Oman: Sturz raubt Kapitän Bardet Sieg-Chance

Frank: "Nicht das Beste, was vor einem Berg passieren sollte"

Foto zu dem Text "Frank:
Schmerzverzerrtes Gesicht: Romain Bardet (Ag2R) nach seinem Sturz auf der Oman-Königsetappe | Foto: Cor Vos

18.02.2017  |  (rsn) - Romain Bardet (Ag2R) rollte als Zehnter, 44 Sekunden hinter Tagessieger Ben Hermans (BMC), ins Ziel der Königsetappe der 8. Tour of Oman (2.HC), antwortete auf die Frage von radsport-news.com mit einem knappen "Ja, ich bin gestürzt" und rollte mit einer wegwerfenden Handbewegung weiter. Die Chancen auf den Gesamtsieg bei der sechstägigen Rundfahrt hat der Vorjahreszweite, der aktuell auf Position sechs geführt wird, auf dem 152,5 Kilometer langen Abschnitt von Samail zur Bergankunft am Jebel Akhdar (Green Mountain) sämtlich eingebüßt. Die Frage, die sich stellte, war, ob der Massensturz auf den letzten 40 Kilometern dafür verantwortlich war.

Während Hermans, der sein Rotes Trikot souverän verteidigte und nun vor dem größten Erfolg seiner Karriere steht, bezweifelte, dass der Crash, in den nach Angaben von Bardets Teamkollege Oliver Naesen rund 50 Fahrer verwickelt waren, den Ausgang des Rennens beeinflusst habe, sah man bei Ag2R die Dinge etwas anders.

"Ich war bei ihm beim Sturz. Wir sind dann wieder vorn rangekommen. Aber so ein Sturz verändert deinen Fokus“, meinte Naesen. "Romain hat, glaube ich, an der Seite etwas abbekommen, und auch sein Rad lief nicht mehr ganz rund. Pech gehabt." Und Bardets Edelhelfer Mathias Frank ergänzte gegenüber radsport-news.com: "Romain hat sich beim Sturz sicher schon weh getan. Es ist zum Glück nichts Schlimmeres, aber auch nicht das Beste, was einem vor einem solchen Berg passieren sollte.“

Dennoch versuchte Ag2R, das Beste aus der Situation zu machen. „Auf der Rampe zwei Kilometer vor dem Ziel sagte mir Romain, dass ich das Tempo verschärfen solle. Das habe ich dann auch gemacht, wir waren da etwa sieben, acht Fahrer“, schilderte Frank das Finale am bis zu 13,5 Prozent steilen Green Mountain. Schließlich ging Bardet nach Angaben seines schweizer Edelhelfers, der erneut eine erstklassige Vorstellung ablieferte, sogar noch selbst in die Offensive.

"Romain hat attackiert und eine Vierergruppe mit Hermans und Aru hat sich gelöst. Einen Kilometer vor dem Ziel konnte er das Tempo leider nicht mehr durchhalten“, so Frank. Auf den letzten 50 Metern schloss der 30-Jährige dann noch zu seinem Kapitän auf und wurde Tagesachter, zwei Plätze vor Bardet.

Das Rote Trikot war da schon im Ziel, unerreichbar für den 26-jährigen Franzosen.

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