Männer für einen Etappensieg. Bei Israel – PremierTech hingegen dürfte der erst Anfang März zum Team gestoßene Altmeister Domenico Pozzovivo den Angriff auf die Gesamtwertung der beiden Rennen starten.

Gall voller Selbstbewusstsein: “In der Weltspitze angekommen“

Bleibt noch AG2R Citroen. Mit Geoffrey Bouchard und Felix Gall sind zwei Kletterspezialisten dabei, doch ersterer ist nicht für die Italien-Rundfahrt vorgesehen. Ergo dürfte Ex-Junioren-Weltmeister Gall der Mann sein, der bei den Franzosen für das Klassement-Resultat sorgen soll. Und das ist auch das große Ziel des letzjährigen TotA-Sechsten, der in diesem Jahr noch mehr will.

“Das ist derzeit meine beste Saison ever und ich habe jetzt schon so viele UCI-Punkte wie im gesamten letzten Jahr. Ich denke, dass ich in der Weltspitze angekommen bin“, sagte der 25-Jährige Österreicher gegenüber dem Veranstalter. “Letzte Woche bei der Baskenland-Rundfahrt fuhr ich vier Mal in die Top-Ten und holte den zehnten Gesamtplatz. Ich muss mich vor niemandem mehr verstecken und musste im Baskenland nie kämpfen, um in der ersten Gruppe zu bleiben. Das war auch extrem gut fürs Selbstvertrauen.“

Dieses Selbstvertrauen soll ihm nicht nur bei der Alpen-Rundfahrt, sondern auch zweineinhalb Wochen später beim Giro tragen. “Für mein Team AG2R Citroen gehe ich als Leader in dieTour of the Alps, vielleicht klappt das dann auch beim Giro d'Italia", so Gall abschließend

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