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28.05.2024 | (rsn) – Den ersten Teil seines großen Plans, als erster Fahrer nach Marco Pantani 1998 im Lauf einer Saison das Double aus dem Giro d’Italia und der Tour de France zu gewinnen und damit ein weiteres Kapitel Radsportgeschichte zu schreiben, hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) mit bemerkenswerter Souveranität erfüllt. Fast zehn Minuten betrug der Vorsprung des Slowenen nach 21 Etappen auf den zweitplatzierten Daniel Martinez (Bora – hansgrohe).
Nach einer nur einwöchigen Erholungspause nimmt Pogacar bereits den zweiten, schwereren Teil seines Vorhabens in Angriff: den Gesamtsieg bei der am 29. Juni in Florenz beginnenden 111. Tour de France, die er bereits 2021 und 2022 gewinnen konnte, bei der er sich in den beiden vergangenen Jahren allerdings jeweils Jonas Vinegaard (Visma – Lease a Bike) geschlagen geben musste. Kommenden Montag wird der 25-Jährige in die Alpen aufbrechen und sich seinen Teamkollegen im Höhentrainingslager in Isola 2000 anschließen.
“Bisher lief alles nach Plan und so werden wir uns ab Dienstag auf die Tour de France und den Gewinn des Doubles konzentrieren“, kündigte UAE-Team-Manager Mauro Gianetti gegenüber cyclingnews.com und L’Equipe an. Dabei blickte er nochmals auf die Italien-Rundfahrt zurück, die sein Topstar mit dem größten Vorsprung seit 59 Jahren gewann. “Bis jetzt ist alles gut. Tadej war großartig. Wie jeder in den letzten drei Wochen gesehen hat, ist er in einer unglaublich guten Verfassung. Das liegt daran, dass er von Beginn der Saison an so hart und seriös gearbeitet hat.“
Nach Angaben des Schweizers seien zwei Gründe dafür ausschlaggebend dafür gewesen, dass Pogacar das Double in dieser Saison angeht. “Tadej ist jetzt im richtigen Alter und auch die Route des Giro d'Italia war perfekt, definitiv nicht so schwer wie bei früheren Ausgaben. Als wir die Route bei der Giro-Präsentation 2024 sahen, sagten wir: ‘Wow“! Das ist das Jahr, um es zu versuchen‘.“
Hinzu kamen weitere Faktoren wie der Wechsel des Trainers und ein angepasster Rennkalender, in dem diesmal nur noch drei statt wie vergangene Saison noch sieben Frühjahrsklassiker standen: Strade Bianche, das er mit einem 81-Kilometer-Solo gewann, Mailand-Sanremo, wo Dritter wurde und schließlich Ende April Lüttich-Bastogne-Lüttich, das Pogacar zum zweiten Mal nach 2021 für sich entschied. Dazwischen lag die Katalonien-Rundfahrt, die er Ende März ähnlich dominierte wie wenige Wochen später den Giro d’Italia.
“Wir haben ihn diesen Winter ruhig zu Hause arbeiten lassen, aber auf die richtige Art und Weise, speziell für die Etappenrennen“, erklärte Gianetti und betonte, dass sich Pogacar körperlich weiterentwickelt habe: “Wir überprüfen alle seine Parameter und alles ist gut, bisher sogar besser als unsere Erwartungen. Das war erstaunlich zu sehen.“
Bei seinem Giro-Debüt sei Pogacar trotz der großen Favoritenrolle, in der er sich befand, ausgesprochen gelassen gewesen. “Er ist sehr ruhig, das ist immer eines seiner Geheimnisse. In der ersten Woche musste er vielleicht verstehen, wie der Giro funktioniert und welche Schlüsselrolle er diesmal spielt. Aber er war sehr entspannt und selbstbewusst. Wenn Tadej sich gut fühlt, ist alles okay“, sagte Gianetti.
Allerdings habe der starke Auftritt seines Teams auch zur Gelassenheit des Kapitäns beigetragen. “Sie haben alle 100 Prozent gegeben, so dass Tadej wusste, dass alles unter Kontrolle ist. Und wenn alles unter Kontrolle ist, ist er entspannter und erfolgreicher“, sagte Gianetti und fügte abschließend an: “Jetzt, da wir den Giro d’Italia gewonnen haben, sind wir bereit für die Tour de France.“
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