Bei Paris - Roubaix 80 Kilometer Schmerzen

Zabel kämpfte sich mit offenen Handflächen ins Ziel

Von Joachim Logisch aus Roubaix

Foto zu dem Text "Zabel kämpfte sich mit offenen Handflächen ins Ziel"
Rick Zabel (Katusha-Alpein) im Ziel von Paris - Roubaix | Foto: Logisch

08.04.2018  |  (rsn) - Wie ein Leuchtsignal ist Rick Zabel (Katusha-Alpecin) bei der 116. Austragung des Klassikers Paris-Roubaix zwar nicht vorangefahren. Dafür hat der Sprinter für seine Kapitäne Nils Politt und Tony Martin vorbildlich und fast bis aufs rohe Fleisch gearbeitet.

"Nachdem ich den beiden geholfen hatte, war 80 Kilometer vor Schluss bei mir der Ofen aus. Ich musste aber noch bis ins Ziel fahren. Das war das reine Leiden“, erklärte Zabel trotzdem gutgelaunt im Ziel. "Meine Handflächen sind auch auf“, sagte er und zeigte die großen, hellroten Wunden, wo er sich die Haut wie ein Bauarbeiter am ersten Arbeitstag zu Blasen aufgerieben hatte, die unterwegs auch noch aufplatzten. "Da muss man auf die Zähne beißen und einfach weiterfahren“, beantwortete Zabel die Frage von radsport-news.com, wie er es über die Kopfsteinpflasterpassagen bis nach Roubaix geschafft habe.

Der Katusha-Alpecin-Profi hatte sich zu Beginn - wie angekündigt - für seine Kapitäne förmlich aufgerieben. "Ich habe meine Arbeit erledigt und Tony Martin und Nils Politt vor den Pavés vorne reingebracht. Im Wald von Arenberg habe ich versucht, das wieder zu machen“, erzählte er zufrieden.

Dass er die legendäre Kopfsteinpflasterpassage - eine von dreien mit fünf Sternen der nöchsten Kategorie - in der oft Vorentscheidungen fallen, "überlebte“, überraschte ihn selber. "Da war ich echt verblüfft, dass ich bei den ersten 30 bis 40 Mann noch dabei war. Dann attackierte Nils (Politt) und ich bin den Konterattacken hinterhergegangen, um zu helfen und habe auch noch geholt. Mehr ging nicht mehr…“, fügte er an.

Das Ziel erreichte Zabel dennoch, wo Katusha-Alpecin bereits Politts guten siebten Platz feierte. "Ein Platz unter den Top Ten ist toll und macht mich richtig happy", freute er sich für seinen Teamkollegen.

Dafür hatte sich die Schinderei für ihn wirklich gelohnt!

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