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19.07.2013 | (rsn) - Das Spektakel von Alpe d’Huez ist überstanden, doch die Alpen-Tortur hat gerade erst begonnen. Heute geht es mit einer schweren Bergetappe weiter, die zwar nicht mit einer Bergankunft endet, dafür aber gleich fünf Pässe beinhaltet und mit mehr als 4.500 Höhenmetern die insgesamt umfangreichste Kletterpartie der Tour darstellt. Auch wenn dieser Tag prädestiniert für Ausreißer zu sein scheint, so dürfen sich die Favoriten im Kampf um Gelb keine schwache Sekunde erlauben.
Die Strecke: 204,5 km, Bergetappe, 2 Berge der Ehrenkat., 2 Berge der 1. Kat., 1 Berg der 2. Kat.
Nach der Ankunft in L’Alpe d’Huez am späten gestrigen Nachmittag hat es Stunden gedauert, bis alle Fans ins Tal zurückgekehrt und aus diesem verschwunden waren. Doch im Laufe der Nacht sind sie alle ausgeströmt, um sich auf die 200 heutigen Kilometer zu verteilen. Denn attraktive Punkte zum Zuschauen gibt es auf der 19. Etappe genug. Los geht es am Fuß des d’Huez-Anstiegs in Bourg d’Oisans auf der D1091 mit knapp zehn flachen Kilometern in Richtung Norden und dann rechts ab zum Stausee von Oz.
Dort beginnt die 21,6 Kilometer lange und im Schnitt 5,1 Prozent steile Steigung zum Col du Glandon. Doch die vergleichsweise niedrige Steigungsrate dieses Ehrenkategorie-Anstiegs täuscht: Zwei kurze, steile Zwischenabfahrten von jeweils knapp zwei Kilometern Länge verfälschen den Gesamtdurchschnitt. Vorbei am Gebirgs-Stausee Lac de Grand Maison, der bereits auf 1.695 Metern liegt, geht es links hinauf zur Glandon-Passhöhe auf 1.924 Metern - führe man geradeaus weiter, so käme man nach drei Kilometern auf den Col de la Croix de Fer.
Doch die Fahrer stürzen sich stattdessen in die 20 Kilometer lange Abfahrt vom Glandon hinunter nach Saint-Etienne-de-Cuines im Maurienne-Tal, wo nach acht flachen Kilometern über den Fluss Arc in La Chambre die 19,2 Kilometer lange und sehr gleichmäßig knapp acht Prozent steile Rampe zum Col de la Madeleine (Ehrenkategorie) beginnt. Wenn die Fahrer auch diese Schwierigkeit überwunden haben, dann stehen bereits knapp 3.000 Höhenmeter auf ihrem Tacho, doch es sind gerade einmal 83,5 der 204,5 Kilometer des Tages absolviert.
Vom Madeleine geht es über eine 30 Kilometer lange Abfahrt hinunter durch den Ski-Ort La Thuille und nach Rognax im Tal der Isere. 16 flache Kilometer später beginnt dann nach dem Zwischensprint in Albertville (Kilometer 129,5) das Finale. Zunächst müssen die Fahrer den Col de Tamié (8,6 km, 6,2 %, 2. Kat.) und nach kurzer Abfahrt den Col de l’Épine (6,1 km, 7,6 %, 1. Kat.) bezwingen, bevor 15 wellige Kilometer nach les Clefs und somit an den Fuß des Col de la Croix Fry (11,3 km, 7 %, 1. Kat.) führen.
Durch Manigod hindurch klettert das Peloton die Serpentinen ins vor allem bei Freeridern beliebte Skigebiet von La Clusaz hinauf. Mit durchschnittlich sieben Steigungsprozenten ist der Croix Fry zwar recht gemäßigt, doch kurz hinter Manigod zieht er ungefähr auf halber Höhe einmal ordentlich an und erreicht zwischen einzelnen verstreuten Ferienhäusern beinahe die Zehn-Prozent-Marke. Das ist möglicherweise der ideale Zeitpunkt zur Attacke für einen guten Kletterer, der sich in der folgenden, rund zwölf Kilometer langen Abfahrt durch La Clusaz und Saint-Jean-de-Sixt Vorteile gegenüber dem Feld erhofft. Wenn er unten in Le Grand-Bornand angekommen ist, muss er schließlich nur noch rund 700 leicht ansteigende Meter zum Ziel überwinden.
KulTour - Die Region: Skifahren steht über allem
Der Wintersport und der damit verbundene Tourismus sind für die Region um Le Grand-Bornand existenziell. Deshalb wurde vor sechs Jahren ein See geschaffen, der ausschließlich dafür verwendet wird, die Kunstschnee-Kanonen zu beliefern. Bis 2007 nämlich wurde für das Skigebiet drei Mal pro Saison der See von La Cour leer gepumpt, nun reicht der Inhalt des Lac du Maroly für die gesamte Saison.
So pervers das klingt, so hat es zumindest für den französischen Wintersport doch nur Gutes: Denn aus Le Grand-Bornand stammen die olympischen Medaillengewinner im Langlauf, Roddy Darragon und Christophe Perrillat, die Biathletin Sylvie Becaert und auch die Riesenslalom-Weltmeisterin Tessa Worley. Außerdem kommt aus La Clusaz, das während der Abfahrt zum Ziel passiert wird, einer der besten Freestyle- und Freeride-Skifahrer aller Zeiten: Candide Thovex - dreifacher X-Games-Sieger und Freeride-Weltmeister 2010.
ReTour - Tour-Historie: Als Armstrong zum Kannibalen wurde
Die heutige Etappe beginnt und endet in typischen Startorten für schwere Bergetappen der Tour. Bourg d’Oisans verdankt diesen Status selbstverständlich vor allem seiner Lage am Fuß von Alpe d’Huez, durfte aus demselben Grund bislang aber auch noch nicht Zielort spielen. Diese Ehre wird Le Grand-Bornand hingegen heute immerhin bereits zum vierten Mal erwiesen - und das innerhalb von nur neun Jahren.
Vor allem aus deutscher Sicht spielten sich hier bereits sehr interessante Etappenankünfte ab. Bevor nämlich Fränk Schleck 2009 im Sprint des Favoriten-Trios gegen Alberto Contador und seinen Bruder Andy gewann, war es 2007 Linus Gerdemann, der im Alter von 24 Jahren mit seinem Solo-Ritt zum Etappensieg und ins Gelbe Trikot für einen kurzzeitigen Lichtblick in der schwierigsten Phase des deutschen Radsports sorgte.
Sowohl 2009 als auch 2007 erreichte die Tour Le Grand-Bornand allerdings aus dem Norden über den Col de la Colombiere. Die einzige Ankunft aus südlicher Richtung und von Bourg d’Oisans auf fast identischer Strecke wie heute über Glandon, Madeleine, Tamié, Forclaz (anstatt l’Épine) und Col de la Croix Fry fand im Jahr 2004 statt. Auch damals hätte beinahe ein Deutscher gewonnen: Andreas Klöden. Im Trikot des Deutschen Meisters sprintete der spätere Gesamtzweite der Frankreich-Rundfahrt auf den letzten 500 Metern aus der Favoritengruppe heraus in Richtung Ziel. Doch kurz vor dem Strich schob Lance Armstrong im Gelben Trikot sein Vorderrad an Klöden vorbei und sicherte sich seinen vierten von fünf (inzwischen aberkannten) Tagessiegen bei dieser Tour.
Die Radsport-News-Prognose: Der Tag eines bereits geschlagenen Top-Kletterers
Nach der Alpe d’Huez-Etappe und vor der morgigen Bergankunft am Ende einer 125 Kilometer kurzen Vollgasetappe wird heute noch einmal die Stunde der Ausreißer schlagen und möglicherweise bereits die Vorentscheidung in der Bergwertung fallen. Am Glandon wird sich eine große Gruppe kletterstarker Fahrer aus dem Feld lösen.
Gemeinsam wird diese Gruppe über die ersten beiden Pässe rollen und dort die großen Punkte-Pakete abräumen, um auch auf dem Flachstück zum Zwischensprint in Albertville noch beisammen zu sein. An den drei letzten Anstiegen werden dann die Kletterer in der Gruppe das Tempo erhöhen und ihre Begleiter abschütteln. Unter ihnen wird es dann am Croix Fry zum harten Kräftemessen kommen, bis sich ein möglicherweise Solist absetzen und die Abfahrt zum Sieg hinunterrauschen wird.
Die Favoriten hingegen werden es zu Beginn locker angehen lassen, und ob sie im Finale noch zur Spitze aufschließen können, hängt wahrscheinlich ganz von der Konstellation in der Gesamtwertung ab. Je enger dort alles beisammen ist, desto höher wird das Tempo sein, dass das Hauptfeld am Ende anschlägt - und desto wahrscheinlicher sind auch vor der Passhöhe des Croix Fry bereits Attacken eines der Top-Ten-Fahrer. Gut möglich, dass es Alberto Contador, Nairo Alexander Quintana oder Joaquim Rodriguez wieder probieren werden – Christopher Froome wird nach seiner gestrigen Schwäche diesmal ganz sicher nicht zu wenig essen.
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