Janorschkes Algarve-Tagebuch / 2. Etappe

Einmal zum Ende der Welt und zurück

Von Grischa Janorschke

Foto zu dem Text "Einmal zum Ende der Welt und zurück"
Grischa Janorschke (Roth) im Zeitfahren der Algarve-Rundfahrt | Foto: Team Roth

19.02.2016  |  (rsn) - Heute stand das Zeitfahren an - einmal zum "Ende der Welt" und wieder zurück. Wir fuhren am späten Vormittag einmal die Strecke ab, und es war wirklich von allem etwas dabei.

Auf den ersten fünf Kilometern ging es zunächst 500 Metern auf Kopfsteinpflaster in den Ort, dann wellig kreuz und quer durch den Startort, ständige Richtungswechsel, eine Spitzkehre, etliche Kreisverkehre (einer davon wurde L.L. Sanchez zum Verhängnis) - kurzum sehr technisch.

Der zweite Teil führte dann auf einer breiten Straße immer an der Steilküste entlang zu einem Leuchtturm, dort 180-Grad-Wende und wieder zurück. Zum Abschluss ging es dann nochmal für 600 Meter über Pflaster ins Ziel.

Die Landzunge, auf der wir fuhren, wird das "Ende der Welt" genannt, da es der süd-westlichste Punkt Portugals ist und die Menschen wohl früher dachten, dass dort die Welt zu Ende sei.

Auf dem letzten Kilometer zur Wende hatte man quasi links und rechts von sich den Atlantik - landschaftlich also wirklich reizvoll. Zumindest bei der Streckenbesichtigung hatte man dafür noch ab und an einen Blick, im Zeitfahren selbst war das dann nicht mehr möglich, denn es herrschte starker Wind, teilweise in kleinen Böen.

Bei der Streckenbesichtigung fuhr ich vorne ein 85mm-Vorderrad und bereits nach wenigen Metern stellte sich das dann am heutigen Tag als "unfahrbar" heraus - in Aero-Position bei Seitenwind hatte man das Rad nicht wirklich im Griff und so starteten fast alle Fahrer mit flacheren Laufrädern. Ich persönlich wählte sogar das flache 38mm-Vorderrad, um auf Nummer sicher zu gehen.

Ich bin kein ausgewiesener Zeitfahrspezialist, trainiere also nicht regelmäßig auf dem Rad und hatte keinen Bock, wegen einer Windböe auf die Fresse zu fliegen.

Im Rennen stellte sich das dann auch als absolut richtige Wahl heraus, denn teilweise musste ich mich echt darauf konzentrieren den Lenker ordentlich festzuhalten und mich auf den Wind zu "legen". Auf dem Weg raus kam der Wind prinzipiell eher seitlich von vorne, wobei es einige kleinere Richtungswechsel gab, die das immer etwas veränderten und auf dem Rückweg kam er dann eher von hinten und ich fuhr für einige Zeit über 60kmh - die Spitzenfahrer natürlich noch viel schneller. Denn ich hatte nach 18 Kilometern als 95ster 2:36 Sekunden Rückstand auf Cancellara.

Kleine Anekdote von Nico Brüngger - er startete eine Minute vor "Spartacus" und wir zogen ihn unter anderem damit auf, dass er sich doch einfach mal "rein hängen" solle. Wenn Cancellara dann von hinten käme, würde er mit einer Minute Rückstand ins Ziel kommen und hätte damit an den Top-Ten gekratzt.

Deshalb existiert vom Überholvorgang Cancellara / Brüngger nun ein kurzes Smartphone-Video, das aus dem Begleitfahrzeug heraus gemacht wurde - und Nico muss sich von uns anhören, dass er vom Windstoß des Überholvorgangs beinahe vom Rad gestoßen worden wäre...

Unser GC-Mann Pires hatte leider etwas Pech. In einem Schlagloch rutschte ihm der Lenker etwas nach unten, seine Position war dadurch "zerstört" und das brachte ihn natürlich aus dem Rhythmus. Statt sich wie geplant im GC zu verbessern, bleibt es erstmal bei Platz 28 für ihn.

Viele Grüße,
Grischa

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)