Belgier gewinnt 8. Tour of Oman

Kristoff auch in Muttrah vorn, Hermans mit Schrammen ins Ziel

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Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) hat auch die letzte Etappe der 8. Oman-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

19.02.2017  |  (rsn) - Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) hat nach dem Auftakt und dem dritten Teilstück auch das Finale der 8. Tour of Oman (2.HC) gewonnen. Der Norweger entschied am Sonntag die abschließende 6. Etappe über 130,5 Kilometer von The Wave zur Muttrah Corniche im Massensprint für sich und wiederholte damit seinen Erfolg vom vergangenen Jahr.

Hinter dem 29-jährigen Kristoff kam der Rumäne Eduard Michael Grosu (Nippo-Vini Fantini) auf den zweiten Platz, Dritter wurde der Italiener Sacha Modolo (UAE Abu Dhabi).

An der Spitze der Gesamtwertung gab es wie erwartet keine Änderungen mehr. Der Belgier Ben Hermans (BMC) behauptete ein letztes Mal sein Rotes Trikot, das er auf der 2. Etappe erobert hatte, und sicherte sich den Rundfahrtsieg mit 22 Sekunden Vorsprung vor dem Portugiesen Rui Costa (UAE Abu Dhabi) und 35 vor dem Italiener Fabio Aru (Astana). Vierter wurde der Eritreer Merhawi Kudus, der zudem als bester Jungprofi ausgezeichnet wurde und dessen Dimension-Data-Mannschaft die Teamwertung gewann.

Doch obwohl Hermans seinen recht komfortablen Vorsprung letztlich souverän verteidigte, ging es für ihn nicht ohne einen Schreckmoment und Schrammen ab, ehe der bisher größte Erfolg seiner Laufbahn feststand. "Es war heute gar nicht so einfach. Wir hatten uns eigentlich auf einen leichteren Job eingestellt, aber vor dem Prämiensprint machte Aqua Blue plötzlich Tempo, um die Ausreißer zu kriegen. Dadurch kam große Unruhe ins Feld, Es gab Stürze, auch ich stürzte (zeigte auf Abschürfungen am Ellenbogen), nichts Schlimmes, aber ich lag unten. Zum Glück konnte ich weiterfahren“, kommentierte der 30-jährige gegenüber radsport-news.com die Schlussetappe.

Dagegen lief für Kristoff alles nach Plan. Seine Helfer holten mit Iljo Keisse (Quick-Step Floors) den letzten von zunächst drei Ausreißern wenige Kilometer vor dem Ziel ein und bereiteten dem Kapitän dann den Sprint mustergültig vor. "Es war ziemlich windig heute. Das Team musste deshalb viel arbeiten. Alle Beine mussten eingesetzt werden, um dann auch den Ausreißer von Quick-Step einzufangen. Es war hart. Ich musste nur die letzten 150 Meter in den Wind, aber sie haben sich angefühlt wie 300 Meter“, sagte Kristoff, der sich auch das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers der Rundfahrt sicherte und nun auf bereits vier Saisonsiege kommt. "Die Form stimmt, auch das Team ist superstark drauf, drei Etappensiege sind eine klasse Ausbeute. Wir freuen uns nun auf Paris - Nizza und die Klassikerwochen - und hoffen, dass wir nicht zu früh zu gut in Form gekommen sind“, fügte Kristoff mit Blick auf die kommenden Aufgaben an.

Bevor der schnelle Skandinavier an der Strandpromenade von Muttrah seine Beine sprechen lassen konnte, hatten Keisse, sein Landsmann Aime De Gendt (Sport Vlaanderen) sowie der Franzose Benjamin Giraud (Delko Marseille Provence) das Geschehen bestimmt. Bei starkem Wind legte das Trio rund drei Minuten zwischen sich und das Feld, in dem vor allem BMC und Aqua Blue für Tempo sorgten.

Noch vor dem ersten der beiden kategorisierten Anstiege des Tages machte dann  Hermans unerwünschte Bekanntschaft mit dem Asphalt. Doch der Träger des Roten Trikots kam mit kleineren Blessuren davon und schaffte schnell wieder den Anschluss ans Feld. Im Al Hamriyah-Anstieg fiel auch Giraud aus der Spitzengruppe zurück, wogegen Keisse und De Gendt einen Vorsprung von gut einer Minute auf die Verfolger behaupteten.

Auf dem Rundkurs von Muttrah ließ dann der Quick-Step-Profi seinen Konkurrenten mit einer Tempoverschärfung rund zehn Kilometer vor dem Ziel stehen - doch angesichts eines Vorsprungs von nur noch 45 Sekunden war auch das Unterfangen des 34-jährigen Keisse aussichtslos, zumal nun Katusha-Alpecin alles daransetzte, für Kristoff einen weiteren Massensprint zu erzwingen.

Auf den letzten fünf Kilometern war dann zwar auch der letzte Ausreißer gestellt, doch für Katusha-Alpecin die Arbeit damit noch nicht erledigt. Der Gesamtsechste Romain Bardet (Ag2R) und Olympiasieger Greg Van Avermaet (BMC) starteten nämlich eine Überraschungsattacke, die allerdings ebenfalls vereitelt wurde. Danach erst war das Terrain für Kristoffs dritten Etappensieg in Oman bereitet.

Tageswertung:
1. Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin)
2. Rumäne Eduard Michael Grosu (Nippo-Vini Fantini) s.t.
3. Sacha Modolo (UAE Abu Dhabi)
4. Bert Van Lerberghe (Sport Vlaanderen)
5. Manuel Belletti (Wilier Southeast)
6. Ramon Sinkeldam (Sunweb)
7. Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida)
8. Lasse Norman Hansen (Aqua Blue Sport)
9. Kristian Sbaragli (Dimension Data)
10.Roy Jans (Wanty-Groupe Gobert)

Gesamtwertung:
1. Ben Hermans (BMC)
2. Rui Costa (UAE Abu Dhabi) +0:22
3. Fabio Aru (Astana) +0:35
4. Merhawi Kudus (Dimension Data) +0:58
5. Tsgabu Grmay (Bahrain-Merida) +1:12
6. Romain Bardet (Ag2R) +1:17
7. Mathias Frank (Ag2R) +1:19
8. Morton Lachlan (Dimension Data) +1:21
9. Giovanni Visconti (Bahrain-Merida) +1:33
10.Nathan Haas (Dimension Data) +1:38

Punktewertung:
1. Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin)

Nachwuchswertung:
1. Merhawi Kudus (Dimension Data)

Teamwertung:
1. Dimension Data


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