--> -->
08.08.2019 | (rsn) - Heute stand für uns die 5. Etappe an. Das Profil sollte flach sein mit einem Berg gegen Ende. Das "flach“ ersetzen wir sicherheitshalber mal mit "hügelig“. Um fast Punkt 8 Uhr charterten wir den Bus. Der Transfer war nicht allzu lang und somit hatten wir vor Ort noch etwas Zeit, uns mental auf das Rennen vorzubereiten. Peschgi war danach so aggressiv, dass er direkt eine Bank zerschmetterte.
Bevor ich mit der Erzählung zum Rennen beginne, eine Quizfrage: Wie viel Fahrer braucht ein Team, um eine Etappe zu gewinnen? Die Antwort folgt!
Als es losging mit dem Rennen, merkte ich schnell, das es ein sehr anstrengender Tag für mich werden würde. Ich fühlte mich einfach nicht frisch und war noch vor dem ersten gefahrenen Kilometer schon in der Wagenkolonne. Doch plötzlich stoppte das Rennen abrupt. Als hätten die Einheimischen mein Gefluche gehört, legten sie ein paar Autoreifen quer über die Straße und zündeten sie an. Ob die Gelbwesten Guadeloupe infiltriert haben?
Nach kurzer Wartezeit ging mein Leiden jedenfalls weiter. Hin und wieder schaffte ich es an die Spitze des Feldes, nur um die in Sprinterkreisen bekannte “Steintaktik“ zu fahren. Ich fuhr also vorne in den Berg hinein, in der Hoffnung, am Ende des Berges noch am Ende des Feldes zu sein. Es funktionierte häufig, aber nicht immer. Auch Basti war sehr häufig in meiner Nähe, da es ihm heute auch nicht so gut erging.
Während wir uns also hinten abmühten, im Feld zu bleiben, war der Wingman (Simon Wingen) wieder einmal verschollen. Allerdings war er diesmal an der Spitze des Feldes und jagte so ziemlich jeder Spitzengruppe hinterher, die er sah. So wurde mir zumindest berichtet.
Als ich mich so durch die Hügel schleppte, kam mir auf einmal Marcel Fröse vom Matrix Team entgegen. Ein bisschen stolz war ich auf diese Entdeckung, da es mittlerweile doch eher ein seltener Fund im Peloton ist, einen Matrix-Fahrer zu sichten. Auch er wirkte nicht mehr so frisch, was ich ihm dann auch sagte. Mit dieser Aussage behielt ich nicht ganz Recht, dazu dann später mehr.
Bei Kilometer 90 und 111 warteten noch zwei Bergwertungen auf uns, bei denen ich mir aber Hoffnungen machte, nicht abgehängt zu werden, um dann später in einen eventuellen Sprint einzugreifen. Wie in alten Zeiten, als ich noch Träger des Bergtrikots war, pedalierte ich den Anstieg hinauf, um ihn nur wenige Positionen hinter Freddy zu erklimmen. Auch der 48 Kilogramm leichte aktuellee Träger des Bergtrikots war nicht weit entfernt, ich befand mich also wirklich in bester Gesellschaft. Bergkönige unter sich… dachte ich, bis Duffi an der Seite überholte und auch Simon wenige Minuten später auftauchte. Der Berg war wohl einfach nicht so schwer wie erwartet. Auch die zweite Bergwertung war nicht allzu schwer, weshalb ein Massensprint gar nicht mehr so absurd erschien.
Das Feld schlängelte sich die Abfahrt hinab, passierte einen am Boden liegenden Kameramann des Kameramotorrads (ihm geht es hoffentlich gut, es sah aber so aus, als hätte er sich den Arm gebrochen) und begab sich auf die Verfolgung einer zuvor enteilten Spitzengruppe. Ich befand mich recht weit hinten im Feld, so dass die Zuschauer und Betreuer, welche uns Getränke reichen, leider schon ausverkauft waren, bis ich sie passierte. Der Durst wurde größer, aber die Distanz zum Ziel nicht wirklich kleiner.
Gerade als ich in einer langgezogenen Rechtskurve eine Flasche annehmen wollte, wurde sie mir von Timo Niesing, dem zweiten Matrix Fahrer im Rennen, vor der Nase weggeschnappt. Dies war ihm aber vergönnt, da er mir wenige Kilometer zuvor einen Schluck aus seiner Trinkflasche gab. Was jedoch wirklich faszinierend war, im selben Moment erkannte ich an der Spitze des Feldes Marcel Fröse, der gerade attackierte. Ich sah also beide Matrix Fahrer zur selben Zeit.
Ich sah, wie sich Fröse seinen Weg durch die kurz vor der Einholung stehende Spitzengruppe bahnte und direkt weiterzog. Den Erzählungen nach fand er auf dem Weg noch zwei weitere Begleiter, die aber nicht begeistert von der Idee der Führungsarbeit waren.
Im Feld wurde, wieso auch immer, noch einmal kurz Tempo herausgenommen, bevor es dann richtig mit der Verfolgung losging. Der Plan war, mit Simon und Peschgi in die Verfolgung mit einzusteigen, so dass Duffi und ich dann den Sprint fahren können. Simon hatte zuvor schon viel gearbeitet, wurde dann aber von einem Defekt ausgebremst. Es war sehr chaotisch, durch viele kurze Hügel, Kreisverkehre und die ein oder andere scharfe Kurve. Das Feld schaffte den Anschluss leider nicht ganz, was dann auch zu der Antwort der zu Beginn gestellten Frage führt.
Ein Team braucht zwei Fahrer im Rennen. Fröse gewann nach einer Solofahrt (mit zwei Begleitern) die Etappe im Sprint, wenige Sekunden später sprintete das Feld in eine Verfolgergruppe hinein um Platz vier. Mir wurde das Ganze dann etwas zu gefährlich und ich nahm die Beine hoch, was dann zu einem 26. Platz führte. Dafür sind alle heil ins Ziel gekommen und der Capitano hat keine Zeit verloren.
Viel Zeit für Spaß blieb nicht mehr, denn uns allen (vor allem unserem Zimmer) graut es vor der morgigen Königsetappe mit Schlussanstieg. Vor dem Rennen ist bekanntlich nach dem Rennen, daher bedienten wir uns noch fleißig am Buffet.
Wünscht mir Glück, die Zeit ist gegen uns!
Ängstliche Grüße,
Hermann
(rsn) - Ein letztes Mal sage ich Hallo aus Guadeloupe, heute stand die letzte Etappe an. Die Strecke war anfangs hügelig mit zwei kleinen Bergwertungen und führte dann auf einen welligen Rundkurs.
(rsn) - Hallo und guten Morgen zum nächsten Eintrag. Auf dem heutigen Plan stand zuerst ein Straßenrennen über 86 Kilometer und danach ein Einzelzeitfahren über 24 Kilometer. Als ich aufwachte, da
(rsn) - Liebes Tagebuch, wieso sind hier alle so gemein zu mir? Der Tag begann eigentlich sehr gut, denn auf dem Plan stand eine eher entspannte Etappe. Nur ein Berg zu Beginn, den wir aber schon kan
(rsn) - Hallo Freunde, es ist vollbracht! Wir haben die härteste Etappe hinter uns gebracht und sind noch mit allen sechs Fahrern im Rennen. Einfach war das jedoch nicht! Auf uns warteten, auf 126 Ki
(rsn) - Willkommen zum Eintrag über die 4. Etappe der Tour der Guadeloupe. Schon beim Aufstehen war die Stimmung in unserem "Zimmer der Schwergewichte" etwas betrübt, so wussten wir alle um die vi
(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour de
(rsn) - Ein tropisches Hallo zur 3. Etappe, auf dem Programm standen heute vier Bergwertungen, wovon eine direkt nach dem Start auf uns wartete. Die Marschroute war daher klar: den ersten Berg überle
(rsn) - Ein herzliches Hallo aus dem französischen Überseedepartement Guadeloupe. Wir sind hier zur Tour de Guadeloupe angereist und haben auch schon die ersten Rennen hinter uns, daher werde ich ku
(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara
(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma
(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli
(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Mathieu Kockelmann hat in Val-Suran die 4. Etappe der Tour de l´Avenir (2.NCup) gewonnen und sich dabei im Massensprint eines noch mehr als 90 Mann umfassenden Hauptfeldes vor dem Mexikaner
(rsn) – Bei der 80. Vuelta a Espana (2.UWT) steht am Mittwochnachmittag nach einem langen Transfer aus Voiron in der Nähe von Lyon in Frankreich nach Figueres im Nordosten Spaniens ein 24,1 Kilomet
(rsn) – Célia Gery hat in Val-Suran ihren dritten Etappensieg bei der Tour de l´Avenir Femmes (2.2U) gefeiert und damit auch der Deutschen Linda Riedmann das Grüne Trikot abgenommen. Gery setzte
(rsn) - Für die deutschen Kontinental-Teams ist die Lidl Deutschland Tour (2.Pro) mehr als nur ein Rennen. Es ist die größte Bühne des Landes, ein Kräftemessen mit der Weltelite und oft ein emoti
(rsn) – Der Parcours der Tour de France 2026 (2.UWT) wird, wie gehabt, erst Ende Oktober vorgestellt – genauer am 23. Oktober in Paris. Trotzdem aber laufen nach und nach nun die ersten Gerüchte
(rsn) – Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) wird entgegen ihres bisherigen Plans nun doch an den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali an den Start gehen. Das teilte
(rsn) – Bittere Neuigkeiten für den deutschen Frauen-Radsport: Das Women´s WorldTeam Ceratizit Pro Cycling wird im Jahr 2026 nicht mehr zum Profi-Peloton gehören. Wie der deutsche Rennstall am Di