Bora-Kapitän dennoch Achter in Roubaix

Meeus vermasselte in Mons-en-Pévèle die Positionierung

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Meeus vermasselte in Mons-en-Pévèle die Positionierung"
Jordi Meeus (Bora - hansgrohe, hinten Mitte) wurde Achter beim 121. Paris-Roubaix. | Foto: Cor Vos

08.04.2024  |  (rsn) – Mit Platz acht konnte Jordi Meeus nicht nur sein bisher bestes Ergebnis bei Paris-Roubaix verbuchen, sondern seinem Team Bora – hansgrohe auch ein weiteres Spitzenergebnis bei den diesjährigen Nordklassikern bescheren.

Aber ganz zufrieden war der 25-jährige Belgier mit dem Ausgang des Rennens nicht. “Das Ziel für heute war eine Top-10-Platzierung, die wir auch erreicht haben. Aber ehrlich gesagt hatte ich das Gefühl, dass ein bisschen mehr hätte möglich sein können. Deshalb verlasse ich dieses Rennen heute mit gemischten Gefühlen“, wurde Meeus von Bora – hansgrohe nach dem im Rekordtempo von 47,8 km/h ausgetragenen Monument zitiert.

Dabei lag es nicht an der Form, dass der Sprint- und Klassikerspezialist im Velodrom von Roubaix nicht noch weiter vorne landete, sondern 4:47 Minuten hinter dem alles überstrahlenden Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) nur den Sprint der ersten größeren Verfolgergruppe für sich entscheiden konnte. “Ich hatte heute wirklich gute Beine, habe aber leider die Positionierung in Mons-en-Pévèle (Sektor 11) ein wenig vermasselt. Ich habe versucht, zurückzukommen, wir waren ziemlich nah dran, aber am Ende konnten wir die Lücke nicht schließen“, schilderte Meeus die Szene, die ihm ein besseres Ergebnis verdarb.

Meeus war stark, aber auch früh ohne Helfer

Ähnlich äußerte sich sein Sportlicher Leiter gegenüber RSN. "Meeus ist enttäuscht. Er hatte die Beine, um in der Gruppe von Nils (Politt, späterer Vierter) zu sein, war aber nicht gut platziert. Er sitzt bei Mons-en-Pévèle zu weit hinten und dann lässt einer vor ihm die Lücke aufgehen. Dann versucht er zuzuspringen, aber es war vorbei“, analysierte Rolf Aldag im Velodrom von Paris das Geschehen und nannte einen weiteren Faktor, der die Aussichten von Meeus trübte: “Er war stark, war aber früh alleine.“ 

Das lag vor allem am Auftritt von Alpecin – Deceuninck. Van der Poels Team hielt bei Rückenwind von Anfang an das Tempo hoch und gestand der Ausreißergruppe, in der mit Marco Haller auch ein Bora-Profi platziert war, nicht einmal zwei Minuten Vorsprung zu. “Es war super, einen in der Spitzengruppe gehabt zu haben, aber es war überraschend, wie schnell Alpecin die Kontrolle übernommen hat und rangefahren ist“, so Aldag, dessen Team bereits 140 Kilometer vor dem Ziel den Plan umstellen musste. “Wenn sie dich so früh einholen und vorbeifliegen, dann ist die Idee auch schnell verpufft.

Letztlich erging es Bora – hansgrohe bei diesem denkwürdigen Paris-Roubaix aber nicht anders als den allermeisten Teams, die nur reagieren konnten, als Alpecin bereits deutlich vor dem Wald von Arensberg das Feld regelrecht filetierte, ehe van der Poel 60 Kilometer vor dem Ziel antrat und den Rest der Konkurrenz regelrecht stehen ließ.

Van der Poel fährt so souverän und hat scheinbar nie Pech. Aber so was verdienst du dir auch. Wenn du allein fährst, suchst du dir deine Fahrlinie aus. Neben dem Nachteil, im Wind zu fahren, hat es auch Vorteile. Es ist keine Frage, dass der Beste gewonnen hat. Da war keiner auch nur annähernd in der Lage, was zu machen“, kommentierte Aldag den erneut überragenden Auftritt des Weltmeisters, der sich mit drei Minuten Vorsprung seinen zweiten Roubaix-Sieg sicherte – auch dank einer perfekt funktionierenden Mannschaft.

 “Außer Philipsen haben sie nicht die großen Namen und da ist es nicht so einfach, zu kontrollieren. Aber die wachsen mit dem Regenbogentrikot über sich hinaus und haben als Team unglaublich gut funktioniert“, lobte der Ahlener den Alpecin-Auftritt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.04.2024Mützenwerferin meldet sich, scheut aber die Öffentlichkeit

(rsn) – Die Zuschauerin, die bei Paris-Roubaix dem späteren Sieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) eine Mütze mutmaßlich vorsätzlich ins Hinterrad warf, hat sich nun zu erkennen ge

08.04.2024Roubaix: Rex kommt bei zwei Stürzen glimpflich davon

(rsn) – Nach seinem sensationellen neunten Platz aus dem Vorjahr zählte Laurenz Rex (Intermarché – Wanty) zum erweiterten Favoritenkreis des 121. Paris Roubaix. Doch diesmal endete die ’König

08.04.2024Nicht nur van der Poel wuchsen bei Paris-Roubaix Flügel

(rsn) – Einzigartig, besser kann man wohl nicht den Fakt benennen, dass Alpecin – Deceuninck als erstes Team überhaupt die ersten drei Monumente des Jahres für sich entscheiden konnte. Ausgerech

08.04.2024Walscheids Roubaix war schon nach dem ersten Sektor gelaufen

(rsn) – Wer bei Paris-Roubaix (1.UWT) bereits Achter geworden ist, will nach dem nächsten Anlauf nicht “Ich weiß selbst nicht, wievielter ich geworden bin“ sagen müssen. Doch genau so lautete

08.04.2024Zuschauerin warf Mütze in van der Poels Hinterrad

(rsn) – Mit einer makellosen Vorstellung und drei Minuten Vorsprung gelang Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) die souveräne Titelverteidigung bei Paris-Roubaix. Die Fahrt des Weltmeister

07.04.2024Politt: “Ich war mit den zwei Falschen unterwegs“

(rsn) – Im Gegensatz zu Oudenaarde blieb es im Vélodrome André Pétrieux von Roubaix beim vierten Platz. Wie schon vor einer Woche unterlag Nils Politt (UAE Team Emirates)  im Kampf um den zweite

07.04.2024Degenkolb: “Die Mama hat mir gesagt, ich soll mich freuen“

(rsn) – John Degenkolb (dsm-firmenich – PostNL) hat sich bei Paris-Roubaix nicht nur mit seinem Triumph 2015 als erst zweiter Deutscher nach Josef Fischer 1896 in die Annalen eingetragen, sondern

07.04.2024Philipsen: “Wieder auf 1 und 2 - unglaublich“

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat eine Woche nach seinem Triumph bei der Flandern-Rundfahrt auch bei Paris-Roubaix seine Gegner alt aussehen lassen. Mit einem fulminanten 60-

07.04.2024Highlight-Video des 121. Paris-Roubaix

(rsn) – Mit einem denkwürdigen Parforceritt über 60 Kilometer hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) die ’Königin der Klassiker‘ gewonnen und damit wie schon 2023 den berühmten Pf

07.04.2024Van der Poel stürmt mit 60-km-Solo zur Titelverteidigung

(rsn) - Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat eine Woche nach der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) mit Paris-Roubaix sein zweites Monument in dieser Saison gewonnen. Nach einer

07.04.2024Evenepoel in Herentals erfolgreich operiert

(rsn) – Remco Evenepoel ist erfolgreich an seinem gebrochenen Schlüsselbein operiert worden. Wie sein Team Soudal – Quick-Step meldete, sei der Eingriff am Samstag im belgischen Herentals vorgeno

07.04.2024Teutenberg gewinnt Paris-Roubaix der U23

(rsn) – Tim Torn Teutenberg hat die U23-Ausgabe von Paris-Roubaix gewonnen. Der 21-jährige Deutsche vom Team Lidl – Trek Future Racing bezwang nach 163,6 Kilometern von Le Cateau-Cambrésis nach

Weitere Radsportnachrichten

01.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

01.05.2024Highlight-Video des 61. Eschborn-Frankfurt

(rsn) – Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) hat die 61. Ausgabe von Eschborn – Frankfurt (1.UWT) gewonnen. Der 24-jährige Belgier setzte sich über 203,8 Kilometer von Eschborn nach Frankfurt im Spr

01.05.2024Bergkönig Degenkolb feiert in Frankfurt erst nach tiefem Frust

(rsn) - Neben Sieger Maxim Van Gils (Lotto Dstny) war John Degenkolb (dsm–firmenich - PostNL) der Mann des 61. Eschborn - Frankfurt. Der Lokalmatador war 150 Kilometer als Ausreißer unterwegs und k

01.05.2024In der Übersicht: Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

01.05.2024Schachmann düste von der Alten Oper direkt zum Flughafen

(rsn) - Nach dem hessischen Klassiker ist vor dem Giro – zumindest für Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe). Der zweimalige Deutsche Meister musste sich nach der Zieleinfahrt in Frankfurt, be

01.05.2024Deutsche Talente verpassen es, sich in Szene zu setzen

(rsn) - Für die deutschen Fahrer und Teams gab es bei der U23-Variante von Eschborn - Frankfurt (1.2u) nichts zu holen. Nach 129 Kilometern und zwei Feldberg-Überquerungen machte eine international

01.05.2024Highlight-Video der 4. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson den zweiten Abschnit

01.05.2024Bénin: Bike Aid holt sich mit einem Tag Verspätung Gelb

(rsn) - Nachdem Bike-Aid-Fahrer Yoel Habteab zum Auftakt der Tour du Bénin (2.2) das Gelbe Trikot noch verwehrt blieb, weil ihm der Etappensieg genommen und er hinter Azzedine Lagab auf Platz zwei z

01.05.2024Faulkner landet als Ausreißerin Coup in Zaragoza

(rsn) – Kristen Faulkner hat bei der 10. Vuelta Femenina für den zweiten Sieg einer Fahrerin von EF Education – Cannondale gesorgt. Nachdem ihre Teamkollegin Alison Jackson die 2. Etappe für si

01.05.2024Van Gils krönt im Sprint vor der Alten Oper sein Frühjahr

(rsn) – Im Sprint einer rund 35-köpfigen Spitzengruppe hat Maxim Van Gils (Lotto – Dstny) das 61. Frankfurt-Eschborn (1.UWT) für sich entschieden und damit sein großartiges Frühjahr gekrönt.

01.05.2024Slowene Primozic fängt Vorjahressieger Boros noch ab

(rsn) - Der aktuell Führende und Titelverteidiger der Road Cycling League Austria, Jaka Primozic (Hrinkow Advarics), hat den Grand Prix Vorarlberg in Nenzing, den dritten Stopp der heimischen Radbund

01.05.2024Rick Zabel beendet nach Rund um Köln seine Karriere

(rsn) - Rick Zabel (Israel - Premier Tech) wird am 26. Mai bei Rund um Köln (1.1) das letzten Rennen als Radprofi bestreiten. Den zum Saisonende auslaufenden Vertrag hat der 30-Jährige in Absprache

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine