--> -->

12.08.2019 | (rsn) - Ein letztes Mal sage ich Hallo aus Guadeloupe, heute stand die letzte Etappe an. Die Strecke war anfangs hügelig mit zwei kleinen Bergwertungen und führte dann auf einen welligen Rundkurs. Da das Rennen erst um die Mittagszeit startete, konnten wir endlich mal ausschlafen. Auch beim Frühstück konnte man sich Zeit lassen und wir trafen uns dann erst zum Mittagessen zur Teambesprechung.
Wir überlegten uns verschiedenste Szenarien, um das Gelbe Trikot dem Führenden aus- und Freddy anzuziehen. Der Kurs war allerdings nicht so richtig schwer, dafür die Beine aber umso schwerer. Wir fuhren mit dem Rad zum Rennen und machten uns so langsam fertig. Das Rennen ging los und direkt nach dem scharfen Start wurde attackiert. Was denn auch sonst, es ist ja erst Tag neun. Mir ging es anfangs, im Vergleich zu den attackierenden Mitstreitern, nicht so gut. Deshalb hielt ich mich auch ca. die ersten 69 Kilometer hinten auf. Basti schaffte sogar einmal den Sprung in die Spitzengruppe, allerdings war man sich dort nicht einig und die Einheimischen attackierten wie die Wilden. Völlig verständlich, denn Solosiege sind einfach schöner als Siege aus einer Gruppe heraus. Ob das Solo wirklich 100 Kilometer lang sein muss, sei mal so dahingestellt.
Kurz bevor es auf den Zielkurs ging, schaffte es tatsächlich eine Gruppe sich abzusetzen. Wir waren leider nicht mit dabei. Ich habe bis jetzt auch noch nicht so ganz begriffen wie die Gruppe zeitweiße knappe zwei Minuten Vorsprung herausfahren konnte. Ich konnte mich über die Wellen gerade so im Feld halten. Zum Glück gingen meine Beine irgendwann auf, und so schnupperte auch ich mal ein wenig Luft an der Spitze. Ein paar Attacken auf das Gesamtklassement wurden geritten, auch wir versuchten ein paar Mal den Capitano in Position zu bringen, aber es waren alle Teams aufmerksam und neutralisierten sich gegenseitig. Man merkte auch, dass viele Einheimische die letzte Chance sich nochmal zu zeigen, nutzen wollten, denn es war sehr hektisch und chaotisch. Selbst der furchteinflößende Capitano wurde bedrängt, was er mit einem Zeigen seines Eherings (denke ich, genau konnte ich es nicht erkennen) quittierte. Er ist ja schließlich in festen Händen, und überhaupt nicht auf fremden Körperkontakt aus!
Im Finale hielten wir erst gemeinsam Freddy vorne, nicht dass er hinter einem Sturz oder schlimmer noch, in einem Sturz, Zeit verlieren würde. Bei der drei Kilometer Marke schnappte ich mir dann Peschgi und wir machten uns auf den Weg nach vorne. Wir entgingen ganz knapp durch ein artistisches Kunststück einem Sturz, und kamen so relativ gut positioniert zur Flamme Rouge. Marcel startete bei ca. 800 Metern und überholte die anderen Züge als würden sie auf dem Abstellgleis stehen. Es war ein TGV gegen eine Regionalbahn. Allerdings beide ohne Klimaanlage.
Als es noch 300 Meter waren, sah ich die Spitzengruppe und zog meinen Sprint an, dockte noch kurz an der Gruppe an und gewann den Sprint vom Feld. Leider hatte sich die Gruppe aber zuvor zerlegt und ich wurde somit nur Fünfter. Ein schönes Resultat zum Abschluss, aber natürlich ist es immer bitter einen Sprint zu gewinnen aber nicht das Podest betreten zu dürfen. Allzu gerne hätte ich die Champagnerflasche entgegengenommen und wild um mich gesprüht!
Leider sind wir aber nicht alle heil angekommen – Simon geriet noch in einen großen Sturz bei der 400 Meter Marke. Das Pech scheint ihm hier wirklich an den Radschuhen zu kleben. Er kam aber glimpflich davon und wir wünschen ihm alle eine gute Besserung.
Der Capitano konnte seinen dritten Platz im Gesamtklassement sicher ins Ziel bringen, was uns alle sehr freut. Natürlich war ich etwas traurig, nicht das gesamte Team zur Verfügung gestellt zu bekommen als ich das Bergtrikot trug, aber ich denke, el Capitano hat seine „Co-Kapitänsrolle“ mehr als genutzt und auch den fleißigen Arbeiterbienchen gezeigt, dass es durchaus Spaß machen kann für ein größeres Ziel zu arbeiten.
Persönlich hatte ich mir zum Ziel genommen, einmal das Podium betreten zu dürfen, was ich durch den dritten Platz beim Prolog bereits erreicht hatte. Zudem das Bergtrikot tragen zu dürfen und zudem bei den Sprintetappen die Unterstützung der Mannschaft in meinem Rücken zu wissen, war ein sehr tolles Gefühl. Im Allgemeinen muss ich sagen, selten so einen Mannschaftsgedanken erlebt zu haben. Wirklich jeder Einzelne hat die persönlichen Ziele hintenangestellt, um zum Großen Ganzen beizutragen.
Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an alle, die diese Expedition ermöglicht haben. Wir haben den Abend noch bei dem ein oder anderen Glas Wein, Bier und Rum ausklingen lassen. Getreu dem Motto “Ehre wem Ehre gebührt“! Ich hoffe ich konnte der ein oder anderen Person ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und ihr hattet Spaß beim Lesen.
Bis zum nächsten Mal, denn vor der Rundfahrt ist bekanntlich nach der Rundfahrt!
Herzallerliebste Grüße,Hermann
11.08.2019Als Zombie aufgewacht, aber gut gelaunt eingeschlafen(rsn) - Hallo und guten Morgen zum nächsten Eintrag. Auf dem heutigen Plan stand zuerst ein Straßenrennen über 86 Kilometer und danach ein Einzelzeitfahren über 24 Kilometer. Als ich aufwachte, da
10.08.2019Wieso sind hier alle so gemein zu mir?(rsn) - Liebes Tagebuch, wieso sind hier alle so gemein zu mir? Der Tag begann eigentlich sehr gut, denn auf dem Plan stand eine eher entspannte Etappe. Nur ein Berg zu Beginn, den wir aber schon kan
09.08.2019Während Freddy den Berg hochflog, flogen hinten die Fäuste(rsn) - Hallo Freunde, es ist vollbracht! Wir haben die härteste Etappe hinter uns gebracht und sind noch mit allen sechs Fahrern im Rennen. Einfach war das jedoch nicht! Auf uns warteten, auf 126 Ki
08.08.2019Ob die Gelbwesten Guadeloupe infiltriert haben?!(rsn) - Heute stand für uns die 5. Etappe an. Das Profil sollte flach sein mit einem Berg gegen Ende. Das "flach“ ersetzen wir sicherheitshalber mal mit "hügelig“. Um fast Punkt 8 Uhr charterte
07.08.2019Es ging zu wie beim Bahnrennen hinter dem Derny(rsn) - Willkommen zum Eintrag über die 4. Etappe der Tour der Guadeloupe. Schon beim Aufstehen war die Stimmung in unserem "Zimmer der Schwergewichte" etwas betrübt, so wussten wir alle um die vi
06.08.2019Dombrowski rutscht in Guadeloupe vom 3. auf den 5. Rang(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour de
06.08.2019Unser Capitano Freddy zündete ein Feuerwerk(rsn) - Ein tropisches Hallo zur 3. Etappe, auf dem Programm standen heute vier Bergwertungen, wovon eine direkt nach dem Start auf uns wartete. Die Marschroute war daher klar: den ersten Berg überle
05.08.2019Nach 18 Jahren als Lizenzfahrer erstmals im Bergtrikot(rsn) - Ein herzliches Hallo aus dem französischen Überseedepartement Guadeloupe. Wir sind hier zur Tour de Guadeloupe angereist und haben auch schon die ersten Rennen hinter uns, daher werde ich ku
28.10.2025Jayco - AlUla hat Bankgarantie noch nicht vorgelegt (rsn) – Der Name Jayco - AlUla fehlte in der letzten Woche auf der Liste derjenigen UCI-Teams, die sich um eine WorldTour-Lizenz für den nächsten Dreijahres-Zyklus bewerben. Grund dafür ist, das
28.10.2025Nach “Schock-Aus“: Thüringen Ladies Tour doch mit Zukunft? (rsn) – Nachdem das Land Thüringen eine bereits zugesagte finanzielle Förderung in Höhe von 200.000 Euro rückgängig gemacht hatte, musste die Lotto Thüringen Ladies Tour 2025 abgesagt werden.
28.10.2025Krieger beendet aktive Karriere und wechselt ins Auto (rsn) – Es ist ein leiser Abschied, den Alexander Krieger von seiner Profikarriere vollzogen hat. Aber es ist einer. Wie sein Team Tudor nun bekanntgegeben hat, wechselt der 33-Jährige vom Rad ins
28.10.2025Lidl – Trek künftig mit deutscher Lizenz unterwegs (rsn) – Das Team Lidl - Trek fährt künftig unter deutscher Flagge. Nachdem der Lebensmittel-Discounter aus Baden-Württemberg bereits gestern die Übernahme der Mehrheitsanteile am Rennstall kommu
28.10.2025Lipowitz würde auch 2026 gerne die Tour ins Visier nehmen (rsn) – Wenige Tage nach der Streckenpräsentation der 113. Tour de France ist noch offen, wen Red Bull – Bora – hansgrohe im kommenden Jahr als Kapitän zu den drei großen Rundfahrten schicken
28.10.2025Page zu Cofidis, Krieger neuer Sportdirektor bei Tudor-Development (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
27.10.2025Matxin verrät Pogacar-Pläne nach UAE-Rekordjahr (rsn) – UAE – Emirates – XRG-Manager Matxin Fernandez hat bekanntgegeben, dass bei Tadej Pogacar zwei Fixpunkte im Kalender für die Saison 2026 feststehen. Gegenüber der spanischen Zeitung Ma
27.10.2025Bulgarien, Blockhaus, Dolomiten: Gerüchte um Giro-Strecke 2026 (rsn) – Nachdem die kündigte nach der Streckenpräsentation der Tour an, dass man das Programm der Topfahrer des Teams erst nach Bekanntgabe der Routen der anderen Grand Tours festlegen wolle. An
27.10.2025Vivianis letzter Tanz endete im Regenbogentrikot (rsn) – Es war wohl der emotionale Höhepunkt der 122. Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, als Elia Viviani bei seinem letzten großen internationalen Rennauftritt noch einmal um den Wel
27.10.2025Lidl erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Lidl - Trek (rsn) – Das deutsche Unternehmen Lidl hat die Mehrheitsbeteiligung am US-Team Lidl – Trek erworben. Das gab der Discounter in einer Pressemitteilung bekannt. Das Vorgehen folgt einer Ankündigung
26.10.2025Augenstein und Kluge können sich nur kurz über WM-Bronze freuen (rsn) – Roger Kluge und Moritz Augenstein hatten sich am Schlusstag der Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile schon für die Siegerehrung vorbereitet. Das deutsche Madison-Duo hatte auch al
26.10.2025Vuelta a Espana 2026 beginnt mit Einzelzeitfahren in Monaco (rsn) – Während seit dem vergangenen Donnerstag bereits die gesamte Strecke der 113. Tour de France bekannt ist, haben die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt nun zumindest den Auftakt der 81. Ausg