Ryan, Küllmer und Becker attackieren

Brand schlägt Guarischi um Zentimeter und holt Führung

Von Felix Mattis aus Moorslede

Foto zu dem Text "Brand schlägt Guarischi um Zentimeter und holt Führung"
Lucinda Brand (Rabo-Liv) gewinnt die 1. Etappe der Lotto Belgium Tour vor Barbara Guarischi (Canyon-SRAM) | Foto: Cor Vos

08.09.2016  |  (rsn) - Das deutsche Team Canyon-SRAM hat am Ende der 1. Etappe bei der Lotto Belgium Tour in Moorslede einmal mehr einen fast perfekten Sprintzug aufgebaut, wurde nach 121,4 Kilometern aber trotzdem nicht mit dem Sieg belohnt. Lucinda Brand (Rabo-Liv) war auf den letzten Metern zur Ziellinie schneller als Barbara Guarischi (Canyon-SRAM) und zog aus dem Windschatten der Italienerin gerade noch vor der Linie vorbei zum Tagessieg. Dritte wurde mit ebenfalls nur ein paar Zentimetern Rückstand Brands Teamkollegin Marianne Vos.

"Wir hatten entschieden, dass ich sprinte und Marianne mir hilft. Wegen der schnellen letzten Kurve blieb sie an meinem Hinterrad und sorgte so dafür, dass es eine Lücke zur nächsten Kontrahentin geben würde. Das war ideal, denn ich hatte ja einen perfekten Leadout von Canyon", sagte Brand im Ziel. "Tiffany (Cromwell von Canyon-SRAM, d. Red.) hat einen tollen Job gemacht von der letzten Kurve an und ich konnte dann von Barbaras Hinterrad lossprinten."

Durch den Sieg und die damit verbundenen zehn Bonussekunden holte sich Brand auch die Gesamtführung von Prolog-Gewinnerin Annemiek Van Vleuten (Nationalteam Niederlande). Die kam zwar im ersten Teil des im Finale zerrissenen Feldes an, war aber eben nur mit acht Sekunden Vorsprung auf Brand in die Etappe gestartet.

Im Verlauf der Etappe hatte zunächst eine andere Canyon-Fahrerin das Bild geprägt. Alexis Ryan setzte sich nach gut 50 Kilometern vom Rest ab und fuhr über anderthalb Minuten Vorsprung heraus. "Hannah Barnes hatte vorher attackiert und als sie zurück kam, hatte ich das Bauchgefühl, dass ich jetzt gehen sollte. Unglücklicherweise kam aber niemand mit mir", sagte die US-Amerikanerin radsport-news.com am Abend lächelnd. "Deshalb war ich dann ganz alleine, was etwas schade war und sehr hart."

Mit 44 Sekunden Vorsprung passierte Ryan die Ziellinie zum ersten Mal, doch die 21-Jährige hatte noch sechs Runden in Moorslede zu je neun Kilometern vor sich. Sie sicherte sich bei der zweiten Zielpassage drei Bonussekunden für den zweiten Bonussprint und bekam anschließend Begleitung durch die Schwedin Sara Penton (Lares-Waowdeals), die aus dem Feld zu ihr nach vorne gefahren war. Gemeinsam schafften die beiden es auch noch drei Runden vor Schluss zum dritten Bonussprint, den Penton vor Ryan gewann, doch dann war das Rennen im Hauptfeld eröffnet.

Eine Fünfergruppe mit Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) und Thalita De Jong (Rabo-Liv) schloss die Lücke und sorgte so dafür, dass hinten nun die Verfolgung intensiviert wurde. Kurz vor Ende der drittletzten Runde stürzte dann De Jong und fiel hinter das Feld zurück, schaffte aber den Anschluss in der vorletzten Runde wieder und konnte ihr Nachwuchstrikot so verteidigen. Inzwischen wurden auch die Spitzenreiterinnen wieder gestellt, so dass Ryans Flucht nach rund 50 Kilometern an der Spitze vorbei war - trösten durfte sie sich mit dem Preis der kämpferischsten Fahrerin und der Führung in der Zwischensprintwertung.

Zehn Kilometer vor dem Ziel attackierten Anisha Vekemans (Lotto-Soudal) und Charlotte Becker (Hitec Products) gemeinsam mit Lisa Küllmer (Nationalteam Deutschland). Das Trio fuhr schnell einige Meter Vorsprung heraus, doch auf der Zielgeraden eingangs der Schlussrunde bekamen sie Begleitung von Hannah Barnes (Canyon-SRAM) sowie Titelverteidigerin Emma Johansson (Wiggle-High5).

Von den Top-Teams fehlte vorne Rabo-Liv, doch auch Alé Cipollini hoffte auf einen Massensprint, und so ließ das Peloton die neuen fünf Spitzenreiterinnen gar nicht erst vor der Leine. Vier Kilometer vor dem Ziel kam es zum Zusammenschluss, so dass Canyon-SRAM seinen Sprintzug aufbauen konnte, an dessen Ende Cromwell das Feld 200 Meter vor dem Ziel durch die letzte Kurve führte und Guarischi 125 Meter vor dem Ziel lossprintete - mit Brand am Hinterrad.

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