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07.04.2013 | (rsn) - Paris-Roubaix ist wohl das spektakulärste unter den fünf Monumenten des Radsports. Der französische Frühjahrsklassiker mit seinen 27 Kopfsteinpflaster-Abschnitten (52,6 km) verlangt Mensch und Maschine alles ab. Top-Favorit ist Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard), hinter dem Schweizer gibt es eine lange Reihe von Podiumskandidaten. Radsport News stellt die Geheimtipps vor.
John Degenkolb (Argos-Shimano / Deutschland / 24 Jahre): Sein großer Traum ist einmal Paris-Roubaix zu gewinnen. Den wird Degenkolb in diesem Jahr wohl noch nicht verwirklichen können - auch wenn seine Formkurve mit Platz neun bei der Flandern-Rundfahrt zuletzt deutlich nach oben zeigte. Der 24-Jährige zählt bei seiner dritten Teilnahme aber zumindest zum erweiterten Favoritenkreis. „Mein Ziel sind die Top Ten. Ich habe die Verfassung, um vorne dabei zu sein“, sagte Degenkolb, der am Sonntag von drei ehemaligen Roubaix-Siegern unterstützt wird. Ramon Sinkeldam, Tom Veelers und Koen de Kort gewannen allesamt die U23-Austragung der „Königin der Klassiker".
Thor Hushovd
(BMC / Norwegen / 35 Jahre): Auch der Norweger träumt vom Triumph im Velodrome von Roubaix. Doch im Gegensatz zu Degenkolb bleibt dem mittlerweile 35-Jährigen nicht mehr viel Zeit, um ihn wahrzumachen. Auch in diesem Jahr wird Hushovd nach eher bescheidenen Vorstellungen nicht den berühmten Pflasterstein in die Höhe stemmen können.Auch ein zweiter Platz - wie 2010 - wird kaum zu wiederholen sein. Eine Platzierung zwischen acht und 14 - die Hushovd 2011 und 2012 gelang - scheint da schon eher realistisch zu sein.
Greg Van Avermaet
(BMC / Belgien / 27 Jahre): Mit den Plätzen drei und sieben bei Gent-Wevelgem und der Flandern-Rundfahrt zeigte der Belgier seine Stärke bei den Frühjahrsklassikern und geht dementsprechend auch als Kapitän bei BMC ins Rennen. Der 27-Jährige muss jedoch zeigen, dass ihm auch Paris-Roubaix liegt, denn bis dato kam van Avermaet dort nicht über einen 27. Platz hinaus.
Johan Vansummeren
(Garmin-Sharp / Belgien / 32 Jahre): Lange Zeit war vom Roubaix-Gewinner 2011 enig zu sehen, doch rechtzeitig zu seinem Saisonhöhepunkt scheint der lange Belgier in Form zu kommen, was Rang 20 bei der Flandern-Rundfahrt zeigt. Ein zweiter Sieg scheint zwar ausgeschlossen, doch ein Platz unter den besten Zehn wie 2012 - als Vansummeren Neunter wurde - ist allemal drin.
Niki Terpsta
(Omega Pharma-Quick-Step / Niederlande / 27 Jahre): Ohne den verletzten Tom Boonen im Aufgebot ruhen die Hoffnungen von Omega Pharma Quick-Step auf dem Niederländer. Terpstra belegte im Vorjahr beim Sieg seines Kapitän Boonen den fünften Platz und sagte damals. „Paris-Roubaix liegt mir." Dass der 27-Jährige auch diesmal in guter Verfassung ist, zeigte er mit dem dritten Platz bei den Drei Tagen von De Panne. In den großen Eintagesrennen konnte Terpstra in dieser Saison hingegen noch keine Akzente setzen.
Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick-Step / Frankreich / 33 Jahre): Auch der Franzose kommt für ein vorderes Ergebnis in Frage. Der 33-Jährige überzeugte in diesem Frühjahr mit Platz vier bei Mailand-San Remo, Rang sechs beim E3 Prijs und dem Gesamtsieg bei den Drei Tagen von De Panne. Am vergangenen Wochenende bei der Flandern-Rundfahrt hatte sich Chavanel nach Boonens Ausfall sicher mehr mehr als nur Platz 13 erhofft. Auch bei Paris-Roubaix lief es für den Routinier bisher noch nicht nach Wunsch - sieht man von Rang acht aus dem Jahr 2009 ab. „Ich hoffe, dass ich diesmal mehr Glück habe und will gerne einer der Protagonisten sein", sagte Chavanel.
Matti Breschel (Saxo-Tinkoff / Dänemark / 28 Jahre): Mit den Plätzen 13 und 25 bei Gent-Wevelgem und der Flandern-Rundfahrt war der Däne zuletzt zumindest in der Nähe der Weltspitze. Bei Paris-Roubaix wird Breschel, der 2009 mit Rang zehn sein bestes Roubaix-Ergebnis einfuhr, erneut die Top Ten anpeilen. Zurückhaltend zeigte sich sein Sportlicher Leiter Lars Michaelsen: „Wir versuchen ihn mit den Besten zum Wald von Arenberg zu bringen, dann werden wir sehen, wie weit ihn seine Beine tragen."
Lars Boom
(Blanco / Niederlande / 27 Jahre): Nach auskurierter Grippe kommt Boom mmer besser in Schwung. Mit Platz elf bei der Flandern-Rundfahrt konnte der 27-Jährige bereits sehr zufrieden sein, doch bei Paris-Roubaix will der Blanco-Kapitän mehr. Eine ähnlich gute Platzierung wie 2012, als der Niederländer Sechster wurde, scheint möglich.„Ich gehe mit einem guten Gefühl bei Paris-Roubaix an den Start. Dies ist für mich der wichtigste Frühjahrsklassiker", sagte Boom.
Jurgen Roelandts (Lotto-Belisol / Belgien / 27 Jahre)): Als Dritter der Flandern-Rundfahrt trumpfte der Teamkollege von Andrè Geipel groß auf. Mit dem nötigen Selbstvertrauen im Gepäck kündigte der 27-Jährige danach an. „Paris-Roubaix liegt mir sogar noch mehr als die Flandern-Rundfahrt.“ Bisher stand Roelandts erst zwei Mal in Compiegne am Start, sein bestes Resultat war Rang 14 im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr musste Roelandts, der mit den Dänen Lars Bak, 2011 immerhin Fünfter, Marcel Sieberg und Greipel drei starke Helfer an seiner Seite hat, verletzungsbedingt passen. „Wir haben ein starkes Team und mein dritter Platz gibt uns zusätzliche Motivation“, so der Lotto-Kapitän.
Alexander Kristoff (Katusha / Norwegen / 25 Jahre): Etappensieg bei den Drei Tagen von De Panne und zweiter Gesamtrang sowie ein starker vierter Platz bei der Flandern-Rundfahrt - der Norweger ist derzeit in Top-Form. Bei Paris-Roubaix konnte der 25-Jährige bei seinen bisherigen drei Teilnahmen aber noch nicht in Erscheinung treten. Nachdem er zwei Mal das Rennen vorzeitig beenden musste, erreichte Kristoff 2012 auf Position 57 zum ersten Mal das Ziel. Neben Kristoff schickt Katusha mit dem Italiener Luca Paolini, im Vorjahr Elfter in Roubaix, einen nzweiten aussichtsreichen Fahrer ins Rennen
Matthieu Ladagnous (FDJ / Frankreich / 28 Jahre): Der Franzose hat bei fünf Starts noch nicht die Top Ten erreicht. Dass ihm das Rennen liegt, zeigte Ladagnous im Vorjahr mit Rang zwölf. Als Sechster von Gent-Wevelgem und Fünfter der Flandern-Rundfahrt stellte der 28-Jährige zuletzt seine Form unter Beweis und zeigte, dass er auch bei den großen Klassikern vorne mitmischen kann.
Stuart O`Grady: (Orica GreenEdge / Australien/ 39 Jahre): Mit 39 Jahren ist der Australier der Senior unter den ambitionierten Roubaix-Startern. O'Grady konnte vor sechs Jahren seinen wohl größten Karriereerfolg einfahren, als er in Roubaix als Solist ankam. Von dieser Form ist der Oldie ein gutes Stück entfernt, und auch in den letzten Jahren lief es für O'Grady in der Hölle des Nordens mit drei Aufgaben und einem 53. Platz nicht nach Plan. In den Kampf um die Top Ten kann O`Grady aber bei idealem Rennverlauf durchaus noch einmal eingreifen. „Bei Paris-Roubaix kann alles passieren", sagte der Routinier, der mit Sebastian Langeveld, zuletzt Zehnter bei der Flandern-Rundfahrt, einen starken Teamkollegen an seiner Seite hat. „Roubaix liegt ihm noch mehr", so O'Grady.
Bernhard Eisel (Sky / Österreich / 31 Jahre): 2006 - als Fünfter - und 2011 - Siebter - fuhr Eisel beim Kofpsteinpflaster-Klassiker in die Top Ten und dies ist dem 31-Jährigen auch in diesem Jahr zuzutrauen. Dass die Form stimmt, zeigten die Ergebnisse bei Mailand-San Remo (10.) und Gent-Wevelgem (7.). Allerdings war Eisel vergangenes Wochenende bei der Flandern-Rundfahrt krank und musste so in der Vorbereitung auf Roubaix etwas kürzer treten. Neben dem Österreicher hat Sky mit dem Norweger Edvals Boasson Hagen und dem Australier Mathew Hayman, der bei Paris-Roubaix ebenfalls schon in die Top Ten fahren konnte, zwei weitere heiße Eisen im Feuer.
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