Etappe 17: Bern – Finhaut-Emosson, 184,5 km

Finale Furioso an der französischen Grenze

Von Thomas Goldmann

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Das Streckenprofil der 17. Tour-Etappe | Foto: A.S.O.

20.07.2016  |  (rsn) - Nach dem Ruhetag bleibt die Tour noch einen weiteren Tag in der Schweiz. Doch diesmal kommt es knüppeldick. Die Bergankunft in Finhaut-Emosson wird den Fahrern alles abverlangen. Am Ende des Tages werden sich nur noch die besten Bergfahrer einen erbitterten Kampf um den Etappensieg und das Gelbe Trikot liefern. Der steile Schlussaufstieg verzeiht keine Schwäche und könnte das Gesamtklassement vor dem Bergzeitfahren am nächsten Tag nochmals mächtig durcheinander wirbeln.

TagesTour: Das Peloton nimmt gut 150 Kilometer Anlauf, ehe mit dem Col de la Forclaz (1. Kategorie) das schwere Finale eingeläutet wird. Zuvor stehen mit der Côte de Saanemöser (bei Kilometer 72,5) und dem Col de Mosses (bei Kilometer 105) lediglich zwei Bergwertungen der 3. Kategorie und ein Zwischensprint bei Kilometer 150 auf dem Programm. Der Col de la Forclaz, dessen Gipfel 18 Kilometer vor dem Ziel erreicht wird, bildet mit 8,2 Prozent Durchschnittssteigung auf 12,2 Kilometern die Vorspeise zum Schlussaufstieg nach Finhaut-Emosson (Hors Catégorie). Die Straße steigt bis zum Ziel über 10,4 Kilometer bei 8,4 Prozent im Durchschnitt an. Vor allem die letzten sechs Kilometer sind besonders schwer, denn die Steigung fällt kaum noch unter zehn Prozent. Das Ziel befindet sich im Kanton Wallis, zuvor sind die Fahrer im Kanton Bern und im Kanton Waadt unterwegs.

KulTour: In der Nähe des Zielgeländes liegt der Emosson-Stausee. Er dient vorrangig zur Stromerzeugung, stellt für seine Besucher aber auch einen wunderschönen Aussichtspunkt dar. Zudem lohnt sich eine Wanderung zum 2830 Meter hohem Cheval Blanc an der Grenze zu Frankreich. Vom Gipfel bietet sich ein beeindruckendes Panorama über die Berner Alpen und das Mont-Blanc-Massiv.

HisTourie: In Finhaut-Emosson endet zum ersten Mal eine Etappe der Tour de France. Einen kleinen Vorgeschmack auf die Tour 2016 bietet ein Blick zurück auf das Critérium du Dauphiné 2014. Die damalige Bergankunft des 7. Abschnitts entschied Lieuwe Westra für sich. Alberto Contador und Chris Froome bekämpften sich auf den letzten Kilometern bis aufs Zahnfleisch, wobei der Brite den Kürzeren zog. Contador ließ Froome und dessen Teamkollegen Richie Porte mit einem Antritt rund zwei Kilometer vor dem Ziel stehen, distanzierte seinen Rivalen um 20 Sekunden und übernahm das Gelbe Trikot von Froome.

RSN-Prognose: Eine Etappe mit einem brutal schweren Finale. Die flache Anfahrt wird es einer Fluchtgruppe ermöglichen, mit einem großen Vorsprung in die letzten beiden Pässe des Tages zu gehen. Der wird aber nicht groß genug sein, um sich die Favoriten vom Hals zu halten, wenn hinten der Großkampf voll entbrennt. Wer eine Vorentscheidung im Kampf um den Tour-Sieg herbeiführen will, dem wird dafür auf dem Weg nach Finhaut-Emosson eine optimale Plattform geboten.

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