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26.09.2025 | (rsn) – “Damit kann man zufrieden sein”, urteilte Benedikt Benz nach der Junioren-WM in Kigali gegenüber RSN. Sein Teamkollege Moritz Mauss war da ganz anderer Ansicht: “Ich bin nicht wirklich zufrieden. Wir hatten als Team mehr drauf", sagte er ebenfalls zu RSN.
Mauss war beim Sieg des Briten Harry Hudson eine Position vor Benz als Neunter ins Ziel gekommen. Den salomonischen Weg wählte im Gespräch mit RSN der drittbeste Deutsches des Tages, Karl Herzog. ”Zweimal Top Ten ist nicht schlecht, aber wir haben drei Leute in den Top 16 und da hätte man noch mehr als Team agieren können", so der jüngere Bruder von Ex-Juniorenweltmeister Emil Herzog. ___STEADY_PAYWALL___
Das Trio hatte den Saisonhöhepunkt gemeinsam mit Zeno Levi Winter in Angriff genommen und wo bei den U23-Frauen am Vortag Langeweile bis tief ins Finale herrschte hatte das Quartett von German Cycling von Anfang an alle Hände voll zu tun, denn es wurde offensiv gefahren. “In U19-Rennen gibt es oft viele Attacke und meist keine richtigen Leader. Auch bei uns hatte jeder seine Chance“, meinte Mauss.
Das deutsche U19-Team vor dem WM-Juniorenrennen, v.l.: Benedikt Benz, Karl Herzog, Moritz Mauss, Zeno Levi Winter | Foto: Cor Vos
Die Taktik war klar. “Wir wollten auf jeden Fall die Gruppe vorn besetzen. Aber weil so viele Attacken gingen, haben wir die entscheidende einfach verpasst. Das ist ein bisschen schade“, erzählte Benz. Tatsächlich war das deutsche Team eines der aktivsten. Winter war am längsten vor dem Feld unterwegs und hatte dabei einige große Namen der Szene in Manndeckung genommen. Als die Gruppe des 18-Jährigen eingeholt wurde, war er mit seinen Kraftreserven dann aber auch am Ende und musste die Favoriten fahren lassen. Winter erreichte das Ziel auf Rang 38.
Die anderen drei attackierten und parierten oft, ohne sich dabei wirklich lösen zu können. “Man hat es gestern schon bei den Frauen gesehen. Da wurde das Feld schnell kleiner. Da waren einige dabei, die nicht so viel Fahrrad fahren oder noch nicht so gut. Aber die Leute, die es wirklich gut können, sind alle noch zusammen geblieben“, blickte Herzog auf den U23-Wettbewerb der Frauen zurück. “Und das hat man bei uns auch gesehen. Es wurde immer wieder attackiert und dann war man maximal drei Minuten draußen. Vor allem die Favoriten sind sich alle gegenseitig hinterhergefahren und so ist niemand wirklich weggekommen“, erzählte er.
Benedikt Benz (Mi.) war auf Rang zehn zweitbester deutscher Junior im WM-Rennen. | Foto: UCI
Die große Ausnahme war Hudson, der 35 Kilometer vor dem Ziel allen davon fuhr und danach eine extrem starke Leistung zeigte. Er profitierte aber auch von der Uneinigkeit bei den Verfolgern. “Dadurch, dass es nach den Anstiegen immer wieder runterging und das Feld immer wieder gebummelt hat, sind viele immer wieder rangekommen. Das ging immer so weiter. Und weiter. Und weiter“, sagte Benz.
So ging es am Fuße des Schlussanstieges für die drei Deutschen und ihre Begleiter nur noch um Silber und Bronze. Aber auch diese Medaillen waren letztendlich unerreichbar. “Als die Zweit- und Drittplatzierten am letzten Berg gegangen sind, da war ich schon ziemlich fertig. Die letzten paar Runden bin ich zu vielen Attacken hinterhergefahren. Meine Form war trotzdem gut, aber ich bin etwas zu offensiv gefahren“, gab Herzog zu. Er war einer der wenigen 16-Jährigen im Feld und als Fünfter der Weltrangliste dennoch die größte deutsche Hoffnung auf Edelmetall.
Der achtbeste Junior der Welt, Mauss, sollte eine weniger aktive Rolle wahrnehmen. “Ich sollte mich zurückhalten und am Ende sprinten. Ich bin zwischendurch auch mal mitgegangen, aber vor allem Karl hat viele Attacken besetzt und auch viel initiiert“, erläuterte der 18-Jährige, der mit Benz in der Gruppe um Platz vier bleiben konnte. “Im Anstieg sind wir all-out gefahren, um erst mal dranzubleiben und auch Abstand nach hinten zu machen. Wir haben uns am Ende aber nicht mehr richtig gefunden, um uns den Sprint anzufahren“, bilanzierte Benz die letzten Kilometer. “Es ist schade für Moritz und Benedikt, dass sie zusammen nichts mehr probieren konnten. Ich denke, wir waren alle ziemlich am Limit“, fügte Herzog an.
Und so entstand nach einer starken Vorstellung mit einem guten Ergebnis und zwei Fahrern in den Top Ten ein sehr gemischtes Gefühl: “Wir hatten als Team mehr drauf. Es wäre deutlich mehr drin gewesen. Ich gehe davon aus, dass wir um den Sieg hätten mitfahren können“, resümierte Mauss. “Eine Medaille wäre schön gewesen, aber dafür hat es dann am Schluss doch nicht mehr gereicht“, sagte Benz.
Mit einem langen Solo wurde der Brite Harry Hudson Junioren-Weltmeister. | Foto: Cor Vos
Und so verblieb man mit der Hoffnung, zumindest bei der EM in Frankreich (1. - 5. Oktober) die Vorstellung mit Edelmetall krönen zu können. “Wir fahren mit dieser Konstellation zur EM und es stoßen noch zwei Fahrer hinzu. Ich denke, auch da ist wieder alles drin. Wir werden versuchen, wieder ein gutes Rennen zu machen. Und vielleicht erwischen wir dann die richtige Gruppe“, blickte Mauss voraus und auch Herzog schaute gleich wieder nach vorn: “Die EM wird wohl ein etwas anderes Rennen, aber das passt unserem Team auch sehr gut, weil es gerade am Anfang sehr bergig ist. Am Ende hat es eher ein Klassikerprofil.“
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