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30.03.2025 | (rsn) – Nachdem er bei der E3 Classic beim Solo von Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) noch chancenlos gewesen war, hat Mads Pedersen (Lidl – Trek) in Abwesenheit des Niederländers bei der 87. Ausgabe von Gent-Wevelgem (1.UWT) zugeschlagen. Der Däne schüttelte 56 Kilometer vor dem Ziel am Kemmelberg seine letzten Begleiter ab und fuhr souverän seinem dritten Sieg nach 2020 und 2024 entgegen.
Mit 49 Sekunden Rückstand war nach 250 Kilometern im Sprint eines dezimierten Feldes Europameister Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) der Schnellste. Das Podium komplettierte wenige Zentimeter hinter dem Belgier Pedersens italienischer Teamkollege Jonathan Milan. Platz vier ging an Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) vor Hugo Hofstetter (Israel – Premier Tech) und Davide Ballerini (XDS – Astana).
Mario Cipollini, Tom Boonen, Peter Sagan, Eddy Merckx, Rik van Looy, Robert van Eenaeme – und nun Mads Pedersen. Der 29-Jährige reihte sich mit seinem Triumph in die Riege der Rekordsieger ein. Und das tat er mit einem denkwürdigen Solo. "Das ist verrückt. Ich hätte nie gedacht, dass ich so was mal schaffen würde. Hier wieder zu gewinnen, ist superschön", sagte Pedersen im Ziel-Interview. Nach der dritten und letzten Passage des Kemmelbergs musste er auf flachen Straßen seinen Vorsprung von zwei Minuten auf ein dezimiertes Feld verteidigen – und das gelang ihm bravourös.
"Der starke Rückenwind auf den letzten 20 Kilometern war ein Vorteil für mich", urteilte Pedersen. Der hatte sich schon auf der ersten Plugstreet mit noch 71 zu fahrenden Kilometern aus dem Feld abgesetzt. “Da merkte ich schon, dass ich gute Beine hatte und dachte mir dann 'Ok, dann versuche ich mal, das Rennen zu eröffnen‘. Ab diesem Punkt gab es dann kein Zurück mehr. Das hätte auch scheiße ausgehen können, aber heute lief es gut", resümierte der Lidl-Profi, der sein 52. Profirennen gewann.
Mit Milan hatte seine Mannschaft ein weiteres Ass im Ärmel, so dass der frühe Angriff von Pedersen ein kalkuliertes Risiko war, das sich letztendlich aber mit Platz 1 und 3 für das US-Team voll auszahlte. Es wäre sogar ein Doppelsieg drin gewesen, wenn Milan nicht schon knapp 300 Meter vor dem Ziel mit Merlier am Hinterrad losgesprintet wäre. Der Italiener hielt voll dagegen, doch sein Gegner war etwas stärker.
Merlier machte sich im Interview keine Illusionen. "Puh! Pedersen war so stark, da müssen wir über den zweiten Platz einfach glücklich sein", befand der 32-Jährige, der an der Windkante mehrmals den Kontakt zum ersten Feld verloren hatte. Merlier dachte nach dem Rennen an seinen Nachwuchs – und an seinen toten Schwiegervater: "Ich bin stolz, das meinem Sohn mal zeigen zu können. Sein Großvater hat hier mal gewonnen, jetzt war ich auch auf dem Podium", so Merlier, der mit Cameron Vandenbroucke, der Tochter von Frank Vandenbroucke, liiert ist.
Die Deutschen konnten sich nur in der ersten Rennphase in Szene setzen. Jasha Sütterlin (Jayco – AlUla) war mit dem Österreicher Marco Haller (Tudor) einer der Ausreißer des Tages. John Degenkolb (Picnic – PostNL) hinterließ in verschiedenen Windkantensituationen einen starken Eindruck und war auf Platz elf zeitgleich mit Merlier schließlich bester deutscher Profi.
Nach einer hektischen Anfangsphase lösten sich Sütterlin, Haller, Rui Oliveira (UAE – Emirates – XRG), Max Walker (EF Education – EasyPost), Sam Maisonobe (Cofidis), Emils Liepins (Q36.5), Victor Vercouillie (Flanders – Baloise), Samuel Leroux und Alexys Brunel (beide Total Energies) vom Feld. Die neun Ausreißer erarbeiteten sich einen Maximalvorsprung von vier Minuten, woraufhin das Peloton die Schlagzahl erhöhte.
Nach 114 Kilometer wurden die ‘Moeren‘ erreicht, wo der Wind mehrere Risse im Feld verursachte. Eine 32-köpfige Gruppe mit unter anderem Pedersen und Degenkolb setzte sich vom Feld ab, wurde aber von rund 50 Verfolgern um Merlier und Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) wieder eingeholt. Mit noch 110 zu fahrenden Kilometern teilte sich die Gruppe erneut, wobei wieder Merlier und Philipsen abgehängt wurden. Auch Nils Politt (UAE – Emirates – XRG) hatte den Cut verpasst. Sieben Kilometer später schaffte die Gruppe aber den erneuten Anschluss.
Kurz danach griffen Victor Campenaerts (Visma – Lease a Bike) und Johan Jacobs (Groupama – FDJ) an. Am Baneberg konnte der Schweizer dem Belgier nicht mehr folgen. Der kam an der Kuppe an die neun Ausreißer heran. Die Zehn blieben aber nur kurz zusammen, denn am Kemmelberg musste Vercouillie passen. Im Feld wiederum lösten sich zehn Fahrer, zu denen Biniam Girmay, Laurenz Rex (beide Intermarché – Wanty), Jasper Stuyven (Lidl – Trek) und Stefan Bissegger (EF Education – EasyPost) gehörten.
Das Streckenprofil des 87. Gent-Wevelgem | Foto: Veranstalter
Eingangs der letzten 75 Kilometer wurde diese Gruppe geschluckt, doch vier Kilometer danach griff Pedersen (Lidl – Trek) an der ersten Plugstreet an. Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) und Philipsen konnten folgen, doch bevor das Trio Asphalt unter die Räder bekam, verabschiedete sich der Belgier durch einen Reifenschaden, während der Niederländer stürzte. Stattdessen schloss Arjen Livyns (Lotto) zu Pedersen auf. Vorn verloren Sütterlin, Maisonobe und Liepins den Kontakt zu ihren Kollegen.
An der zweiten Durchfahrt beim Doppel Monteberg-Kemmelberg teilte sich die Gruppe zunächst, bevor Campenaerts am Kemmelberg voll durchzog. Das bereute er kurz danach, denn noch vor der Kuppe sprang Pedersen an ihm vorbei und der Visma-Fahrer hatte 56 Kilometer vor dem Ziel keine Antwort. Sein Teamkollege Matteo Jorgenson war im Feld der Stärkste. Der Paris-Nizza-Sieger setzte sich mit rund 20 anderen Fahrer ab, wurde aber auch schnell wieder eingeholt. Pedersen baute seinen Vorsprung anschließend aus und kam zwei Minuten vor dem Feld zur letzten Passage am Kemmelberg.
Dort waren Philipsen und Florian Vermeersch (UAE – Emirates – XRG) die Besten des Feldes. Auch sie wurden nach ihrem Angriff schnell eingeholt, doch ihre Aktion sorgte für eine allgemeine Tempoverschärfung. Die wiederum führte dazu, dass Pedersen schnell eine Minute verlor, der Däne konnte seinen Vorsprung aber von diesem Zeitpunkt an halten. Pedersen stürmte dem Ziel als Solist entgegen.
Hinter ihm ging es nur noch um Rang zwei, den sich in einem engen Sprint Merlier knapp vor Milan sicherte.
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