Das Leid in Gelb-Schwarz

Vismas Giro-Pechsträhne begann bereits im März

Von Sebastian Lindner

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Nach dem Sieg von Olav Kooij (l.) auf der 9. Etappe war bei Visma - Lease a Bike noch alles gut. Zwei Tage später sieht die Situation anders aus. | Foto: Cor Vos

15.05.2024  |  (rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet. Ihren Anfang nahm sie jedoch schon lange vor dem Rennen. Im Grunde schon auf der Schlussetappe von Paris-Nizza Anfang März.

Da brach sich Wilco Kelderman das Schlüsselbein. Eigentlich für den Giro eingeplant, wurde er nicht rechtzeitig fit. Koen Bouwman sollte ihn ersetzen, konnte letztlich aber auch nicht antreten. Tim van Dijke musste kurzfristig einspringen. Und auch Wout Van Aert musste nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen mit mehreren Brüchen auf seinen ersten Giro verzichten. Bevor es also in Italien überhaupt losging, waren drei Profis raus.

Reef: “Riesiger Rückschlag für das ganze Team“

Nun sind bei Halbzeit der Rundfahrt bereits vier weitere dazu gekommen. Nachdem Robert Gesink schon zur zweiten Etappe nicht mehr antreten konnte, weil er sich bei einem Sturz zum Auftakt die Hand gebrochen hatte, und Christophe Laporte auf der 5. Etappe stürzte, sich noch zwei Tage quälte und dann endgültig die Segel strich, waren nach dem Ruhetag Olav Kooij und nun auch Uijtdebroeks nicht mehr in der Lage, weiterzufahren.

"Wir dachten nach dem Sieg von Olav am Sonntag, dass wir jetzt auftrumpfen können. Und zwei Tage später sind wir nun in der Situation, dass beide Fahrer, die große Ziele hatten, raus sind. Das ist ein riesiger Rückschlag für das ganze Team", berichtete Marc Reef, Sportlicher Leiter des Teams, vor dem Start der 11. Etappe. Die beiden größten Hoffnungsträger für Erfolge sind damit eliminiert.

Dass die Mannschaft dennoch nicht gewillt ist, aufzugeben, bewies Jan Tratnik auf der 10. Etappe, kurz bevor bei Uijtdebroeks klar war, dass er die Rundfahrt nicht beenden könnte. “Mit Jan haben wir gezeigt, dass wir zurückschlagen können. Er war wirklich nah am Etappensieg“, so Reefs. Und auch das aktuelle Teilstück – die 11. Etappe – zeigt, dass es mehr als nur Worthülsen sind, wenn Reefs davon spricht, dass “das Team weiter im Angriffsmodus ist“.

Ähnliche Situation bei der Tour de France 2021

Mit van Dijke und Edoardo Affini gesellten sich zwei der verbliebenen Visma-Profis in die dreiköpfige Ausreißergruppe des Tages. “Etappensiege waren und bleiben hier das größte Ziel. Es wird nicht leicht, aber wir werden es weiter versuchen“, so Reefs, der vor dem Start davon sprach, dass sein Team dafür noch elf Etappen blieben.

Neu ist eine derartige Situation für die niederländische Mannschaft nicht. Die Tour de France 2021 beendeten ebenfalls nur vier Fahrer. Gesink erwischte es damals auf der 3. Etappe, Primoz Roglic trat nicht mehr zum neunten Teilstück an. Tony Martin beendete die 11. Etappe nicht und Steven Kruijswijk nicht die 17. Dennoch fuhr die Mannschaft damals mit vier Tagessiegen nach Hause. Van Aert gewann neben der 11. Etappe auch die beiden letzten Tage, Sepp Kuss die 15. Etappe. Und Jonas Vingegaard fuhr erstmals auf das Podium einer Grand Tour. “Wir waren schonmal in so einer Lage und wissen, wie es geht“, so Reef.

Nicht ganz vergleichbar war die Situation beim Giro 2020. Nach einem positiven Corona-Test von Kruijswijk zog sich die komplette Mannschaft vom Giro vor der 10. Etappe zurück.

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