Die Favoriten für Lüttich-Bastogne-Lüttich

Michal Kwiatkowski: Reicht die Kraft noch?

Foto zu dem Text "Michal Kwiatkowski: Reicht die Kraft noch?"
Michal Kwiatkowski (Omega Pharma Quick-Step) | Foto: ROTH

20.04.2013  |  (rsn) - Am Sonntag steht mit Lüttich-Bastogne-Lüttich der letzte große Frühjahrsklassiker auf dem Programm. Über 261,5 Kilometern und elf schwere Anstiege führt das älteste Eintagesrennen der Welt, das deshalb den Beinamen La Doyenne trägt. Zu den Favoriten zählen auf dem hügeligen Kurs neben den bergfesten Klassikerspezialisten vor allem auch die Rundfahrer mit Stärken am Berg. Zudem wird es wohl zum Kampf Astana gegen den Rest des Feldes kommen, denn das kasachische Team stellt mit Maxim Iglinskiy, Vincenzo Nibali und Enrico Gasparotto das Podium des vergangenen Jahres.

Michal Kwiatkowski (Omega Pharma Quick-Step / Polen / 22 Jahre)

Form: Der Pole ist einer der Aufsteiger der bisherigen Saison und präsentiert sich in herausragender Verfassung. Kwiatkowski zeigte zunächst seine Allrounder-Fähigkeiten mit Platz zwei bei der Algarve-Rundfahrt und Platz vier bei Tirreno-Adriatico. Aber auch bei den Klassikern fühlt sich der 22-Jährige ausgesprochen wohl, wie er zuletzt beim Amstel Gold Race (4.) und dem Flèche Wallonne (5.) zeigte.

Erfahrung: Kwiatkowski steht zum zweiten Mal bei Lüttich-Bastogne-Lüttich am Start. Im Vorjahr konnte er das Rennen nicht beenden, ebenso übrigens wie das Amstel Gold Race und den Flèche Wallonne, wo er ebenfalls seine Premiere gab. In diesem Jahr lief es bei den ersten beiden Adrennen-Klassikern dafür umso besser, was auch für "La Doyenne" einiges verspricht.

Team: „Mit Michael haben wir in den Ardennen einen guten Leader gefunden. Das Team wird für ihn fahren“, kündigte Quick-Step-Sportdirektor Davide Bramati an. Allerdings iwird Kwiatkowski im Finale wohl nur noch wenige Helfer ans eienr Seite haben. Am meisten zuzutrauen ist noch dem Italiener Gianluca Brambilla zuzutrauen, der seine erste Doyenne bestreitet, dem Belgier Kevin de Weert und dem Franzosen Jerome Pineau. Allerdings hat das Trio in dieser Saison  noch nicht überzeugen können.

Dagegen zeigte der Belgier Pieter Serry mit Rang 25 beim Flèche Wallonne gute Form und könnte auch am Sonntag ein wichtiger Faktor sein. Komplettiert wird das Omega Pharma-Quick-Step-Aufgebot durch die Belgier Kristof Vandewalle und Julien Vermote sowie dem Spanier Carlos Verona, die allesamt auf den ersten 200 Kilometern ihre Arbeit verrichten werden.

Wünsche: Kwiatkowski will in erster Linie natürlich von Stürzen und Defekten verschont bleiben. Er hofft aber auch, dass er seine starke Frühjahrsform am Sonntag noch ein letztes Mal unter Beweis stellen kann. Von Vorteil könnte sein, dass der Quick-Step-Kapitän sich nicht auf die geänderte Streckenführung im Finale umstellen muss. „Ich bin im letzten Jahr schon vor der Côte Rocheaux-Faucons ausgestiegen. Ich kann die Strecke daher nicht vergleichen", so Kwiatkowski, der davon profitieren könnte, dass sich einige seiner Kontrahenten mit der Neuausrichtung schwer tun dürften.

Risikofaktor: Eigentlich sollte Tirreno-Adriatico im März den Kwiatkowskis Höhepunkt der ersten Saisonhälfte darstellen. Aber auch nach dem "Rennen zwischen den Meeren" fährt er Poleauf sehr hohem Niveau. „Ich bin selbst überrascht, dass die Form so lange hält“, sagte der Jungstar dazu. So könnte man erwarten, dass Kwiatkowskis Beine nach einem anstrengenden Frühjahr am Sonntag nicht mehr mitmachen. Außerdem ist er unter den Favoriten der mit der wenigsten Erfahrung. Dass dies kein Nachteil sein muss, zeigte er allerdings eindrucksvoll bei den beiden bisherigen Ardennen-Klassikern.

Prognose: Michal Kwiatkowski kann am Sonntag befreit auffahren, aber der Kräfteverschleiß der letzten Wochen war einfach zu groß. Eine Top Ten-Platzierung beim schwersten der drei Ardennen-Klassiker dürfte schon ein Erfolg sein. Nach seinen bisherigen Vorstellungen ist Kwiatkowski allerdings auch eine weitere Überraschung zuzutrauen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.04.2013Valverde in Ans offenbar von der Elektronik gestoppt

(rsn) - Zweiter beim Amstel Gold Race, Platz sieben beim Flèche Wallone und zum Abschluss der dritte Rang in Lüttich: Insgesamt konnte Alejandro Valverde (Movistar) mit seiner Ardennen-Woche ganz ei

22.04.2013Katusha mit fast perfektem Ardennen-Epilog

(rsn) – Viel fehlte nicht und das russische Katusha-Team hätte auch den letzten der drei Ardennen-Klassiker gewonnen. Nachdem der Spanier Daniel Moreno am Mittwoch überraschend den Flèche Wallonn

22.04.2013Scarponi: „Ich hätte es kaum besser machen können"

(rsn) – In den bisherigen Frühjahrsklassikern zählte Lampre-Merida zu den großen Verlierern. Weder Damiano Cunego noch Diego Ulissi konnte ein zählbares Ergebnis einfahren und auch am Sonntag

22.04.2013Geschke: Neun Meter fehlten zum Spitzenergebnis

(rsn) – In guter Verfassung präsentierten sich die drei deutschen Spezialisten in den drei Ardennenklassikern. Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) beendete das Amstel Gold Race auf Platz zwölf, Paul Mar

21.04.2013Contador verabschiedet sich mit einer Attacke in die Rennpause

(rsn) - Nach dem Sieg von Roman Kreuziger beim Amstel Gold Race und den Problemen, die Alberto Contador beim Flèche Wallone an der Mur de Huy hatte, glaubten viele, dass der Tscheche für Saxo-Tinkof

21.04.2013Gilbert haben in Lüttich „zwei Prozent gefehlt“

(rsn) - Philippe Gilbert (BMC) war wieder einmal einer der großen Favoriten auf den Sieg bei „La Doyenne“. Doch der Belgier landete am Ende des 262 Kilometer langen Ardennen-Klassikers im Lüttic

21.04.2013Hesjedal imponiert im Helfermodus

(rsn) - Auch wenn es ein einmaliges Gefühl für Daniel Martin (Garmin-Sharp) gewesen sein muss, in Lüttich den ersten großen Klassiker seiner Karriere zu gewinnen: Auf gewisse Weise war der „Doye

21.04.2013Martin mit kleinem Gang zum großen Sieg

(rsn) – Nach einer perfekten Mannschaftsleistung hat Daniel Martin (Garmin-Sharp) die 99. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Der 26 Jahre alte Ire schüttelte nach 261,5 schweren Kilom

20.04.2013Wer profitiert von der Streckenänderung?

(rsn) – Mit der 99. Auflage von Lüttich - Bastogne – Lüttich findet die Serie der Ardennenklassiker auch in diesem Jahr wieder ihren krönenden Abschluss. 25 Mannschaften stehen am Sonntag am St

19.04.2013Lüttich-Startverbote wegen Umweltverschmutzung?

(rsn) - Mitglieder einer wallonischen Umweltschutzgruppe haben wenige Tage vor dem Start von Lüttich-Bastogne-Lüttich in schriftlicher Form schwere Vorwürfe gegen 20 Top-Fahrer erhoben, die bei der

19.04.2013Andy Schleck: An einen Coup wie 2009 ist nicht zu denken

Lüttich (dpa/rsn) - Auf seiner Twitterseite herrscht bereits seit mehr als zwei Monaten Funkstille. Das geringe Mitteilungsbedürfnis des Luxemburger Andy Schleck passt irgendwie zu seiner aktuell we

19.04.2013Pozzovivo fällt für Lüttich-Bastogne-Lüttich aus

(rsn) – Domenico Pozzovivo wird nach seinem Sturz, der ihn auf der gestrigen Etappe des Giro del Trentino zur Aufgabe zwang, auch nicht bei Lüttich-Bastogne-Lüttich starten können. Sein Start bei

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)