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16.09.2022 | (rsn) – Schon drei Tage vor dem Start der Straßen-Weltmeisterschaften in Wollongong hat das deutsche Team erstmals die Zeitfahrstrecken inspizieren können. “Wir sind gut angekommen und konnten die Strecke auch schon abfahren. Allerdings herrscht viel Verkehr, wir konnten keine Ideallinie fahren und daher ist der Kurs noch schwer einzuschätzen. Er ist aber meiner Meinung nach vor Ort leichter als er zu Hause am Computer aussah“, gab Nikias Arndt, der am Sonntag neben Miguel Heidemann das Einzelzeitfahren der Männer bestreiten wird, schon eine erste Einschätzung der insgesamt 34,2 Kilometer langen Strecke ab.
Auf dem zweimal zu befahrenden Stadtkurs müssen mehrere kleinere Anstiege bewältigt werden, der herausfordernste davon ist der Mount Ousley jeweils etwa zur Hälfte der Runde. “Man muss vielseitig aufgestellt sein und ein Gefühl für die Strecke entwickeln, damit man seinen Rhythmus findet“, meinte Arndt, der wie Heidemann in der Mixed Staffel zum Einsatz kommt und auch das Straßenrennen bestreitet, wo er sich die Führungsrolle mit Georg Zimmermann teilen wird.
Im Zeitfahren der Frauen, die ebenfalls über die Distanz von 34,2 Kilometer antreten, wird der BDR durch Mieke Kröger und Ricarda Bauernfeind vertreten, beide gelten als Außenseiterinnen im Kampf gegen die Uhr. Top-Favoritinnen sind Titelverteidigerin Ellen van Dijk und Europameisterin Marlen Reusser.
Im Frauen-Straßenrennen ruhen die Medaillenhoffnungen auf Lippert
Dagegen peilt die deutsche Frauen-Auswahl im Straßenrennen am 24. September eine Medaille an. Für die soll die Deutsche Meisterin Liane Lippert sorgen, die eine sehr gute Saison in Australien mit Edelmetall krönen könnte. “Liane ist unsere Medaillenhoffnung“, betonte Bundestrainer André Korff, der mit Blick auf den Stadtkurs über insgesamt 164,3 Kilometer und 2.433 Höhenmeter nicht mit einer Sprintentscheidung rechnet. “Es ist ein anspruchsvoller Kurs, und der acht Kilometer lange Berg (Mount Keira zu Beginn des Rennens, d. Red.) ist auch nicht ohne. Ob er zum Scharfrichter wird, hängt davon ab, wie er gefahren wird“, meinte er.
Im U23-Straßenrennen der Männer gehört die deutsche Auswahl um Michel Heßmann und Felix Engelhardt (v. re.) zu den am stärksten besetzten Teams. | Foto: Cor Vos
Eine Medaillenchance rechnet sich auch Bundestrainer Ralf Grabsch für seine stark besetzte U23-Auswahl aus, die von Michel Heßmann, zuletzt Dritter der Tour de l’Avenir, und Europameister Felix Engelhardt angeführt wird. Heßmann wird auch im Zeitfahren zu beachten sein, wo er gemeinsam mit Hannes Wilksch die deutschen Farben vertritt.
Bei den Junioren will Herzog den WM-Titel auf der Straße
Bei den Junioren gehört Emil Herzog sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen zu den Podiumskandidaten. Der Deutsche Meister kommt auf insgesamt elf Saisonsiege und gewann zuletzt die Rübliland-Rundfahrt. “Es ist eine ziemlich kurvige Strecke, nicht ganz flach, so wie ich es mag. Eine Medaille ist möglich“, meinte der 17-jährige Herzog, der im Straßenrennen mit noch größeren Ambitionen antritt: “Mein Ziel ist der WM-Titel. Der Kurs liegt mir ebenfalls, er ist kurvig, am Berg werden Gruppen gehen, und der Wind kann eine entscheidende Rolle spielen“, sagte der junge Bayer, der in dieser Saison schon vier Rundfahrten gewinnen konnte.
Bei den Junioren peilt der Deutsche Meister Emil Herzog zwei Medaillen an, im Straßenrennen soll es Gold werden. | Foto: Cor Vos
Bei den Juniorinnen setzt Bundestrainer Lucas Schädlich auf Justyna Czapla. Die Europameisterin im Einzelzeitfahren dürfte mit dem Kurs in Australien gut zurechtkommen. Czapla wird sowohl im Straßenrennen als auch im Zeitfahren an den Start gehen.
Der WM-Zeitplan (Ortszeit / MESZ):
18.09. / Start 09.35 Uhr / 01.35 Uhr - Einzelzeitfahren Elite Frauen (34,2 km)
18.09. / Start 13.40 Uhr / 05.40 Uhr - Einzelzeitfahren Elite Männer ( 34,2 km)
19.09. / Start 13.20 Uhr / 05.20 Uhr - Einzelzeitfahren U23 Männer (28,8 km)
20.09. / Start 09.30 Uhr / 01.30 Uhr - Einzelzeitfahren Juniorinnen (14,4 km)
20.09. / 13.20 Uhr / 05.20 Uhr - Einzelzeitfahren Junioren (28,8 km)
21.09. / 14.20 Uhr / 06.20 Uhr - Team-Zeitfahren Mixed (28,2 km)
23.09. / 08.15 Uhr / 00.15 Uhr - Straße Junioren ( 135,6 km)
23.09. / 13.00 Uhr / 05.00 Uhr - Straße U23 Männer (169,8 km)
24.09. / 08.00 Uhr / 00.00 Uhr- Straße Juniorinnen ( 67,2 km)
24.09. / 12.25 Uhr / 04.25 Uhr - Straßenrennen Elite Frauen (164,3 km)
25.09. / 10.15 Uhr / 02.15 Uhr- Straßenrennen Elite Männer (266,9 km)
Das deutsche WM-Aufgebot:
Elite Männer Straßenrennen
Nikias Arndt (Team DSM), Nico Denz (Team DSM), Miguel Heidemann (B&B Hotels-KTM), Jonas Koch (Bora - hansgrohe), Jannik Steimle (Quick - Step Alpha Vinyl), Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert Matériaux)
Elite Frauen Straßenrennen
Ricarda Bauernfeind (CANYON // SRAM Generation), Romy Kasper (Jumbo - Visma), Franziska Koch (Team DSM), Mieke Kröger (Human Powered Health), Liane Lippert (Team DSM), Lea Lin Teutenberg (1999/Ceratizit-WNT Pro Cycling Team)
Welche Fahrerinnen und Fahrer die Einzelzeitfahren und das gemischte Teamzeitfahren bestreiten, wird erst vor Ort entschieden.
U23 Männer
Maurice Ballerstedt (Alpecin - Deceuninck), Felix Engelhardt (Tirol KTM), Michel Heßmann (Jumbo - Visma), Pierre-Pascal Keup (Lotto - Kern Haus), Jannis Peter (P&S Benotti), Tim Torn Teutenberg (Leopard), Hannes Wilksch (Team DSM Development)
U23 Männer Zeitfahren
Michel Heßmann (Jumbo - Visma), Hannes Wilksch (Team DSM Development)
Junioren Straßenrennen
Mauro Brenner (RSG Ansbach), Matteo Groß (Team Auto Eder / RV Conc. Reute), Emil Herzog (Team Auto Eder / SG Simmerberg 1904), Louis Leidert (RSV rad-net), Fabian Wünstel (RSV Rheinzabern)
Junioren Einzelzeitfahren
Emil Herzog (SG Simmerberg 1904), Louis Leidert (RSV rad-net),
Juniorinnen Straßenrennen
Justyna Czapla (ESV-Nürnberg Rangierbahnhof), Hannah Kunz (RSC Linden), Seána Littbarski-Gray (RSC Turbine Erfurt), Jule Märkl (RSC Linden), Jette Simon (1. FC Kaiserslautern)
Juniorinnen Einzelzeitfahren
Justyna Czapla (ESV-Nürnberg Rangierbahnhof / persönliches Startrecht als Europameisterin), Hannah Kunz (RSC Linden), Jette Simon (1. FC Kaiserslautern)
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