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20.04.2023 | (rsn) – Am vierten Tag der Tour of the Alps (2.Pro) haben die Ausreißer das Geschehen bestimmt. Dabei holte sich Gregor Mühlberger über 152,9 Kilometer von Rovereto nach Predazzo seinen ersten Sieg im Trikot des spanischen Movistar-Teams, zu dem er nach sechs Jahren bei Bora – hansgrohe Ende 2020 gewechselt war.
Der 29-jährige Österreicher ließ im Dreiersprint auf ansteigender Zielpassage dem Norweger Torstein Traeen (Uno-X) und dem Italiener Giulio Pellizzari (Green Project – Bardiani) keine Chance und krönte damit eine souveräne Vorstellung seiner Mannschaft, die gleich vier Fahrer in die 14-köpfige Gruppe des Tages entsandt hatte.
“Seit meinem letzten Sieg ist viel Zeit vergangen. Ich bin sehr froh und den Teamkollegen dankbar. Es war großartig, mit ihnen zu fahren“, sagte Mühlberger, dessen letzter Erfolg vom Juli 2020 datierte, als er die Gesamtwertung der Sibiu Tour /2.1) für sich entscheiden konnte. “Am letzten Berg habe ich alles gegeben, um mich abzusetzen. Hut ab vor der jungen Rakete von Bardiani. Er ist eine tolle Waffe, besonders für die Zukunft. Aber ich bin sehr glücklich über meinen Sieg.“
40 Sekunden hinter Mühlberger entschied sein Landsmann Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) den Sprint der ersten Verfolger für sich und holte sich den vierten Platz vor dem Südafrikaner Stefan de Bod (EF Education – EasyPost) und dem Spanier Oscar Rodriguez (Movistar).
Das von Ineos Grenadiers angeführte Feld erreichte mit 3:22 Minuten Verspätung das Ziel. Ineos-Kapitän Tao Geohegan Hart verteidigte sein Grünes Trikot des Spitzenreiters und nimmt die morgige Schlussetappe mit 22 Sekunden Vorsprung auf Hugh Carthy (EF Education – EasyPost) in Angriff. Auf Rang drei folgt Jack Haig (Bahrain Victorious / +0:28), Lennard Kämna (Bora – hansgrohe / +0:45) behauptete als bester deutscher Profi seinen sechsten Platz im Klassement.
Geoghegan Hart führt auch weiter die Punktewertung an, der Ecuadorianer Jefferson Alexander Cepeda (EF Education - EasyPost) verteidigte das Bergtrikot, Max Poole (DSM) steht unverändert an der Spitze der Nachwuchswertung.
Zur vorletzten Etappe der Giro-Generalprobe, die offiziell 3.610 Höhenmeter aufwies, trat Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wegen einer Viruserkrankung nicht mehr an. Auf den ersten schweren Kilometern hinauf zum Passo Sommo dem ersten der beiden kategorisierten Berge des Tages, stiegen weitere Fahrer aus, darunter DSM-Sprinter Alberto Dainese. Den Bergpreis holte sich nach 20,8 Kilometern der Spanier Antonio Pedrero (Movistar) aus einer 14-köpfigen Spitzengruppe heraus, die sich im Anstieg formiert hatte.
Das spanische Movistar-Team war gleich vierfach an der Spitze vertreten. Neben Pedrero waren dessen spanischen Landsleute Oscar Rodriguez und Sergio Samitier sowie Mühlberger dabei. Sein Landsmann Konrad vertrat die Farben von Bora – hansgrohe in der Ausreißergruppe, die sich einen Maximalvorsprung von fast fünf Minuten auf das Feld herausfahren konnte. Die beiden Zwischensprints gingen an Pellizzari und Mühlberger.
Ineos Grenadiers hatte keine Eile, den Rückstand auf die Ausreißer zu reduzieren, so dass deren Vorsprung am Fuß Passo Pramadiccio 24 Kilometer vor dem Ziel noch knapp vier Minuten betrug. Kurz davor hatte sich überraschend der Zweitdivisionär Euskaltel – Euskadi in die Verfolgung mit eingeschaltet und Geoghegan Harts Team die Arbeit abgenommen.
Am knapp zehn Kilometer langen und gut sechs Prozent steilen Anstieg versuchte Movistar sofort, seine personelle Überlegenheit auszuspielen. Samitier schraubte das Tempo hoch, ehe Mühlberger bereits 8,4 Kilometer vor dem Gipfel attackierte. Sofort fiel die Gruppe auseinander, zunächst konnte nur Pellizzari dem Movistar-Profi folgen, ehe auch noch Traeen den Anschluss schaffte. Dahinter folgten Pedrero, Konrad, De Bod, Rodriguez, Geoffrey Bouchard (AG2R Citroën), Mark Donovan (Q36.5) und Marco Frigo (Israel - Premier Tech). Im Feld kontrollierte am letzten Berg des Tages nun wieder Ineos das Geschehen und vereitelte Attacken von Mikel Bizkarra (Euskaltel – Euskadi) und Matthew Riccitello (Israel - Premier Tech).
Das Profil der 4. Etappe der Tour of the Alps. | Foto: Veranstalter
Zur Hälfte des Anstiegs ließ der 19-jährige Pellizari seine beiden Begleiter stehen und fuhr sich bis zur Bergwertung 15 Kilometer vor dem Ziel einen Vorsprung von knapp 20 Sekunden auf seine nächsten Verfolger heraus, die ihn aber in der Abfahrt auf breiter Straße schnell wieder stellten. Der Abstand der vereinten Spitzengruppe zum Feld betrug deutliche 3:30 Minuten.
Auf den letzten flachen Kilometern fuhr sich das Trio einen Vorsprung von rund 50 Sekunden auf die mittlerweile resignierenden ehemaligen Begleiter heraus. Den mit rund vier Prozent ansteigenden Schlusskilometer nahm Mühlberger von der Spitze in Angriff und zog von dort auf den letzten 300 Metern den Sprint an, dem seine Konkurrenten nichts entgegenzusetzen hatten, und feierte seinen ersten Sieg seit fast drei Jahren.
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