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27.09.2025 | (rsn) – Magdeleine Vallieres hat mit einem ebenso starken wie cleveren Aufritt in Kigali den Favoritinnen die Show gestohlen und sich den WM-Titel im Straßenrennen der Frauen gesichert. Die 24-jährige Kanadierin holte sich nach 164,6 schweren Kilometern völlig überraschend das Regenbogentrikot vor der Neuseeländerin Fisher-Black, die Silber mit nach Hause nahm. Bronz sicherte sich die 41-jährige Spanierin Mavi Garcia.
Bester deutscher Fahrerin war Antonia Niedermaier auf Rang sechs. Die 22-Jährige wurde im Finale von Magenkrämpfen geplagt, hielt sich dennoch vor der Gruppe der düpierten Top-Favoritinnen, die sich in der entscheidenden Phase nicht einig waren und so alle Medaillenchancen verspielten.
Magdeleine Vallieres (Kanada / Weltmeisterin / Ziel-Interview):
“Die Mädels haben an mich geglaubt, also habe ich auch an mich geglaubt. Ich hatte eine gute Vorbereitung und wusste, dass ich in guter Form bin, also habe ich es einfach probiert und wollte am Ende auch nichts bereuen – tue ich auch nicht. Ich wusste, dass ich es auf einen Sprint mit Niamh (Fisher-Black) nicht ankommen lassen durfte, weil sie so stark ist. Wir haben beide in der Gruppe viel gearbeitet, am letzten Anstieg ließ sie ein bisschen nach, also habe ich alles reingehauen und es hat geklappt. Ich kann es nicht glauben. Mit der WM nächstes Jahr in Kanada ist es einfach perfekt. Natürlich habe ich von so einem Moment geträumt, die WM war ein großes Ziel von mir in diesem Jahr. Ich habe mich sehr gut darauf vorbereitet und mit meinem Team den Fokus auf die WM gerichtet. Es war also mein Traum und der ist jetzt wahrgeworden.“
Niamh Fisher-Black (Neuseeland / Silbermedaille / RSN):
"Ich weiß es nicht. Ich bin schon happy. Aber ich weiß es auch irgendwie nicht. Ich bin sicher nicht enttäuscht, denn es ist eine Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft. Ich bin nur… Ich bin nur… Ich glaube, ich bin einfach müde. Die Saison ist lang und ich bin einfach nicht sicher, was ich gerade fühle. Aber ich denke, ich werde happy sein."
Antonia Niedermaier (Deutschland / 6. Platz / German Cycling):
“Ich habe alles gegeben. Leider bekam ich zwei Runden vor Schluss Magenkrämpfe, da war es schwer, dranzubleiben. Trotzdem war es ein gutes Rennen. Im Finale musste ich beißen, mich durchkämpfen. Ich dachte eigentlich nicht, dass die Gruppe durchkommt. “
Demi Vollering (Niederland / 7. / NOS):
“Es war gut, dass wir Riejanne (Markus) vorne hatten. Schade, dass wir es am Ende nicht aufs Podium geschafft haben. Es war ein verrücktes Rennen."
Kim Le Court (Mauritius / 8. Platz / RSN):
"Ich bin natürlich für mehr hergekommen. Viele von uns kamen für mehr. Aber ich denke mit dem Rennen, das ich gefahren bin – ich meine: Ich habe nur zwei Beine und zwei Augen. Ich kann nur ein paar Fahrerinnen wirklich markieren, nicht das ganze Feld. Andere Teams kommen mit sechs oder sieben Fahrerinnen hier und können dadurch viel mehr abdecken. Ich dagegen kann das nicht, muss etwas zocken und hoffen, dass es die großen Teams kontrollieren."
Marlen Reusser (Schweiz / 9. Platz / RSN):
"Ich denke ich hätte die Beine gehabt heute. Es ist mega bitter. Schon Mittwoch war sehr bitter, aber das war 'nur' das Teamzeitfahren und jetzt ist es der Weltmeistertitel und ich denke wir waren wirklich die Stärksten. Das ganze Team war superstark und Elise und ich fühlten uns beide supergut. Und dann fährt einfach niemand! Ich verstehe es nicht. Es hatten ja auch nicht alle Nationen und Favoritinnen jemand vorne. Die hätten durchaus sich bewegen müssen. Ich kann's mir nur damit erklären, dass die Leute die Beine nicht hatten."
Katarzyna Niewiadoma (Polen / 10. Platz / RSN):
"Es war definitiv super komisch. Wie bei Olympia ist es auch bei der WM manchmal so, dass alles passieren kann. Ich habe das Gefühl, dass der Fakt, dass wir mit anderen Teams fahren für etwas Konfusion sorgt. Das war definitiv eines der komischsten Rennen. Es ist so schade, denn es ist ein Rennen, auf das wir uns alle so sehr vorbereiten, um es zu gewinnen. Und eigentlich haben alle Favoritinnen hier heute verloren. So klar muss man das sagen."
Franziska Koch (Deutschland / 12. Platz / German Cycling):
“Es war definitiv ein gutes Rennen für uns. Natürlich hatten wir auf eine Medaille gehofft, aber wir haben uns gut präsentiert und können zufrieden sein. Die neue Weltmeisterin ist eine gute Freundin von mir, wir haben gewettet, wenn sie unter die besten Zehn kommt, muss ich einen Kuchen backen. Das wird jetzt ein ganz großer Kuchen.“
Elisa Longo Borghini (Italien / 15. Platz / Eurosport):
“Im Finale war ich hinter der Ausreißergruppe. Ich habe die anderen großen Namen kontrolliert und die Gruppe zu weit weggelassen, damit bin ich nicht zufrieden, aber das passiert manchmal. Ich denke, dass heute die mutigste und cleverste Fahrerin gewonnen hat. Sie hat auf den richtigen Moment gesetzt. Wir ‘großen Namen“ haben uns hinten angeschaut und das Rennen ein bisschen doof verloren. Ich kann mir nur selbst einen Vorwurf machen, denn mein Team hat sehr gut und viel gearbeitet. Ich will gar nicht so viel sagen, denn das wäre in der Hitze des Gefechts gesprochen. Ich werde später noch über dieses Renen nachdenken.“
Pauline Ferrand-Prevot (Frankreich / 16. Platz / RSN):
“Ich bin gar nicht so sehr für mich enttäuscht, sondern eher für das Team, das alles für mich gegeben hat. Aber so ist es im Radsport, man kann nicht immer gewinnen. Heute war es sehr taktisch, wir haben einer Gruppe recht viel Vorsprung gegeben und hinten fehlte die Bereitschaft, die Lücke zu schließen. Am Ende kann ich nichts bereuen, wir haben alle unser Bestes gegeben. Klar haben wir uns angeschaut, Demi (Vollering) war das ganze Rennen über an meinem Hinterrad, Kasia (Niewiadoma) wollte nicht wirklich führen. Ja, so kommt es dann. Sie dachten wohl auch, dass ich so gut wäre wie bei der Tour de France, aber das bin ich nicht, darum war es für mich schwer, eine starke Attacke zu fahren.“
André Korff (Bundestrainer Deutschland / German Cycling):
“Sie (die deutschen Fahrerinnen, d. Red.) haben alle Vorgaben umgesetzt, sich präsentiert, aber sich auch versteckt, um Kräfte zu schonen. Antonia war dann in der entscheidenden Gruppe dabei. Schade, dass es nicht zu einem Podestplatz reichte.“
Liane Lippert (Deutschland / DNF / German Cycling):
“Leider ging es mir nicht gut. Ich musste mich nach der Hälfte des Rennens übergeben, konnte nichts mehr zu mir nehmen. Da ging dann die Kraft aus.“
Barbara Malcotti (Italien / 18. Platz / RSN):
"Es war ein komisches Rennen. Niemand hat so ein Rennen erwartet – wir auch nicht. Ich denke, die Siegerin war heute wirklich stark. Sie hat gezeigt, dass sie keine Angst hatte und manchmal gewinnt man genau deswegen. Sie war wirklich gut – Glückwunsch an sie! Ich glaube die Favoritinnen haben sich einfach nur angeschaut. Sie sind etwas dumm gefahren. Ich war schon ziemlich fertig, habe dann aber nochmal alles zu geben versucht für Elisa. Und dann sind sie plötzlich von meinem Hinterrad abgefallen. Da habe ich mir gesagt: Okay, ich fahre einfach mein Rennen und versuche mein Bestes zu geben. Damit bin ich super happy und jetzt schauen wir auf nächste Woche."
Carina Schrempf (Österreich / 48. / Cycling Austria):
“Das war so nicht geplant. Ich bin relativ offen ins Rennen gegangen, hatte aber auch von meinem Trainer den Auftrag, dass ich nicht nur hinten dranhängen sollte und darauf zu warten, dass gefahren wird. Sondern auch mit dem Ziel, selber was zu gestalten und im Optimalfall in ein Break zu gehen. In ein Break bin ich gegangen, bin da aber leider alleine gelassen worden. Ich bin aber gut mit Schwung von hinten gekommen und habe gemerkt, dass ist eine Chance und ich muss es probieren. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es ein so langes Solo wird. Ich habe dann von der Julie (van de Velde) und der Shirin (van Anrooij) Begleitung bekommen. Es war aber dann doch ein bisschen zu lang gewesen, um dann noch mit ihnen mitfahren zu können."
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