“Verrücktes Geschäftsmodell“ schreckt Teams ab

One Cycling: Gegenwind wohl vor allem aus Frankreich

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "One Cycling: Gegenwind wohl vor allem aus Frankreich"
Das Peloton bei Kuurne-Brüssel-Kuurne. | Foto: Cor Vos

01.03.2024  |  (rsn) – Rund um das geplante Radsport-Reformprojekt 'One Cycling' verhärten sich offenbar die Fronten. Nachdem sich schon Tour-de-France-Chef Christian Prudhomme Mitte Februar vehement gegen die Pläne ausgesprochen hatte, berichten nun die L'Equipe und cyclingnews.com über sehr kritische Stimmen aus einigen Rennställen.

Gegenüber cyclingnews.com sagte ein nicht namentlich genannter Team-Manager über One Cycling, es sei ein "verrücktes Geschäftsmodell, wenn überhaupt eines da ist. Wir waren vom ersten Meeting an nicht interessiert".

Laut L'Equipe erklärten andere, sie hätten eine Art Blankoscheck unterschreiben sollen, um das Projekt voranzutreiben; der saudi-arabische Großinvestor SRJ Sports Investments fordere eine Kapitalrendite von 100 Millionen Euro bereits im ersten Jahr - wobei die Teams einspringen müssten, wenn die Marge verfehlt würde. Gleichzeitig gäbe es kaum konkrete Pläne, was wirklich getan werden könne, um neue Gewinne zu erzielen.

Was man dazu wissen muss: Die französische Sport-Tageszeitung L'Equipe gehört genauso der Amaury-Familie wie die Tour de France. Wie schon in der Vergangenheit, als der Tour-Veranstalter ASO sich bei Reform-Ideen der UCI immer wieder im Machtkampf mit dem Weltverband befand, scheinen sich auch um One Cycling nun zwei Lager zu bilden und eines davon sehr französisch geprägt zu sein.

Zwei Lager und einige Unentschlossene?

Die Teams Visma – Lease a Bike, EF Education – EasyPost, Soudal – Quick-Step, Ineos Grenadiers, Lidl – Trek, Bora – hansgrohe und Bahrain Victorious sollen wie auch der belgische Rennveranstalter Flanders Classics hinter dem Projekt stehen.

Dagegen haben sich laut der belgischen Zeitung Het Laatste Nieuws die Teams Astana Qazaqstan, Movistar und die französischen Rennställe Groupama – FDJ, Arkéa – B&B Hotels, Cofidis und Decathlon – AG2R gegen das Projekt ausgesprochen. Angeblich gelte dasselbe interessanterweise auch für das bereits aus Saudi-Arabien unterstützte australische Team Jayco – AlUla.

Der Angelegenheit noch relativ neutral gegenüberzustehen scheinen dsm – firmenich – PostNL und UAE Team Emirates sowie Intermarché – Wanty und Giro-Veranstalter RCS Sports.

Bei One Cycling handelt es sich um den Arbeitstitel eines Reformprojekts im Profi-Radsport, mit dem mehr Einkommensströme für alle Interessensgruppen im Radsport erzeugt werden sollen. Unter anderem soll durch die Gründung neuer Rennen in bislang wenig beachteten Radsport-Märkten in Asien, Afrika und Mittel- oder Südamerika eine neue, eigene Rennserie geschaffen werden, die möglicherweise durch One Cycling und die dahinterstehenden Investoren zentral vermarktet werden könnte.

Anfang Februar hatten Gerüchte die Runde gemacht, wonach das vom saudisch-arabischen Public Investment Fund (PIF) kontrollierte Unternehmen SRJ Sports Investments 250 Millionen Euro in One Cycling investieren wolle. Eine Präsentation und mehrere Meetings hätten bereits in London unter Mitwirkung der Beraterfirma EY stattgefunden. Offenbar konnten dort aber nur wenige Teams von dem Projekt überzeugt werden.

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