Vorschau 44. Tirreno-Adriatico

Viele Favoriten und ein erlesenes Sprinterfeld

Foto zu dem Text "Viele Favoriten und ein erlesenes Sprinterfeld"

Tirreno-Adriatico 2008

Foto: ROTH

11.03.2009  |  (rsn) - Während bei Paris-Nizza der Spanier Alberto Contador (Astana) als der große Favorit ins Rennen ging, gibt es beim am Mittwoch beginnenden Tirreno-Adriatico (11. - 17. März) zahlreiche Kandidaten auf den Gesamtsieg. Einen spannenden Verlauf der 44. Auflage der Fernfahrt garantieren zudem die abwechslungsreiche Streckenführung sowie das hochklassig besetzte Sprinterfeld.

Die Strecke: Die sieben Etappen des "Rennens zwischen den Meeren" bieten jedem Fahrertyp die Chance auf ein Erfolgserlebnis. Die Auftaktetappe über 147 Kilometer von Cecina nach Capannori führt zum größten Teil über flaches Terrain. Der einzige Berg steht 17 Kilometer vor dem Ziel auf dem Programm. Die Sprinter sollten zum Auftakt noch frisch genug sein, um sich an der Bergwertung in Valgiano nicht abhängen zu lassen. Alles andere als ein Massensprint wäre eine große Überraschung. Ähnliches trifft auch auf das zweite Teilstück mit Ziel in Marina Di Carrara zu. Abgesehen vom Monte Serra bei Kilometer 65 und der Bergwertung in Beddizano 13 Kilometer vor dem Ziel verläuft die Etappe relativ eben, so dass wieder die schnellen Männer zum Zug kommen werden. Die vorerst letzte Chance für die Sprinter folgt am dritten Tag des Rennens. Die 166 Kilometer lange Etappe mit Ziel in Santa Croce Sull`Arne führt erneut über flaches Gelände. Die Ausreißer werden an diesem Tag chancenlos sein.

Die Klassementfahrer werden sich erstmals wohl am vierten Tag der Fernfahrt zeigen. Die 171 Kilometer lange Etappe von Foligno nach Montelupone verläuft über welliges Terrain inklusive Schlusssteigung. Die Ankunft auf dem bis zu 20 Prozent steilen Montelupone stand schon im Vorjahr auf dem Programm und sorgte damals für spektakuläre Bilder. Für ein Begleitmotorrad war die Steigung zu steil, es fiel um und blockierte den nachfolgenden Fahrern die Fahrbahn. Auch in diesem Jahr werden nicht nur die Motorräder, sondern auch die Profis vor eine große Herausforderung gestellt. Auf der 5. Etappe kommen dann die Zeitfahrspezialisten im 30 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr auf ihre Kosten. Ein Großteil des Zeitfahrens führt über ebenes Terrain, allerdings stehen auch zwei Steigungen auf dem Programm - die allerdings eher Rollerberge sind.

Danach können sich wieder die Hügelspezialisten freuen. Die mit 235 Kilometern längste Etappe von Civitanova Marche nach Camerino führt den ganzen Tag nur hoch und runter, wenn auch in gemäßigten Höhenregionen. Gut 40 Kilometer vor dem Ziel muss mit dem Sasso Tetto in 1.455 Metern Höhe allerdings der schwerste Anstieg und zugleich das Dach des Tirreno bewältigt werden. Nach einer längeren Abfahrt führt die Straße auf den letzten Kilometern in Richtung Zielort dann noch einmal bergan. Wer nach diesem Tag führt, dem dürfte der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen sein. Die letzten 85 Kilometer der Schlussetappe von San Benedetto del Tronto führen nämlich über komplett ebenes Terrain, so dass die 44. Auflage von Tirreno-Adriatico wohl so enden wird, wie sie begonnen hat: in einem Massensprint.

Die Favoriten: Das Profil des Tirreno-Adriatico kommt Zeitfahrspezialisten mit Qualitäten an kürzeren Anstiegen entgegen. Im Vorjahr gewann der Schweizer Olympiasieger Fabian Cancellara (Saxo Bank) auf vergleichbarem Terrain. Auch in diesem Jahr würde der Berner zu den großen Favoriten zählen. Allerdings musste Cancellara nach einem Trainingssturz eine Zwangspause einlegen. Hinter seiner aktuellen Verfassung steht ein großes Fragezeichen. Ebenfalls schnell unterwegs war im Jahr 2008 Linus Gerdemann (damals Columbia). Gelingt es dem Milram-Kapitän, die Erinnerung an seinen schweren Sturz aus dem letztjährigen Zeitfahren auszublenden, so gehört auch der Wahl-Schweizer zu den Favoriten auf den Gesamtsieg.

Ebenfalls auf der Rechnung haben muss man den Schweden Thomas Lövkvist (Columbia). Gerdemanns letztjähriger Helfer belegte 2008 den dritten Gesamtrang und gewann vor wenigen Tagen den Monte Pasci Eroica. Gute Form stellte auch Andreas Klöden (Astana), Tirreno-Sieger von 2007, mit dem fünften Gesamtrang bei der Algarve-Rundfahrt unter Beweis. In Abwesenheit seiner Teamkollegen Alberto Contador, Lance Armstrong und Levi Leipheimer bekommt der 33-Jährige freie Fahrt und wird ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden. Zum erweiterten Favoritenkreise zählen auch die Italiener Enrico Gasparotto (Lampre), im Vorjahr Zweiter sowie dessen Landsleute Ivan Basso und Vincenzo Nibali (beide Liquigas). Das Profil dürfte auch dem Spanier José Ivan Gutierrez (Caisse d`Epargne) und dem Niederländer Thomas Dekker (Silence-Lotto), Gesamtsieger von 2006, liegen. Allerdings steht hinter der Verfassung des Ex-Rabobank-Profis ein großes Fragezeichen.

Erlesen ist das Feld der Sprinter. In den Massenankünften dürfen sich die Fans auf packende Auseinandersetzungen zwischen Mark Cavendish (Columbia), Tom Boonen, Allan Davis (beide Quick.Step), Robbie McEwen, Danilo Napolitano (beide Katjuscha), Alessandro Petacchi (LPR), Thor Hushovd (Cervelo), Daniele Bennati (Liquigas) und Gerald Ciolek (Milram) freuen.

Die Etappen:

1. Etappe, 11.März: Cecina - Capannori, 147 Kilometer
2. Etappe: 12 März: Volterra - Marina Di Carrara, 177 Kilometer
3. Etappe: 13. März: Fucecchio - Santa Croce Sull`Arne, 166 Kilometer
4. Etappe: 14. März: Foligno - Montelupone, 171 Kilometer
5. Etappe: 15. März: Loreto - Macerata, 30 Kilometer (EZF)
6. Etappe 16. März: Civitanova Marche - Camerino, 235 Kilometer
7. Etappe: 17. März: Rund um San Benedetto del Tronto, 169 Kilometer

Die Teams: Astana, Ag2r, Cofidis, Fdjeux, Saxo Bank, Bouygues Telecom, Caisse d`Epargne, Euskaltel, Garmin-Slipstream, Lampre, Liquigas, Quick.Step, Rabobank, Silence-Lotto, Milram, Columbia-HighRoad, Katjuscha, Acqua e Sapone, Barloworld, Ceramica Flamina, Cervelo, Serramenti PVC, LPR, Vacansoleil, Fuji Servetto

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.03.2009Ciolek fehlte der letzte Biss

(rsn) - Eine solche Generalprobe für Mailand-San Remo hätte Gerlad Ciolek (Milram) auch gerne hingelegt: Aber am letzten Tag von Tirreno-Adriatico fehlte dem 22-Jährigen beim Sieg seines Sprinter-

17.03.2009Cavendish wird seinem Ruf doch noch gerecht

(rsn) - Am Schlusstag von Tirreno-Adriatico konnte Mark Cavendish doch noch seinem Ruf gerecht werden, der zur Zeit schnellste Sprinter der Welt zu sein. Auf der Abschlussetappe über 169 Kilometer v

17.03.2009Scarponi gewinnt 44. Tirreno-Adriatico

(rsn) - Mark Cavendish (Columbia-High Road) hat die 169 Kilometer lange Schlussetappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico gewonnen. Auf dem Kurs von San Benedetto del Tronto siegte der Brite nach toller V

16.03.2009Olympiasieger Thomas muss drei Wochen pausieren

(sid) - Der britische Olympiasieger Geraint Thomas hat sich bei seinem Sturz am vergangenen Sonntag bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico einen Nasenbeinbruch und den Bruch eines Beckenknochens zugezoge

16.03.2009Italiener fahren Klöden aus dem Blauen Trikot

(rsn/dpa) - Bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico konnte sich Andreas Klöden nur einen Tag an seinem blauen Führungstrikot erfreuen. Auf der 235 Kilometer langen Königsetappe von Civitanova Marche na

15.03.2009Klöden will zweiten Tirreno-Triumph

(rsn) – Nach drei Stürzen an den vorangegangenen Tagen konnte Andreas Klöden nach dem Zeitfahren des Tirreno-Adriatico strahlen. Der Astana–Kapitän, als Gesamtachter ins Rennen gegangen, fuhr a

15.03.2009Das wird ein harter Kampf um den Gesamtsieg

(rsn) – Mein Ziel, die Top Ten, habe ich heute knapp verpasst. Dennoch kann oder muss ich mit meiner Platzierung im Zeitfahren zufrieden sein. Ich denke, für meine jetzige Verfassung war das schon

15.03.2009Klöden nach souveränem Zeitfahrsieg im Blauen Trikot

(rsn/dpa) – Andreas Klöden hat nach der 5. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico beste Chancen, seinen Gesamtsieg aus dem Jahr 2007 zu wiederholen. Der Astana-Kapitän gewann das 30 Kilometer lang

15.03.2009Tirreno: Deutsches Trio mit guten Chancen im Zeitfahren

(rsn) – Für den Zeitfahrweltmeister ist die Sache klar: Andreas Klöden wird am heutigen Sonntag das anspruchsvolle Zeitfahren des 44. Tirreno-Adriatico gewinnen. „Mein Tipp:1. Klöden“, progno

14.03.2009Rodriguez triumphiert erneut am Montelupone

(rsn) – José Joaquin Rodriguez (Caisse d’Epargne) hat die 4. Etappe der italienischen Fernfahrt Tirreno-Adriatico gewonnen. Der 29-jährige Spanier sicherte sich seinen ersten Saisonsieg nach 171

13.03.2009Farrar schafft gegen Cavendish die Sensation

(rsn) – Tyler Farrar (Garmin-Slipstream) hat der versammelten Sprintelite auf der 3. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico ein Schnippchen geschlagen. Der 24-jährige US-Amerikaner fing im erneut

13.03.2009Favoritenstürze wegen enger Gassen

(rsn) – Nach nur zwei Etappen der Fernfahrt Tirreno-Adriatico haben einige Kandidaten für das Gesamtklassement bereits saftige Zeitabstände kassiert. Schuld daran sind die engen Straßen, die beso

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.09.2025Anti-Gewalt-Kommission fordert Strafen gegen Vuelta-Protestierer

(rsn) – Die Meinungen zu den pro-palästinensischen Protesten, bei denen gewalttätige Demonstranten den Abbruch der 80. Vuelta a Espana (2.UWT) erzwangen, gehen in Spanien nach wie vor weit ausein

18.09.2025Kockelmann kocht beim Heimspiel die WorldTour-Sprinter ab

(rsn) – Mathieu Kockelmann (Lotto Development) hat auf der 2. Etappe der Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) die Sprinter der WorldTour-Teams düpiert und die heimischen Fans jubeln lassen. Der 21-jährige

18.09.2025Pogacar will auch im WM-Zeitfahren der Beste sein

(rsn) – Tadej Pogacar will bei der Straßen-WM in Ruanda nicht nur seinen Titel im Straßenrennen verteidigen, sondern auch im Zeitfahren das Regenbogentrikot holen. Um gegen den zweimaligen Weltmei

18.09.2025Magnier jubelt in der Slowakei erneut - diesmal in Gelb

(rsn) – Der Franzose Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch die 2. Etappe der 69. Slowakei-Rundfahrt (2.1) für sich entschieden. Der Auftaktsieger ließ über 169,4 Kilometer von Svidnik nac

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)