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17.10.2022 | (rsn) - Der 106. Giro d'Italia wird im kommenden Jahr vom 6. bis 28. Mai von Fossacesia Marina nach Rom führen und insgesamt 3.448,6 Kilometer lang sein. Das wurde bei der Streckenpräsentation der Italien-Rundfahrt am Montagabend in Mailand bekannt.
Geprägt wird der Giro im kommenden Jahr von so vielen Zeitfahrkilometern wie seit 2013 nicht mehr: 70,6 Kilometer stehen im Kampf gegen die Uhr an, allerdings befindet sich darunter auch ein Bergzeitfahren am vorletzten Rundfahrt-Tag von Tarvisio auf den Monte Lussari. Hier wird die Entscheidung am Ende einer, wie immer, brutal schweren Alpen-Schlusswoche mit Bergankünften am Monte Bondone und den Tre Cime di Lavaredo fallen.
Den Auftakt des Giro macht beim Grand Partenza in den Abruzzen bereits ein 18,4 Kilometer langes, bis auf den Schlusskilometer weitgehend flaches Zeitfahren an der adriatischen Küste. Nur acht Tage später steht dann bereits das zweite Einzelzeitfahren von Savignano sul Rubicone nach Cesena an – 33,6 km lang und ebenfalls flach.
Gran Sasso d'Italia der erste Scharfrichter
Dazwischen wird allerdings auch bereits Klassement gemacht – beispielsweise mit einem mittelschweren Teilstück über 184 Kilometer und rund 3.500 Höhenmeter zum Lago Laceno auf Etappe 4. Der erste echte Scharfrichter für die Kletterer ist der Gran Sasso d'Italia mit einer Bergankunft am Ende der 218 Kilometer langen 7. Etappe, die den Giro nach einer Schleife durch südlichere Gefilde und über Neapel zurück in die Abruzzen bringt, wo er gestartet wurde. Insgesamt ist die erste Giro-Woche aber recht sprinterfreundlich.
Eine weitere Mittelgebirgsetappe bringt das Rennen am achten Tag von Terni nach Fossombrone, bevor auf Etappe 9 besagtes flaches Cesena-Zeitfahren mit nur 50 Höhenmetern wartet. Nach dem zweiten Ruhetag geht es von dort durch die Toskana in den Westen, mit Ankünften in Viareggio und Tortona nach zwei hügeligen Etappen, die aber den Sprintern auch noch liegen könnten. Etappe 12 führt nach Rivoli in der Provinz Turin, wo eine schwere Schlussrunde für Selektion sorgen dürfte.
Cima Coppi in der Schweiz am Großen St. Bernhard
Die schwersten Tage warten dann in der zweiten Giro-Hälfte. Die 13. Etappe führt über 208 Kilometer und 5.100 Höhenmeter in die Schweiz nach Crans Montana – zum einzigen Auslands-Abstecher des 106. Giro. Auf dem Weg dorthin wird zum ersten Mal seit 1985 ein Pass außerhalb Italiens zum höchsten Giro-Anstieg der jeweiligen Ausgabe werden: Die 'Cima Coppi' wartet 2023 auf dem Großen St. Bernhard.
Tagsdrauf darf zwischen Sierre und Cassano Magnago nochmal durchgeatmet werden, bevor Etappe 15 die zweite Giro-Woche beschließt, mit einer schweren Schlussrunde rund um Bergamo – ein Tag für Ausreißer oder späte Angriffe in Sachen Klassement.
Nach dem zweiten Ruhetag kommt es dann knüppeldick: Von Sabbio Chiese geht es zur Bergankunft am Monte Bondone mit einem Tag über 198 Kilometer und 5.200 Höhenmeter, die Gardasee-Radurlaubern das Herz höherschlagen lassen wird: Passo di Santa Barbara, Passo Bordala, Matassone und Serrada sind zu erklimmen, bevor es zur rund 21,4 Kilometer langen Schlusssteigung von Aldeno auf den 1.632 Meter hohen Bondone geht.
Königsetappe über 5.400 Höhenmeter zu den Drei Zinnen
Anschließend geht es zwar noch einmal aus den Bergen hinaus und durch Venetien zu einer Sprintankunft ans Meer nach Caorle. Doch die 18. Etappe führt sofort wieder ins Gebirge nach Val di Zoldo zur nächsten Bergankunft – mit einer zweigeteilten Schlusssteigung bei Maximalsteigungen von bis zu 19 Prozent.
Die Königsetappe aber folgt mit dem 19. Teilstück zu den Tre Cime di Lavaredo – einer Bergankunft in 2.304 Metern Höhe. Vom Startort Longarone aus geht es über den Passo Campolongo, den Passo Valparola und den Passo Giau sowie den Passo Tre Croci auf 182 Kilometern zum Höhepunkt der Rundfahrt. 5.400 Höhenmeter machen das Teilstück nicht nur auf dem Papier zum schwersten des Giro.
Brutale Rampe im Bergzeitfahren
Das entscheidende Zeitfahren der 19. Etappe führt beginnend in Tarvisio zunächst etwas mehr als elf Kilometer lang gemäßigt durchs Tal, bevor dann eine brutale, 7,3 Kilometer lange Schlusssteigung hinauf zum Monte Lussari beginnt – mit durchweg zweistelligen Steigungsgraden und zwei Spitzen von bis zu 22 Prozent.
Nachdem dort die Entscheidung in der Gesamtwertung gefallen ist, führt ein langer Transfer das Peloton in die ewige Stadt. Auf zehn jeweils 11,5 Kilometer langen Runden warten dort nur noch 400 Höhenmeter und mit großer Sicherheit ein finaler Massensprint, um den 106. Giro zu beschließen.
Die Etappen des 106. Giro d’Italia
6. Mai, 1. Etappe: Fossacesia Marina – Ortona (18,4 km / EZF)
7. Mai, 2. Etappe: Teramo – San Salvo (204 km)
8. Mai, 3. Etappe: Vasto – Melfi (210 km)
9. Mai, 4. Etappe: Venosa – Lago Laceno (184 km)
10. Mai, 5. Etappe: Atripalda – Salerno (172 km)
11. Mai, 6. Etappe: Napoli – Napoli (156 km)
12. Mai, 7. Etappe: Capua – Gran Sasso d‘Italia(218 km)
13. Mai, 8. Etappe: Terni – Fossombrone (207 km)
14. Mai, 9. Etappe: Savignano Sul Rubicone – Cesena (33,6 km / EZF)
15. Mai, 1. Ruhetag
16. Mai, 10. Etappe: Scandiano – Viareggio (190 km)
17. Mai, 11. Etappe: Camaiore – Tortona (218 km)
18. Mai, 12. Etappe: Bra – Rivoli (179 km)
19. Mai, 13. Etappe: Borgofranco D’Ivrea – Crans Montana (208 km)
20. Mai, 14. Etappe: Sierre – Cassano Magnano (194 km)
21. Mai, 15. Etappe: Seregno – Bergamo (191 km)
22. Mai, 2. Ruhetag
23. Mai, 16. Etappe: Sabbio Chiese – Monte Bondone (198 km)
24. Mai, 17. Etappe: Pergine Valsugana – Caorle (192 km)
25. Mai, 18. Etappe: Oderzo – Val Di Zoldo (160 km)
26. Mai, 19. Etappe: Longarone – Tre Cime Di Lavaredo (182 km)
27. Mai, 20. Etappe: Tarvisio – Monte Lussari (18,6 km / EZF)
28. Mai, 21. Etappe: Roma – Roma (115 km)
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